Architecture and Design Review
The Ultimate Inspiration – From Interior to Exterior
Architecture and Design Review
Living Tradition
When Kitzig Interior Design takes on a project, it transforms illusions into real dreams. Olaf Kitzig, founder and CEO, and his team of six are well—known for their visionary solutions, eVen when working on the most challenging properties, A current example is to be found in the Scottish county of Roxburghshire, where Kitzig Interior Design has modernized and extended a seventeenth century manor house and transformed it into a modern, luxurious boutique hotel, When converting the listed building into the Schloss Roxburghe Hotel & Golf Course, the sensitive old structure could mostly be maintained while adopting a contemporary interior design.
The vestiges of past centuries were consciously preserved in ma modernization of Schloss Roxburghe. High ceilings, cornices, fireplaces and bay windows characterize the interior. The classic British furnishing style preserves the property’s historic charm and even extends to traditional Scottish tartan carpets.
The Schloss Roxburghe hotel’s library bar with the dignified atmosphere of a private library, is the ideal place to unwind at the end of the day. The room’s authentic flair is further underlined by warm shades,rustic materials, and an authentic tartan carpet.
Architecture and Design Review
Edition 04/2021
Publisher teNeues
Best Interior Designers
Best Interior Designers
BEST 24 INTERIOR DESIGNERS OF DUSSELDORF
Best Interior Designers in Dusseldorf stand out as an excellent selection for you to work with a high-end designer, in order to design your fantastic home. Join CovetED Blog and Best Interior Designers and find out below the best designers we have for you:
KITZIG INTERIOR DESIGN
These top interior designers want to shape the world with you in a unique way and represent values such as sustainability, authenticity, progress, and sensuality. The quintessence of life is love – for people, for free thoughts, for the potential for change. Implementing this love in their work is their aim.
Coveted Magazine
Verlag https://covetedition.com/
md Magazin – Hotel Schloss Roxburghe
Interiordesigner erklären ihre Lieblingsprojekte
ARBEITEN MIT FUNDEN AUS DEM BESTAND
Die Rezeption und Lounge stehen exemplarisch für das Interior – design des heute als Hotel genutzten Schlosses Roxburghe in Schottland. Der Tresen mit Marmorplatte und hochwertiger Goldlackierung scheint aufgrund des verdeckt angebrachten Lichtbandes zu schweben. Ebenso gilt das für den hinterleuchteten Schlüsselkasten. Das Schloss weist aufwendige Stuckarbeiten auf, die wir nur wenig ausbessern mussten. Auch sie werden indirekt von unten beleuchtet, ohne dass andere Elemente den Gesamteindruck stören. Authentisch sind auch die detailreichen Holzeinbauten. Für die Sessel verwendeten wir edle Bezugsmaterialien mit Karomuster.
Ich bin noch heute froh über unsere Entscheidung, mit einem Großteil der Bestandsmaterialien zu arbeiten. Dazu war viel Vorarbeit nötig. So trennten und kategorisierten wir im Vorfeld eine riesige Anzahl im Schloss vorgefundener Dekora tionsstücke. Das war eine Heidenarbeit. Aber sie hat sich gelohnt. Nun trifft im Hotel der schottisch-klassische Landhausstil mit Tweed-Materialien auf den Victorian Style.
Zur Person
Der Interiordesigner Olaf Kitzig gründete 1998 Kitzig Interior Design in Lippstadt. Das Büro verfügt heute über drei weitere Dependancen mit 60 Mitarbeitern. Neben der Innenarchitektur zählen auch Architekturprojekte und Designobjekte zu den Tätigkeitsfeldern.
Projekt: Hotel Schloss Roxburghe
Standort: Kelso, Schottland
Bauherr: 12.18. Hotel Collection, Düsseldorf
Fertigstellung: 2019
md INTERIOR | DESIGN | ARCHITECTURE
Ausgabe 04/2021
Ort Leinfelden
Verlag https://www.md-mag.com/
The Telegraph – 7Pines Resort Ibiza
The Telegraph
I never thought I’d say this, but lockdown has me itching for a rave in Ibiza
The dreams of summer flirtation with the most mythologized Balearic is getting me through the dregs of winter.
