Erika Boutiquehotel, Kitzbühel – Hotel und Technik

Erika Boutiquehotel — Kitzbühel, AT
Urban und elegant

Das heutige Boutiquehotel Erika in Kitzbühel soll eine junge und jung gebliebene Zielgruppe ansprechen. Zuvor erlebte das im Jugendstil erbaute Hotel, das früher den Namen Gartenhotel Erika trug, eine intensive Revitalisierung.

Die Grunderneuerung des Hotels Erika in Kitzbühel, einer der mondänsten Wintersportdestinationen Österreichs, betont den architektonischen Gründerstil der Immobilie und setzt gleichzeitig aktuell angesagte Akzente. Bereits beim Betreten des Erika setzt bei den Anreisenden das erste Aha-Erlebnis ein: Die gesamte Lobby verwandelte sich in ein offenes Entrée mit gemütlichen Sitzgruppen. Die eigentliche Rezeption liegt etwas zurückversetzt, hinter Säulen. Hier, wie auch in den übrigen Räumen, verleihen die warmen Farben Aubergine, Anthrazit, Grau und Grün dem Interieur eine elegante und wohnliche Atmosphäre und erzeugen einen stimmungsvollen Kontrast zu den kühlen Farben der Berg- und Schneelandschaft. Bei der Renovierung kamen in erster Linie klassische, liebevoll miteinander kombinierte Materialien wie Samtstoffe, marmorierte Teppichböden und Parkett zum Einsatz.

Stringentes Interior-Design-Konzept

Den Auftrag für die Neugestaltung des Hauses übernahmen die Kitzig Design Studios aus Lippstadt. Sie hatten zuvor die Eigentümerfamilie Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück im Rahmen eines Wettbewerbs mit ihren Entwürfen überzeugt. Die Planungsphase für den Umbau dauerte rund fünf Monate, elf Monate brauchte die tatsächliche Umsetzung. Während der Umbauphase war das Haus komplett geschlossen. Da sich der Gebäudekomplex aus diversen Anbauten unterschiedlicher Epochen zusammensetzt und die Raumanforderungen und Vorgaben stark variieren, war die Gestaltung eine Herausforderung. Hinzu kam ein komplexer, fast labyrinthartiger Grundriss. Dennoch gelang es, das stringente Interior-Design-Konzept als roten Faden durch die Räumlichkeiten laufen zu lassen. Gäste nehmen das Haus nun als stimmungsvolles Ganzes wahr.

Alpine Behaglichkeit trifft Urban Style

Die 54 renovierten Zimmer und Suiten verbinden alpine Behaglichkeit mit einem zeitgemäßen urbanen Stil. Die Zimmer haben völlig unterschiedliche Grundrisse, darunter auch Maisonetten. In den oberen Zimmergeschossen forderten zahlreiche Dachschrägen die Kreativität der Designer heraus. Entsprechende Einbauten mussten an die sehr individuellen Maße angepasst werden. Alle Einrichtungsgegenstände außer den Stühlen, Sesseln, Schlafsofas und Beistelltischen, das heißt rund 75 Prozent der Möbel und Accessoires, sind Maßanfertigungen, darunter auch dekorative Beleuchtungskörper wie Kronleuchter, Wandund Pendelleuchten. In der Praxis erwiesen sich einige Kleiderschränke – insbesondere für Wintersporturlauber – als zu klein geraten. Nach der Eröffnungsphase musste noch einmal nachjustiert werden.

Für die Bäder wurden Fliesen und Waschtische aus Feinsteinzeug in Marmoroptik verwendet. Wichtig bei der Auswahl der Materialien waren neben der Optik die Funktionalität und Strapazierbarkeit.

Herzstück des Erika ist das „Greenhouse“: Die Lounge-Bar schließt sich direkt an die Lobby an, von ihrem Wintergarten aus öffnet sich der direkte Blick auf das Kitzbüheler Bergpanorama. Abends lässt es sich an der goldschimmernden Bar mit Wein und Drinks entspannen. Direkt hinter der Terrasse vor dem Wintergarten erstreckt sich das Highlight des Erika-Gartens, der Schwimmteich. Das Hotelrestaurant „Riks“ wurde ebenfalls komplett neu eingerichtet, sein imposantes, jetzt weiß gestrichenes Deckengebälk bildet einen gelungenen Kontrast zu den vorhandenen historischen Holzvertäfelungen.

Der schon zuvor vorhandene großzügige Spa-Bereich mit Saunalandschaft und zwei Innenpools erhielt eine Softrenovierung. Ergänzt wurde das Hotel um öffentliche WCs im Untergeschoss, einen erweiterten Skikeller und Personalräume. Der geräumige Ski- und Mountainbikekeller beeindruckt durch seine besonders liebevolle Gestaltung. Er besteht aus zwei Räumen mit Hüttencharakter, in einem von ihnen steht ein grüner Kachelofen. Vorgabe an die Designer war es, allen öffentlichen Bereichen die gleiche Sorgfalt und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Ein Kellergefühl sollte unbedingt vermieden werden.

Die Fassade des Altbaus erhielt ebenfalls einen neuen Look: Vom Flanellgrau der Mauern heben sich die Sprossenfenster und Zierelemente in frischem Weiß ab. Die Designer arbeiteten im Wesentlichen mit lokalen Gewerken zusammen, die nicht nur schnell verfügbar waren, sondern auch flexibel auf Probleme reagieren konnten, die bei Altbausanierungen unerwartet entstehen können. Neben dem Interior-Design-Konzept entwarf Kitzig Identities auch das Branding des Hotels: Das Corporate Design mit den Logos für die Bar und das Restaurant, das Farbkonzept und weitere grafische Elemente sowie das Signage wurden in enger Abstimmung inhouse entwickelt.

Das Erika wird als Ganzjahresbetrieb geführt. Im Winter punktet das Haus mit seiner Gehentfernung zum Skigebiet am Hahnenkamm und zur Innenstadt. Im Sommer lockt der idyllische Garten mit altem Baumbestand, einem Landschaftsteich und der bewirtschafteten Außenterrasse. Betrieben wird das Hotel von den Arcona Hotels & Resorts. General Manager Henning Reichel ist der Region seit vielen Jahren verbunden und führte dort bereits als General Manager Luxushotels wie das Kempinski Hotel Tirol in Jochberg sowie Häuser der Harisch Hotels Kitzbühel.

HOTEL + TECHNIK
Ausgabe 03/2022
Bad Wörishofen
Verlag Holzmann Medien GmbH & Co. KG
Mehr zum Projekt: Erika Boutiquehotel — Kitzbühel, AT

TextilWirtschaft – S.Oliver mit neuem Flagschiff auf der Zeil

STIL DER GOLDENEN ZWANZIGER

Postboutique Hotel Wuppertal
Kitzig Design Studios, Lippstadt

Das Postboutique Hotel Wuppertal liegt mitten im Zentrum der Stadt, ist persönlich und nah am Gast, hat den unvergleichlichen Stil der 20er Jahre und findet den perfekten Einklang aus Tradition und Moderne. Seit August 2021 ist das ehemalige Gebäude der Wuppertaler Hauptpost wieder mit Leben erfüllt. Das Hoteliers Paar Anke Hartmann und Arnd Vesper haben nach fünf Jahren Planung und einigen Hürden das Postboutique Hotel Wuppertal eröffnet. 73 Zimmer hat das neue Hotel, heraus sticht vor allem die Liebe zum Detail. Und die Mühe hat sich gelohnt: Die erste Auszeichnung gab es bereits vor Eröffnung – „das Magazin Geo Reisen hat unser Haus unter den 50 schönsten neuen Hotels in Europa in seiner Frühjahrsausgabe gelistet, das motiviert natürlich zusätzlich in einem Eröffnungsprozess und nun endlich Gäste begrüßen zu dürfen und das Haus zu vermarkten“, zeigt sich Anke Hartmann erfreut und stolz über den „Ritterschlag“.

DENKMALGESCHÜTZTER BESTAND

Nachdem im Oktober 2016 der Pachtvertrag unterzeichnet wurde, starteten die ersten Umbaumaßnahmen und 2018 folgte der Rohbau. „Da wir in ein historisches Gebäude einziehen wollten, war nicht nur das Bauplanungsamt, sondern auch das Denkmalamt unser Ansprechpartner. Da gibt es natürlich immer mehr zu beachten als bei anderen Baustellen“, berichtet Arnd Vesper über die Anfangszeit. So war zum Beispiel eine Auflage, dass das Treppenhaus dem Ursprung entsprechend erhalten bleibt. Die Lochfassade mit Flachdach und das gesamte Tragwerk blieben ebenfalls bestehen. Ansonsten wurde alles neu geplant. Verzögerungen gab es erst durch diverse Brandschutz-Thematiken, dann kam Corona. Mehrmals wurde daraufhin die Eröffnung verschoben, bis man sich im Frühjahr 2021 entschieden hat, den Termin im August definitiv zu halten. „Das gesamte Team war froh, als es dann endlich losgehen konnte. Wir haben ein tolles und einmaliges Produkt am Wuppertaler Markt und wollten das natürlich auch endlich den Wuppertalern und nationalen sowie internationalen Gästen präsentieren“, erzählt Jörg Marohn, der als Gastgeber quasi von Anfang an dabei war.

STILVOLLES INTERIEUR

Der Stil der 1920er und 30er Jahre findet sich im gesamten Hotel wieder und verbindet sich nahtlos mit der Moderne – passend zur Historie des denkmalgeschützten Gebäudes. Hier übernahm vor allem Anke Hartmann die Führung. Tische und Stühle die vom Stil her der Mode der Zeit entsprechen, aber modernen Komfort bieten, wurden sorgfältig ausgewählt und ausprobiert. Das gesamte Innendesign wurde gemeinsam mit Kitzig Design Studios aus Lippstadt entwickelt und umgesetzt.

Der Fokus auf Individualität wird auch bei Details wie der Tapete deutlich. Das gesamte Muster und der sich durch das Haus ziehende Pfau stehen für die Epoche der 20er und 30er Jahre. Elegante und softe Grautöne in Verbindung mit grazil wirkenden Messingoberflächen geben im Postboutique Hotel den Ton an. Gedämpfte Farbtöne wie samtgrün, grau-blau und lachs erzeugen eine gemütliche und entspannte Atmosphäre. Für die nötige Leichtigkeit sorgen die zierlichen Möbelstücke, die das Farbkonzept wieder in sich aufnehmen.

ELEGANTE LOBBY

Auch wer gar keine Unterkunft in Wuppertal sucht, ist hier willkommen: Als Hotspot zum Verweilen, Arbeiten, für Meetings und Dates ist der offene Lobby- und Loungebereich ein idealer Treffpunkt. Als das neue Wohnzimmer der Stadt ist die Lobby ein Ort, um zusammenzukommen oder sich zurückzuziehen. Wer mag, kommt mit Gleichgesinnten ins Gespräch oder nutzt die Lobby als Arbeitsplatz und Treffpunkt. Der lichtdurchflutete Eingangs- und Empfangsbereich ist bestimmt durch verschiedene geometrische Muster und Strukturen. Dezente Beleuchtung taucht den Raum mit weichem Licht in eine angenehme Atmosphäre; unterstützt durch goldene Akzente und warme Farben, die sich in der ganzen Lobby wiederfinden. Hochwertiges Interieur, bequeme Polstermöbel und Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. Bodentiefe Fenster gewähren zudem Ausblicke auf die umgebende City-Szenerie – so sind Gäste immer mittendrin im Geschehen und haben eine wunderbare Sicht auf die historische Kirche am Kolk-Platz.