There’s a spiritual streak running right through the core of Ibiza – claims of its magnetism, energy and appeal are rife. So when the full moon rises once a month it’s an occasion lauded by yogis. In summer, head to Pure Seven Spa at Seven Pines Resort Ibiza, where full moon yoga takes place in the spas`s glass atrium foyer, with the mystical island of Es Vedra looming in the distance. Less hippie, more swanky, it`s spiritualism for beginners.
7pines-ibiza.com
The Telegraph
Ausgabe 19.2.2021
Ort London
Verlag Telegraph Media Group https://www.telegraph.co.uk/
LICHT GESTALTEN – Interview mit Olaf Kitzig
LICHT GESTALTEN
Es kann Atmosphäre schaffen, Schatten werfen, Größe zaubern, für Romantik oder Unbehagen sorgen: Licht ist ein oft unterschätztes Interior-Element. Grund genug, einen echten Profi um Rat zu fragen – und sich vor Ort erleuchten zu lassen.
Unscheinbar wirkt der weiße Schriftzug an der rotbraunen Backsteinwand zwischen der großen, mit Gläsern und Cocktailzutaten gefüllten Bar und ihren zum Teil hölzernen, zum Teil verspiegelten Flächen. Dann drückt Olaf Kitzig auf einen Schalter, der Schriftzug entpuppt sich als flexible Neonkontur, erstrahlt in hellem Pink – und sorgt statt für knallig-grelles Licht für ein fast erstaunlich zartes Rosé, das den Barbereich sofort anders wirken lässt. Wärmer, behaglicher, einladender. Der eben noch strenge, gespannte Blick des Interior- Designers weicht einem zufriedenen Lächeln: Es funktioniert. Genauso, wie er es sich vor fast vier Jahren ausgedacht hat.
Schlechtes Licht kann das beste Design ruinieren
Räume – auch mit Licht – zu gestalten, das ist seit über 20 Jahren Olaf Kitzigs Leidenschaft und Profession. Mit Kitzig Design Studios gründete er 1998 eines der heute größten Unternehmen für Innenarchitektur und -design in ganz Europa, er stattet Hotels wie das Me And All, Hyatt und Marriott aus, designt für Restaurants von Sylt bis New York neben dem Interior auch gern gleich mal Logos und Mitarbeiter- Outfits mit, entwirft Flughafen-Lounges und S-Bahn-Stationen und richtet Privathäuser ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass man schon einmal an einem von ihm gestalteten Ort war, ist also groß.
Heute hat er Büros in Lippstadt, Düsseldorf und München, ein eigener Interior- Onlineshop ist in Planung. Bei seiner Arbeit geht es um viel mehr als nur um Materialien, Stoffe, Möbel und Farben: „Licht ist als Gestaltungselement nicht zu unterschätzen“, so der 49-Jährige. Das beweist nicht nur der Effekt des rosa Neonlichts ziemlich einleuchtend. „Eine schlechte Innenarchitektur kann durch eine gute, intelligente Lichtgestaltung immerhin mittelmäßig werden. Aber eine sensationelle Innenarchitektur kann man mit schlechtem Licht richtig ruinieren.“
Wer an so großen Projekten arbeitet wie Olaf Kitzig und sein Team, muss oft Jahre im Voraus erspüren, wo und wie die Menschen sich wohlfühlen werden, wenn ein Restaurant oder Hotel eröffnet.
Mit nur einer Lichtquelle ist der Drops nicht gelutscht
So war es auch beim Me And All. In der weitläufigen Lobby mit den hohen Fenstern empfangen Lichtspiele der besonders stylishen Art die Gäste. Neon-Installationen leuchten an den Backstein-Wänden und vor Pflanzen, indirektes Licht beleuchtet die Rezeption und die Bar, Edison-Glühbirnen hängen in Pendelleuchten im Industrial-Stil, im Draht-Design und in kleinen, runden Retro-Fassungen auf unterschiedlichen Höhen.
Dass hier so viele verschiedene Leuchten, Lampen und Lichtfarben zusammenwirken, ist kein Zufall. Olaf Kitzig hält zwar ziemlich wenig von Regeln, in Sachen Beleuchtung hat er dann aber doch eine: sich niemals auf nur eine Lichtquelle verlassen. „Viele Menschen meinen, mit einer Lampe sei der Drops gelutscht. Das mag im Kühlhaus funktionieren und seinen Zweck erfüllen, aber nicht zu Hause. Denn so kann sich das Licht gar nicht verschiedenen Stimmungen und Situationen anpassen. Die Lichtfarbe aus dem Badezimmer macht das Wohnzimmer nicht gerade gemütlich“, bringt es der Designer auf den Punkt.