BAR UND FRÜHSTÜCKSBEREICH

Wichtig ist dem Betreiberpaar, dass eben nicht nur Hotelgäste, sondern auch Wuppertaler jederzeit willkommen sind. Dafür gibt es zum Beispiel für jeden die Möglichkeit, morgens mit einem vielfältigen und regionalen Frühstück in den Tag zu starten. Und auch die verpachtete Rex Bar lädt die Nachbarschaft ein, nach einem Kinobesuch im direkt nebenan gelegenen Rex Filmtheater oder einfach zum After Work auf einen Drink vorbei zu schauen. Dem Betreiber wurde mit seinem Restaurant erst kürzlich ein Michelin Stern verliehen. Auch im stilvollen Frühstücksbereich, mit seinen über vier Meter hohen Decken und tiefen Fenster, und in der Rex Bar ist ein glamouröser Art-Déco Look entstanden. Egal ob die Stühle im Kaffee Haus Stil oder der Original goldene Kaffeeschütter aus den 20er Jahren, auf jedes kleine Detail wurde bei der Planung und Einrichtung geachtet. Das Frühstücksrestaurant mit offener Showküche besticht durch einen Dunstabzug mit Messingverkleidung, der als wesentliches Gestaltungselement in das Raumkonzept integriert wurde.

EIN ZUHAUSE AUF REISEN

Die 73 Zimmer mit einer Mindestgröße von 25 Quadratmeter bieten einen gemütlichen Rückzugsort auf Zeit. Die von Hand ausgesuchten Möbelstücke und Wohnaccessoires unterstreichen ebenso wie das weiche Licht die gemütliche Atmosphäre des Raumes und geben den Gästezimmern einen modernen Kontrast zu den Designelementen der 20er Jahre. Alle Zimmer sind außerdem mit WLAN und modernster Unterhaltungstechnik ausgestattet. Das Bad greift Aspekte aus dem Retro Design auf und präsentiert sich mit hochwertigen Rohmaterialien sowie minimalistischen Einrichtungsgegenständen. Die bodentiefe Dusche sorgt nach einem langen Tag für Erholung und höchsten Komfort. Zusätzlich zu den drei Kategorien Standard, Comfort und Comfort Plus gibt es drei großzügige Studios ohne und drei Studios mit Küchenzeile, in denen sich auch Langzeitgäste wie zu Hause fühlen.

OBJEKT
Postboutique Hotel Wuppertal

INNENARCHITEKT
Kitzig Design Studios, Lippstadt

FOTOS
Philip Kistner

U.A. BETEILIGTE FIRMEN
Herbert Schmidt
Leuchtenfabrik GmbH
D-59759 Arnsberg

architektur international
Ausgabe 2-2022
Ort Haunetal, Germany
Verlag https://www.architektur-international.com/
Mehr zum Projekt: Postboutique Hotel — Wuppertal, DE

architektur international – Postboutique Hotel Wuppertal

STIL DER GOLDENEN ZWANZIGER

Postboutique Hotel Wuppertal
Kitzig Design Studios, Lippstadt

Das Postboutique Hotel Wuppertal liegt mitten im Zentrum der Stadt, ist persönlich und nah am Gast, hat den unvergleichlichen Stil der 20er Jahre und findet den perfekten Einklang aus Tradition und Moderne. Seit August 2021 ist das ehemalige Gebäude der Wuppertaler Hauptpost wieder mit Leben erfüllt. Das Hoteliers Paar Anke Hartmann und Arnd Vesper haben nach fünf Jahren Planung und einigen Hürden das Postboutique Hotel Wuppertal eröffnet. 73 Zimmer hat das neue Hotel, heraus sticht vor allem die Liebe zum Detail. Und die Mühe hat sich gelohnt: Die erste Auszeichnung gab es bereits vor Eröffnung – „das Magazin Geo Reisen hat unser Haus unter den 50 schönsten neuen Hotels in Europa in seiner Frühjahrsausgabe gelistet, das motiviert natürlich zusätzlich in einem Eröffnungsprozess und nun endlich Gäste begrüßen zu dürfen und das Haus zu vermarkten“, zeigt sich Anke Hartmann erfreut und stolz über den „Ritterschlag“.

DENKMALGESCHÜTZTER BESTAND

Nachdem im Oktober 2016 der Pachtvertrag unterzeichnet wurde, starteten die ersten Umbaumaßnahmen und 2018 folgte der Rohbau. „Da wir in ein historisches Gebäude einziehen wollten, war nicht nur das Bauplanungsamt, sondern auch das Denkmalamt unser Ansprechpartner. Da gibt es natürlich immer mehr zu beachten als bei anderen Baustellen“, berichtet Arnd Vesper über die Anfangszeit. So war zum Beispiel eine Auflage, dass das Treppenhaus dem Ursprung entsprechend erhalten bleibt. Die Lochfassade mit Flachdach und das gesamte Tragwerk blieben ebenfalls bestehen. Ansonsten wurde alles neu geplant. Verzögerungen gab es erst durch diverse Brandschutz-Thematiken, dann kam Corona. Mehrmals wurde daraufhin die Eröffnung verschoben, bis man sich im Frühjahr 2021 entschieden hat, den Termin im August definitiv zu halten. „Das gesamte Team war froh, als es dann endlich losgehen konnte. Wir haben ein tolles und einmaliges Produkt am Wuppertaler Markt und wollten das natürlich auch endlich den Wuppertalern und nationalen sowie internationalen Gästen präsentieren“, erzählt Jörg Marohn, der als Gastgeber quasi von Anfang an dabei war.

STILVOLLES INTERIEUR

Der Stil der 1920er und 30er Jahre findet sich im gesamten Hotel wieder und verbindet sich nahtlos mit der Moderne – passend zur Historie des denkmalgeschützten Gebäudes. Hier übernahm vor allem Anke Hartmann die Führung. Tische und Stühle die vom Stil her der Mode der Zeit entsprechen, aber modernen Komfort bieten, wurden sorgfältig ausgewählt und ausprobiert. Das gesamte Innendesign wurde gemeinsam mit Kitzig Design Studios aus Lippstadt entwickelt und umgesetzt.

Der Fokus auf Individualität wird auch bei Details wie der Tapete deutlich. Das gesamte Muster und der sich durch das Haus ziehende Pfau stehen für die Epoche der 20er und 30er Jahre. Elegante und softe Grautöne in Verbindung mit grazil wirkenden Messingoberflächen geben im Postboutique Hotel den Ton an. Gedämpfte Farbtöne wie samtgrün, grau-blau und lachs erzeugen eine gemütliche und entspannte Atmosphäre. Für die nötige Leichtigkeit sorgen die zierlichen Möbelstücke, die das Farbkonzept wieder in sich aufnehmen.

ELEGANTE LOBBY

Auch wer gar keine Unterkunft in Wuppertal sucht, ist hier willkommen: Als Hotspot zum Verweilen, Arbeiten, für Meetings und Dates ist der offene Lobby- und Loungebereich ein idealer Treffpunkt. Als das neue Wohnzimmer der Stadt ist die Lobby ein Ort, um zusammenzukommen oder sich zurückzuziehen. Wer mag, kommt mit Gleichgesinnten ins Gespräch oder nutzt die Lobby als Arbeitsplatz und Treffpunkt. Der lichtdurchflutete Eingangs- und Empfangsbereich ist bestimmt durch verschiedene geometrische Muster und Strukturen. Dezente Beleuchtung taucht den Raum mit weichem Licht in eine angenehme Atmosphäre; unterstützt durch goldene Akzente und warme Farben, die sich in der ganzen Lobby wiederfinden. Hochwertiges Interieur, bequeme Polstermöbel und Sitzgruppen laden zum Verweilen ein. Bodentiefe Fenster gewähren zudem Ausblicke auf die umgebende City-Szenerie – so sind Gäste immer mittendrin im Geschehen und haben eine wunderbare Sicht auf die historische Kirche am Kolk-Platz.

BAR UND FRÜHSTÜCKSBEREICH

Wichtig ist dem Betreiberpaar, dass eben nicht nur Hotelgäste, sondern auch Wuppertaler jederzeit willkommen sind. Dafür gibt es zum Beispiel für jeden die Möglichkeit, morgens mit einem vielfältigen und regionalen Frühstück in den Tag zu starten. Und auch die verpachtete Rex Bar lädt die Nachbarschaft ein, nach einem Kinobesuch im direkt nebenan gelegenen Rex Filmtheater oder einfach zum After Work auf einen Drink vorbei zu schauen. Dem Betreiber wurde mit seinem Restaurant erst kürzlich ein Michelin Stern verliehen. Auch im stilvollen Frühstücksbereich, mit seinen über vier Meter hohen Decken und tiefen Fenster, und in der Rex Bar ist ein glamouröser Art-Déco Look entstanden. Egal ob die Stühle im Kaffee Haus Stil oder der Original goldene Kaffeeschütter aus den 20er Jahren, auf jedes kleine Detail wurde bei der Planung und Einrichtung geachtet. Das Frühstücksrestaurant mit offener Showküche besticht durch einen Dunstabzug mit Messingverkleidung, der als wesentliches Gestaltungselement in das Raumkonzept integriert wurde.

EIN ZUHAUSE AUF REISEN

Die 73 Zimmer mit einer Mindestgröße von 25 Quadratmeter bieten einen gemütlichen Rückzugsort auf Zeit. Die von Hand ausgesuchten Möbelstücke und Wohnaccessoires unterstreichen ebenso wie das weiche Licht die gemütliche Atmosphäre des Raumes und geben den Gästezimmern einen modernen Kontrast zu den Designelementen der 20er Jahre. Alle Zimmer sind außerdem mit WLAN und modernster Unterhaltungstechnik ausgestattet. Das Bad greift Aspekte aus dem Retro Design auf und präsentiert sich mit hochwertigen Rohmaterialien sowie minimalistischen Einrichtungsgegenständen. Die bodentiefe Dusche sorgt nach einem langen Tag für Erholung und höchsten Komfort. Zusätzlich zu den drei Kategorien Standard, Comfort und Comfort Plus gibt es drei großzügige Studios ohne und drei Studios mit Küchenzeile, in denen sich auch Langzeitgäste wie zu Hause fühlen.

OBJEKT
Postboutique Hotel Wuppertal

INNENARCHITEKT
Kitzig Design Studios, Lippstadt

FOTOS
Philip Kistner

U.A. BETEILIGTE FIRMEN
Herbert Schmidt
Leuchtenfabrik GmbH
D-59759 Arnsberg

architektur international
Ausgabe 2-2022
Ort Haunetal, Germany
Verlag https://www.architektur-international.com/
Mehr zum Projekt: Postboutique Hotel — Wuppertal, DE

Callwey Best-Workspaces 2022

Callwey Award – Best-Workspaces
Best-Workspaces Award für das Projekt: Office Headquarters in Essen
Der Award Best Workspaces ist der erste internationale Architektur-Award für intelligente Arbeitswelten. Die begleitende Publikation versammelt die von einer Fachjury ausgewählten besten 50 realisierten Büroprojekte in den Kategorien Arbeitswelten und Bürobauten. Ergänzt um zahlreiche innovative Produktlösungen von Accessoires bis zur Technischen Ausstattung ist das opulent gestaltete Jahrbuch zum Award Best Workspaces 2022 das große Informations- und Inspirationsbuch für alle Entscheidungsträger der Bürobau-Branche. Es gewährt einen fesselnden Überblick über die Bandbreite zukunftsweisender Bürokonzepte. Die ausgewählten Projekte und Lösungen sind ausführlich und anschaulich mit Plänen, Architekturfotografien und beschreibenden Texten erläutert. Interviews und Kurzporträts der Architekten und Bauherren geben Einblicke in die Arbeits- und Herangehensweise der Projektbeteiligten.

Callwey GmbH
Ausgabe 2022
Ort Munich, Germany
Verlag https://www.bestworkspaces.com/
Mehr zum Projekt: Office Headquarters — Essen, DE

EXPOSÉ München – ERIKA Boutiquehotel Kitzbühel

DIE LEGENDE LEBT.

DAS ERIKA – EIN ORT BESONDERER BEGEGNUNGEN.