Was die einen noch gemütlich finden, ist für die anderen schon trutschig. Einrichtung ist Geschmackssache – genau wie Licht. Olaf Kitzig nennt das wohl aktuellste Beispiel überhaupt: das Homeoffice. „Manche Menschen werden am liebsten nur vom Monitor bestrahlt, andere stellen sich eine Schreibtischleuchte dazu, wieder andere arbeiten besonders gern in einem komplett hell beleuchteten Zimmer.“ Seine Empfehlung, nicht nur auf eine einzige Lichtquelle zu setzen, ist aber nicht nur seinem persönlichen Geschmack geschuldet: „Das Auge stellt sich auf die jeweiligen Lichtverhältnisse ein. Wenn ich nur auf den Monitor schaue, muss das Auge die ganze Zeit fokussieren. Das strengt wahnsinnig an.“ Die Beleuchtungsstärke von 500 Lux, die in der offiziellen „Arbeitsstättenverordnung“ festgelegt ist, muss es dann aber zu Hause nicht unbedingt sein.
Kühlhaus-Charme statt Wohlfühl-Atmosphäre?
Auch im Badezimmer spricht einiges dafür, mehrere Lichtquellen zu verwenden – denn nur so kann man sehen, was genau man da eigentlich vor dem Spiegel macht. Kommt das Licht nur von oben, wirft jede Wimper lange Schatten und man hat Augenringe, angesichts derer jeder Panda vor Neid erblasst. Am besten, so Olaf Kitzig, sollte das Licht von oben, hinten und vorn kommen und unabhängig voneinander steuerbar sein. Gerade kleine Räume profitieren vom Licht-Plural, weiß der passionierte Ästhet: „Damit kann man spielen, Tiefe und Schatten erzeugen, den Raum wesentlich größer erscheinen lassen.“
Beim Spiel mit Licht und Schatten hat es ihm ein Element besonders angetan, nämlich die Reflexion. Nicht nur im technischen Sinne: „Es gibt nichts Schöneres, als durchs Fenster zu blicken, wenn es draußen schneit und der Schnee gegen Lichtschein fällt. Wie das reflektiert!“ Nun lässt sich dieser Effekt natürlich nicht so einfach nach Hause holen, aber bei der Suche nach dem perfekten Platz für eine Lampe sollte immer beachtet werden, auf was für eine Fläche deren Licht strahlt: uneben oder glatt, hell oder dunkel, glänzend oder matt?
Das gilt für Wände, aber auch für die Möbel, auf die das Licht fällt. Dunkle Flächen absorbieren und lassen Licht weniger hell wirken, helle Flächen werfen es zurück in den Raum. Gerade bei weißen Wänden wirkt ein 4.200-Kelvin-Licht also extrem hell. Das lässt sich durch Farbe an den Wänden kompensieren oder durch einen innen farbigen Lampenschirm.
Kunstbeleuchtung für Kinderbilder – warum nicht?
Mit Reflexionen spielt Olaf Kitzig übrigens auch gern, indem er Lampen vor Fenstern platziert. Statt abends in ein dunkles Loch zu schauen, ergeben sich so nämlich Spiegelungen – und die fallen umso spannender aus, wenn man mehrere Lichtquellen im Raum hat.