Im Herzen Kitzbühels liegt ein Garten. Darin wiegen sich die duftenden Blumen und Kräuter der Tiroler Bergwelt und spiegelt ein Teich das Himmelsblau. Mitten in diesem verwunschenen Garten leuchtet seit hundert Jahren – und strahlender denn je – eine Blüte vollendeter Gastkultur: Das Boutiquehotel Erika.

STIL, ELEGANZ UND BEHAGLICHKEIT IN VOLLENDUNG.

Als Gartenhotel im Jugendstil 1897 erbaut zählt es zu den traditionsreichsten Häusern Kitzbühels. Sorgfältig und liebevoll revitalisiert, ist es zugleich eines der modernsten und vereint das architektonische Flair der Gründerzeit mit heutigem höchstem Komfort.

Wie Kitzbühel selbst ist das Erika ein Ort besonderer Begegnungen: Natur und Ursprünglichkeit verbinden sich mit verfeinertem Geschmack. Ruhe und Rückzugsmöglichkeiten gehen einher mit der Großzügigkeit eines offenen Hauses, in dessen Bar und Lounge Einheimische und Gäste zusammenkommen. Und in unserer allseits gepriesenen Küche gehen internationales Raffinement und Tiroler Herzhaftigkeit eine wunderbare Synthese ein.

Die harmonische Verbindung mit der Lebens- und Umwelt Tirols ist eine Herzensangelegenheit des Erika. Wie das namensgebende Frühlingsheidekraut die Erhabenheit der Berge und des Winters mit der Schönheit des Sommers verbindet, so wollen wir höchste Gastlichkeit mit nachhaltigem Nutzen für Mensch und Natur vereinen. Die Köstlichkeiten unserer Küche entstammen deshalb wo immer möglich den Feldern, Ställen und Gärten der umliegenden Bauernhöfe, unser Haustee besteht aus handgepflückten Bergkräutern und wir arbeiten mit Imkern, Hirten, Handwerkern und Dienstleistern aus Kitzbühel und der Region – all das, damit sich unsere Gäste auch noch in weiteren hundert Jahren, an der paradiesischen Schönheit dieses einmaligen Ortes erfreuen können.

GEFÜHLVOLLE GESTALTUNG VON KITZIG DESIGN STUDIOS

Für die Neugestaltung des Interieurs konnte der preisgekrönte Interior Designer Olaf Kitzig von Kitzig Design Studios gewonnen werden. Alle 55 Zimmer und Suiten des Hotels wurden renoviert, Restaurant, Lounge und Bar haben eine Positionierung und hochwertige Innengestaltung erhalten. Dabei setzten die Innenarchitekten auf die Farben Aubergine, Anthrazit, Greige und Grün. „Wir schaffen in den einzelnen Hotelbereichen Aha-Erlebnisse. Das Design-Konzept greift ineinander und wandelt sich immer wieder.“ beschreibt Olaf Kitzig das Hoteldesign. Mit Möbeln und Accessoires wurden individuelle und authentische Highlights gesetzt. Nachhaltigkeit und Funktionalität spielen eine zentrale Rolle. Auch die Altbaufassade erstrahlt in neuen Farben.

KITZ“ – AN 365 TAGEN IM JAHR

Im Herzen der legendären Sportstadt Kitzbühel gelegen, überzeugt das Erika Boutiquehotel die Gäste seit mehr als 100 Jahren mit seiner charmanten Architektur, seiner Behaglichkeit und Intimität, der alpinen Tradition und der urbanen Eleganz. Der wunderschöne Garten mit altem Baumbestand wurde im Zuge der Renovierung mehr in den Fokus gerückt und ist mit großzügiger, bewirtschafteter Außenterrasse und einem Schwimmteich gerade im Sommer eine Oase der Ruhe und Erholung für die Gäste. Im Winter punktet das Haus mit seiner Gehentfernung zum Skigebiet am Hahnenkamm. Outdoor-Sportler und trendbewusste Genießer finden in „Kitz“ das ganze Jahr über ein vielseitiges Freizeitangebot.

NACH OBEN OFFENER GENUSS: GAUMENKITZEL A LA CARTE, AL GUSTO UND ÜBERHAUPT.

Vom Terassencafe bis zur Bar bietet das Erika jederzeit etwas für den kleinen oder großen Hunger. Und selbst am Badeteich oder im Greenhouse können die Gäste ganz ungezwungen und im Bademantel leckere Schmankerln zu sich nehmen. Geht es an den großen Genuss, an die Haupt- und Festmahlzeiten, so geht es ins RIKS. Die Karte hier ist so wandelbar und facettenreich wie der Ort. Im Sommer geöffnet, transparent, leicht und luftig. Im Winter magisch, warm, und behaglich. Die Küche ist dabei saisonal und frisch und bietet selbst verwöhntesten Gaumen, auch denen von Veganern oder Vegetariern, immer wieder neue Sensationen. Ein Schwergewicht liegt auf der Tiroler Küche, die nach einem langen Tag in den Bergen glücklich und zufrieden macht. Aber auch die traditionelle Wiener Küche, die Haute Cuisine, die Cucina alto-borghese den Aromenreichtum Asiens oder die Kreolische Soulkitchen bereichern das Angebot.

DER LUXUS ZEITLOSER LÄSSIGKEIT: DIE HOTELBAR ALS LEBENSGEFÜHL.

In der mehr als hundertjährigen Geschichte des Erika gibt es viele Kontinuitäten, aber eine davon ist die Seele des Hauses und das Herzstück für das Zuhause-Sein der Gäste. Die Rede ist von dem entspannten Lebensgefühl, das sich einstellt, wenn man einen erfüllten Tag in schöner Atmosphäre und anregender Gesellschaft ausklingen lässt. Das Greenhouse ist ein solcher Ort, an dem man zwanglose Stunden in stilvoller Umgebung verbringt und wo der Barkeeper die Klassiker und die neuesten Kreationen köstlicher Drinks ebenso gut kennt wie die Gäste. In der stilvollen Lounge und zu vorgerückter Stunde mehr noch direkt an der Bar verbringen Locals und Gäste angeregte Abende miteinander, teilen Anekdoten und Heldengeschichten und schließen manchmal gar Freundschaften fürs Leben.

ERIKA Boutiquehotel Kitzbühel
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Josef-Pirchl-Straße 21
6370 Kitzbühel
+43 5356 64 885
office@erika-kitz.at
www.erika-kitz.at

EXPOSÉ MÜNCHEN
Ausgabe 01/2021
Ort Bad Schwartau
Verlag https://expose-magazin.de/
Mehr zum Projekt: Erika Boutiquehotel — Kitzbühel, AT

Cube – Fit fürs Freizeitvergnügen

Fit fürs Freizeitvergnügen

Fitnesslounge in Dortmund wurde zu einem Wohlfühlort für Sport und Entspannung umgebaut

Sportlich geht es in der Fitnesslounge Turnhalle in Dortmund nicht erst zu, seit die Kunden hier zum Training sowie zum Relaxen kommen. Sportlich war auch der Ausbau der Fitnesslounge, die der Bochumer Standort von Kitzig Interior Design im Rahmen einer umfänglichen Renovierungsmaßnahme in nur vier Wochen Vorbereitungszeit und zwei Wochen reiner Umbauzeit im Mehrschichtbetrieb auf die Beine gestellt haben.

Die Dortmunder Fitnesslounge Turnhalle befindet sich in einer Industriehalle, die für diesen Zweck errichtet wurde. Die 2.640 m² große Fläche im Erdgeschoss und Obergeschoss war bereits weitestgehend strukturiert. Kitzig Interior Design hat hier eine neue Gliederung und Anpassung vorgenommen, die die Abläufe für die Nutzer optimiert. Im Erdgeschoss befinden sich Powerstationen für Kraft- und Ausdauertraining, Yogaräume sowie der Außenpool. Mit dem Obergeschoss ist es über eine breite Treppe verbunden, die zu einer Galerie führt, von der aus sich ein großartiger Überblick über das Sportstudio bietet. Oben befinden sich neben Powerstationen zudem der Wellnessbereich sowie Räume für das umfangreiche Kursangebot. „Die Turnhalle ist das Wohnzimmer zahlreicher Mitglieder, hier werden Freizeit und Entspannungsstunden verbracht. Daher wurde auch viel Wert auf die Aufenthaltsbereiche neben Sport und Wellness gelegt“ erläutert Viki Kitzig. Besonders gelungen findet die Architektin den Thekenbereich und die Lichteffekte, die dort sehr gut zur Geltung kommen. Auch ein Medienkubus mit 85 Zoll großen Bildschirmen ist dort verortet. Unterschiedliche Highlights und individuelle Schwerpunkte wurden generell für jeden Bereich entwickelt. So erhielt die große Power-Platefläche einen hochwertigen Bodenbelag, um für verschiedene Sportarten und -geräte den optimalen Grip und die perfekte Dämmung zu garantieren. Bei der Farbgestaltung setzten die Designer auf kontrastreiches Schwarz-Weiß, das den Fokus auf das Wesentliche lenkt und mental die Konzentration im Training unterstützt. Facettenreiche Grafiktapeten lockern in den Trainingsbereichen oder den Sitznischen das Arrangement auf und setzen in Verbindung mit kräftigen Farben und Materialien moderne Akzente. Im neuen Spa- und Wellnessbereich finden sich vorwiegend natürliche Materialien wieder. Holz in dunklen Tönen sorgt für eine warme Atmosphäre und auch die indirekte Beleuchtung trägt zur Entspannung bei.

CUBE
Das Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart im Ruhrgebiet 04 | 21
Ort Düsseldorf
Verlag https://www.cube-magazin.de/
Mehr zum Projekt: Turnhalle, die Fitnesslounge — Dortmund, DE

Käfer Zeitung Restaurant WACA München

Exoten, Klassiker & ein Gefühl für Geschmack

Es lohnt sich sehr, das WACA Restaurant, den kulinarischen Spitzenreiter in der Münchner Motorworld, mehrmals zu besuchen. Wir haben neben klassischen und exotischen Gerichten überall Zeugnisse besten Geschmacks entdeckt – und ein fabelhaftes Team.

Die Motorworld München in Freimann, in deren denkmalgeschützter Lokhalle von 1916 man das WACA findet, hat erst in diesem Sommer eröffnet. Vom Logenplatz des WACA aus blickt man auf edelste Oldtimer- Klassiker Rad an Rad mit aufregenden Exoten wie einem Fast- &-Furious-Originalfahrzeug und modernen Supersportwagen. Und das Restaurant bringt genau diese spannende Motorworld- Mischung auf den Teller: grandiose klassische Fleisch-Cuts und als Überraschung eine hochkreative Nikkei-Küche.

Das WACA ist das neueste kulinarische Baby von Elena und Markus Aichinger, die am Münchner Flughafen bereits mehrere erfolgreiche Gastronomieobjekte betreiben. Ihr ganz persönlicher Sinn für Kunst und Ästhetik und eine Sammelleidenschaft für schöne Dinge führen die beiden immer wieder auf ausgedehnte Entdeckungsreisen um die ganze Welt. Für das WACA haben sich die Aichingers das Design Studio von Olaf Kitzig an die Seite geholt, das schon mehrfach europaweit für seine Restaurantdesigns ausgezeichnet wurde. Gemeinsam haben sie eine Atmosphäre geschaffen, die den Industrial Chic des Motorworld-Areals mit der Internationalität seiner Betreiber und einer Prise urbanem Glamour vereint. Besonders geglückt ist das Lichtdesign, das in den Dämmerungs- und Abendstunden subtil von echtem Kaminfeuer ergänzt wird. Zu dieser modernen Art der Gemütlichkeit trägt auch bei, dass das Restaurant nicht überbordend groß und dennoch weitläufig ist: Neben einer Innenterrasse zur Motorworld gibt es auch eine sonnenverwöhnte Außenterrasse für bis zu 100 Gäste mit einer Stimmung, die man auch auf Sylt vermuten würde. Die kluge Aufteilung und die gekonnte Gestaltung sorgen für sehr entspanntes Socialising, elegant und einladend leger zugleich. Wer selbst einen Sinn für Schönheit hat, erlebt hier immer wieder überraschende Details, die den zweiten Blick lohnen, wie die fantastischen Kronleuchter, die die Aichingers in Südafrika gefunden haben, oder die florale Tapete „Menagerie of Extinct Animals“, die Marcel Wanders‘ Designstudio Moooi für das edle belgische Tapetenlabel Arte entworfen hat und vor der man immer wieder staunend verharrende Menschen sieht.