Aber, betont der Designer, Steh- und Tischlampen können nur Highlights setzen, wenn die Deckenleuchte nicht zu hoch hängt. „Sonst überstrahlt das eine Licht das andere und nichts kann wirken.“ Apropos Wirkung: Die haben seiner Meinung nach auch Wandleuchten, die aber oft unterschätzt werden. Genau wie Kunstbeleuchtung, wie man sie aus Museen kennt. Dafür braucht es auch gar kein Meisterwerk: „Ein von Kindern gemaltes Bild kann in einem Rahmen und mit Beleuchtung eine ganz andere Aussage und Wirkung bekommen.“ Bei Wand und Kunstbeleuchtung könne man auch ruhig mutig sein und das Kabel an der Wand herunterhängen lassen, findet Olaf Kitzig: „Wer sagt denn, das Kabel immer hinter Putz verlaufen müssen?“
Und dann ist da noch seine große Liebe, das indirekte Licht. Dessen Wirkung erklärt er am Bartresen in der Lobby des Hotels. Durch LED-Streifen unterhalb der Tresenplatte wirkt der ganze Thekenblock leichter. Der Profitipp für zu Hause: den Leuchtstreifen so anbringen, dass man nicht direkt hineinblickt, dann blendet nichts, aber der Effekt ist trotzdem da. Das gilt auch für die so beliebten Deckenspots. Für sie hat Olaf Kitzig seine eigene Regel aufgestellt und bringt sie immer etwa 35 Zentimeter von der Wand entfernt an. So blenden sie nicht, spenden aber Licht und akzentuieren den Raum.
Eigener Stil statt Trends und Fast Interior
Olaf Kitzigs wichtigster Tipp in Sachen Licht: „Einfach ausprobieren! Die Lampe durch die Wohnung tragen und schauen, wo sie am besten wirkt. Das muss man lernen, ich selbst habe bei meinen allerersten Projekten auch Anfängerfehler gemacht.“ Und wie steht er, der einerseits den Geschmack der Masse Jahre im Voraus erahnt und andererseits eigene Akzente setzt, zu schnelllebigen Trends? Das Fast-Fashion- Phänomen hat schließlich längst auch den Interior-Bereich erobert. Gerade waren noch Lampengestelle aus Kupferdraht angesagt, da stehen schon Schirme aus Rattan ganz hoch im Kurs. Handarbeit schätze er sehr, so Olaf Kitzig, zumindest wenn sie unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt und nicht zu Schleuderpreisen verkauft wird. Aber: „Individualisierung entsteht nicht dadurch, dass ich jeden Trend mitmache. Das Erbstück, das mir vielleicht altmodisch vorkommt, kann ich mit einem anderen, modernen Lampenschirm zu einem echten Einzelstück machen.“ Sein Fazit ist unpathetisch, aber prägnant und im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtend: „Lampen können so viel mehr sein als ein reines Leuchtmittel.“
Text Katharina Pfannkuch
Fotos Gino Giove
Maxi
Ausgabe März 2021
Ort Kiel
Verlag OCEAN.GLOBAL Gmbh & Co.KG https://www.ocean.global/media/magazine/
Welt am Sonntag Falscher SCHEIN
Falscher SCHEIN
Eine unglückliche Beleuchtung kann die schönste Einrichtung ruinieren. Ein Experte erklärt die schlimmsten Lichtsünden.
Manchmal, wenn es draußen schon dunkel und er noch unterwegs ist, lässt Olaf Kitzig den Blick über die Fassaden schweifen. „Was man da sieht, kann ganz schön traurig machen“, sagt der 49- Jährige, und meint das keineswegs überheblich. Der Gründer des Unternehmens Kitzig Design Studios wirkt ehrlich betroffen, wenn er beschreibt, wie gleißend kaltes Licht erbarmungslos auf weiße Wände strahlt oder penetrant blinkende Lichternetze gute Laune verbreiten sollen. Gemütlich geht anders.
Das überrascht angesichts der in diesem Jahr so rasant gewachsenen Bedeutung des eigenen Zuhauses für Menschen, die wegen des Lockdowns überall vor verschlossenen Türen stehen, ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegen müssen und für Einrichtung so viel ausgeben wie lange nicht: Der Verband der Deutschen Möbelindustrie meldet jedenfalls nach einem Einbruch zu Beginn der Pandemie im zweiten und dritten Quartal steigende Umsätze — um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Was nicht in Mode oder Reisen investiert wird, wandert an den Ort, an dem man die meiste Zeit verbringt.
Natürliche Materialien (oder solche, die so aussehen) sind besonders gefragt. In der Ecke Körbe aus Seegras, an den Wänden Makramees und das Comeback von Rattan geht in die 234. Runde. Wenn keiner weiß, ob, wann und wenn ja, für wie lange die Welt wieder normal wird, soll Behaglichkeit her. Und die will buchstäblich ins rechte Licht gerückt werden. Aber nicht ins grellweiß blendende.