Die Küchenlinie schreibt diese Geschichte dezenter Überraschungen auf leise Weise fort. Von Elena Aichinger gemeinsam mit der WACA-Küchencrew entwickelt, legt sie innerhalb des Nikkei- Fusion-Kosmos eine Nuance mehr Wert auf die Genussfreude Südamerikas als auf den zuweilen strengen Purismus Japans. Dieser Schwerpunkt ist wohl auch General Manager Wilhelm Ketteler geschuldet. Der gebürtige Südamerikaner ist eine seltene Mischung aus Kompetenz, Coolness und Begeisterung und steht wie ein Leuchtturm im Laden: Er blendet einen nicht ständig, aber wenn man auf ihn achtet, weist er einem mit lässiger Leichtigkeit den Weg. Zum Einstieg empfiehlt er gerne die vegane Ceviche Garden of Eden. An diesem Gericht zeigt sich schnell, was die WACAKüche kann: Etwas Papaya, Avocado, Süßkartoffel, Mais und Maracuja, Tigermilch und einen Hauch Koriander und Chili dazu, das klingt erstaunlich schlicht. Und doch ist diese Ceviche ein Gericht, das man nicht vergisst. Noch Tage später kann man sich an jede einzelne Geschmackskomponente erinnern. An die Säure, die auf der Zielgeraden von einer ganz leichten Fruchtsüße eingefangen und überrundet wird, als hätte man eine hauchdünne Honigschicht auf der Zunge. Daran, wie der Mais geflämmt war, diese zarte Knusprigkeit, dieses überragende Mundgefühl. Jeder Löffel ein Hochgenuss. Löffel? Ja, unbedingt, der Löffel ist der Gott des kalten Nikkei-Genusses. Obwohl, mit dem Löffel könnten Sie auch das über Nacht gegarte Herforder Short Rib verzehren in seiner süffigen Zartheit. Womit wir beim Fleisch wären, dem zweiten kulinarischen WACA-Standbein.

Wie schon bei der Nikkei-Küche, bei der man nicht nur zwischen Klassikern wie Thunfisch als Tatar und Exoten wie Thunfisch-Sashimi auf einer knusprigen Tostada hin und her wechseln kann, sondern problemlos auch ein paar Gänge bis zum kiloschweren Hummer Thermidor auf Zitrusfrucht-Salsa hochschalten darf, geht das auch beim Fleisch. Es lässt sich kühl genießen, wie das grandiose Wagyu-Tataki mit getrüffelter Ponzu (Löffel!), als Short Rib oder eben als Steak, dessen Qualitäten-Weltreise nach Australien und Nebraska führt, bis man bei den absoluten Spitzenqualitäten letztendlich in Japan oder wieder vor der eigenen Haustür landet. Verlockend die Vielfalt der Cuts, die vom klassischen Filet über Flanksteak und Entrecôte bis zum Chateaubriand, Tomahawk und Porterhouse reichen, gerne auch als Surf & Turf mit Riesengarnelen oder Hummer vom Grill.

Den Weinkeller haben Markus Aichinger und Wilhelm Ketteler gemeinsam gefüllt. Nachhaltigkeit in Anbau und Produktion und eine möglichst geringe Schwefelung waren ihnen besonders wichtig. Er ist nun mit Flaschen für über 200.000 Euro bestückt, also von Anfang an mit dem vollen Programm. Bei uns kaum bekannte Weltklasse-Weine, wie die Napa-Cabernets Artemis und Fay von Stag’s Leap oder der toskanische Bananen-Haselnuss-Traum von einem Chardonnay von Monteverro, die zu Markus Aichingers ganz persönlichen Favoriten zählen, finden sich hier. Auch der wohl weltbeste Burgunder ist darunter, in München so gut wie nicht zu bekommen: die Domaine de la Romanée-Conti mit all ihren acht Grands Crus, vom Corton bis zur namensgebenden Monopollage Romanée-Conti mit ihren nur 1,81 Hektar. Und das zu überaus genussfreudigen Preisen – weil die Erzeuger Wilhelm Ketteler vertrauen.

Aber es sind nicht das Interieur, die Küche, der Weinkeller (oder die Bar) allein, die das WACA so verführerisch machen, dass ein einzelner Besuch nie genügen wird. Man spürt als Gast, dass hier Menschen etwas gemeinsam schaffen, ohne sich ähnlich zu sein. An einem Strang ziehen, ohne in den gleichen Bahnen zu denken. Und sich bei aller Alltagsmühe gegenseitig schweben lassen. Und so ist ein Ort, den man auf den ersten Blick für ein trendsurfendes Konzeptrestaurant halten könnte, tatsächlich eine Stätte ganz persönlicher Leidenschaften. Ein Ort für Spürnasen und Entdeckergaumen – und für Sammler wahrer Genüsse.

WACA Restaurant, Am Ausbesserungswerk 8,
München. Tel. 089/90407722,
www.wacarestaurant.com

Käfer Die Zeitung
Ausgabe 6/2021
Ort München, Germany
Verlag https://kaefer-die-zeitung.de/

architektur international – Schlossklinik Fürstenhof

DER GESUNDHEIT FÖRDERLICH

Limes Schlossklinik Fürstenhof, Bad Brückenau
Kitzig Design Studios, Lippstadt

Medizin und Forschung sind wichtige Themen, die gegenwärtig noch deutlicher in unsere Wahrnehmung gerückt sind. Auch Architekten beschäftigen sich im Rahmen von Bauvorhaben für das Gesundheitswesen mit der Frage, wie bauliche Strukturen ein ideales Umfeld, das Arbeitsabläufe des medizinischen Personals verbessert, schaffen können. Innenarchitekten entwickeln Konzepte für Gesundheitseinrichtungen, die durch bestimmte Materialien und Farbkombinationen der Gesundheit und Genesung förderlich sein können.