„Ein gelungenes Innendesign kann durch das falsche Licht komplett ruiniert werden“, so Kitzig, der auch Privathäuser gestaltet. Die Wahrscheinlichkeit, dass man schon einmal in einem von ihm gestalteten Ort war, ist hoch: Er ist für Interieur und Ausstattung von Hotelketten wie Hilton, Marriott und Me And All verantwortlich, designt Flughafenlounges und Restaurants rund um die Welt. Beleuchtung sei eine regionale und höchst subjektive Angelegenheit, so Kitzig, der sein Unternehmen vor über 20 Jahren in Lippstadt gründete und heute Büros in München, Düsseldorf und Bochum hat.
Richtig und falsch, das sind schwierige Kategorien, wenn man wie er eigentlich nicht viel von starren Regeln und Beleuchtungsrastern hält. Aber für den Ästheten Kitzig, der auch selbst Möbel, Stoffe und Bekleidung für Angestellte der von ihm gestalteten Hotels designt, gibt es dann doch einige stilistische — und nicht verhandelbare — Tabus in Sachen Licht:
1. BUNTE LICHTERKETTEN
„Farbige Leuchtmittel sind eine Kunst für sich und im privaten Bereich mit ganz großer Vorsicht einzusetzen“, findet Kitzig. Denn: Sie reflektieren, überstrahlen andere Lichtquellen und sorgen vor allem für Unruhe — besonders, wenn sie auch noch mehr oder minder rhythmisch blinken. Dennoch funkelt es so knallbunt in Fenstern und Vorgärten, dass es fast trotzig anmutet. Weihnachten fiel kleiner aus, an Silvester blieb der Himmel düster, also soll es zu Hause im Alltag möglichst farbenfroh sein. Keine gute Idee, findet der Designer. Die warmweiße Lichterkette als Imitation der Kerze sei eine christliche Tradition, bunte Lichterketten hingegen seien einfach nur: bunt. „Da wird einfach alles gemacht, was technisch möglich ist. Und Technik erleichtert Geschmacklosigkeit.“
2. LUMIBÄR & CO
Bunt ist auch ein Klassiker, der es nie in ein Kitzig-Design schaffen dürfte: Den in den 90ern populär gewordenen Lumibären samt all seiner Kopien und Variationen, etwa Leuchtwürfel, bezeichnet Kitzig als „in Plastik gegossene Todsünde“. Leuchtwürfel, vor allem für Gärten, Terrassen und Balkone beliebt, ließen sich durch versteckte Lichtspots ersetzen, die viel stimmungsvollere Effekte erzielten.
3. LAVALAMPE
Ein weiterer Klassiker auf der schwarzen Liste des Designers ist die Lavalampe. „Sie hatte ihre Zeit — und schon damals ziemlich wenig Nutzen als tatsächliche Lampe.“ Der praktische Nutzen des raketenförmigen Modells mit der wabernden, undefinierbaren Materie darin bleibt tatsächlich – Achtung, Wortspiel — im Dunklen.
4. NEONRÖHREN
In deutschen Wohnküchen dominieren zwei Extreme: schummriges Licht aus tief hängenden Pendelleuchten und gleißend blendende Neonröhren. Letztere haben für Olaf Kitzig in keinem Zuhause etwas verloren: „Kalt, ungemütlich, fahl, schlimm“, so das Designer—Urteil. Wer nicht auf helles Licht verzichten will, solle auf indirekte Beleuchtung setzen und zum Beispiel LED-Streifen so anbringen, dass man nicht direkt in sie schauen muss, etwa hinter einer Verkleidung an Hängeschränken.
5. ENERGIEFRESSER UND BILLIGWARE
„Kein Mensch braucht heute noch Leuchtmittel mit 100 Watt“, ist Kitzig überzeugt. Diese noch immer zu verwenden, findet er ignorant. Dass es auch anders geht, beweist er selbst: Die Außenbeleuchtung seines Lippstädter Firmensitzes habe früher fast 2.500 Watt benötigt, heute sind es gerade mal 50 Watt. Und dass eine Lampe mit Hand geflochtenem Rattanschirm für zehn Euro nicht unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt worden sein kann, sei eigentlich auch klar.
Welt am Sonntag
Ausgabe 17.01.2021
Von Guido M. Hartmann
Ort Berlin
Verlag https://www.welt.de/weltamsonntag/