Besonders bei psychischen Erkrankungen kann die Auswahl bestimmter Gestaltungselemente zu einer Verbesserung der Stimmung und des Allgemeinzustands beitragen. Als Privatklinik für psychische und psychosomatische Gesundheit hat sich die Limes Schlossklinik Fürstenhof in Bad Brückenau auf die Behandlung von Stressfolgeerkrankungen spezialisiert und eine heilsame Umgebung geschaffen, in der die Patienten als individuelle Persönlichkeit im Mittelpunkt stehen. Das Leitbild der Limes Schlosskliniken ist es, Patienten in der Gesamtheit zu behandeln, ihnen medizinisch eine erstklassige Versorgung anzubieten und ihnen auch seelisch- körperlich einen Raum zu geben, der die Heilung psychischer Störungen fördern kann. Die Limes Ansprüche an eine moderne Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik spiegeln sich unverkennbar im Ansatz des Healing Environments wider. Daher wurde bei der im Mai 2020 fertiggestellten Klinik besonders auf eine gesundheitsfördernde Gestaltung geachtet. Aus Gründen des Denkmalschutzes wurden alle baulichen Maßnahmen an dem historischen Gebäude und der Gesamtanlage des Heilbades sehr behutsam vorgenommen. Entstanden ist ein Gebäudeensemble, das sich hell und freundlich präsentiert und vor allem Ruhe ausstrahlt. Dabei wurden hauptsächlich natürliche Materialen verwendet. Für das Innendesign zeichnen die Innenarchitekten von Kitzig Interior Design GmbH verantwortlich.

SICHERHEIT VERMITTELN

Die Betreiber der Kliniken haben bewusst den Begriff „Limes“ als Namenszusatz gewählt, um damit auszudrücken, dass die Klinikgebäude mit ihren Mauern einen Schutzwall symbolisieren. Denn speziell im Bereich der Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ist es notwendig, sich gegen die negativen Einflüsse, die die Seele erkranken lassen, abzuschotten. Allerdings muss dieser Schutzwall wie das historische Vorbild durchlässig sein, um die Rückkehr in den Alltag zu ermöglichen. Der Kitzig Interior Design GmbH ist es mit ihrer Innenarchitektur gelungen eine Atmosphäre der Ruhe und Geborgenheit auch im Inneren zu schaffen. Dazu wurden helle, aristokratische Farbtöne wie Blau, Gold und Rose eingesetzt. Verwendet wurden viele edle und hochwertige Materialien wie Naturstein und samtig weiche Stoffe. Zudem wurde aus hygienischen Gründen auch ein Designboden verlegt.

In den öffentlichen Bereichen der Klinik gilt das Motto: „gemeinsam alleine“. Das Herzstück ist der Gemeinschaftsbereich. Zum einen gibt es den Ruheort: Hier laden bequeme Liegen und ein Kaminzimmer zum Entspannen ein. In der Kommunikationslounge wurde ein Ambiente geschaffen, dass zum Austausch und zur Interaktion animiert. Für die Einteilung wurden Raumtrenner aus Messing ausgelasert. Der Eingangsbereich präsentiert sich stilvoll mit Ornamentik und Deckenstuck. Der Steinboden variiert mit unterschiedlichen Optiken der Bodenbeläge durch die Verlegweise. Generell wurde durch die Materialwahl eine Verbindung zwischen der Funktionalität einer Klinik und dem gastlichen Ambiente eines Hotels geschaffen.

UNTERSTÜTZENDES LICHTKONZEPT

Um die freundliche Atmosphäre des Interieurs zu verstärken, wurde auch ein besonderes Lichtkonzept erarbeitet. Dazu liefern unterschiedliche Quellen Licht und können individuell je nach Stimmung gedimmt werden. In den Zimmern können die Patienten ebenfalls aus verschiedenen Lichtquellen wie Standleuchten mit softer Intensität und Deckenleuchten wählen.

BEHANDLUNG IN GEEIGNETEM AMBIENTE

Die Gestaltung der Klinik ist so konzipiert, dass sie die beziehungsorientierte Medizin und einen hochindividualisierten Behandlungsplan unterstützt. Durch die Psychotherapie, die unterschiedlichen Spezialtherapien und dem innovativen Sportkonzept „Limes Sports. Care“ wird hier ein umfassender Therapieansatz verfolgt. Die Limes Schlosskliniken wählen bewusst eine ganzheitliche Perspektive im Sinne der Systemmedizin. Das Ziel ist nicht nur durch regelhaften Rückgriff auf die aktuellsten Forschungsergebnisse ein höchstmögliches Behandlungsniveau abzusichern, sondern auch verschiedenste Behandlungsmethoden im Sinne der personalisierten Medizin anzuwenden und an den individuellen Patienten anzupassen. Auch sind die Rahmenbedingungen, die unter anderem durch den Ort beeinflusst werden, wichtig. Das neu gestaltete Klinikgebäude bietet den Patienten eine farblich genau abgestimmte und freundliche Umgebung, die der Gesundung förderlich sein kann.

OBJEKT
Limes Schlossklinik Fürstenhof, Bad Brückenau

ARCHITEKTEN
Kitzig Interior Design GmbH, Lippstadt

FOTOS
Christian Laukemper

U.A. BETEILIGTE FIRMEN
Baudekoration Prause GmbH & Co.KG, Bad Brückenau

architektur international
Ausgabe 6-2021
Ort Haunetal, Germany
Verlag https://www.architektur-international.com/

hotelbau – Meininger Hotel Zürich

MEININGER HOTEL ZÜRICH
Durch und durch Dada

Im Zürcher Sihltal, am Fuß des Uetlibergs, befindet sich das nachhaltige Quartier Greencity – eine neue Form des urbanen Lebensstils. Mittendrin liegt das erste Meininger-Hotel der Schweiz.

Das Quartier Greencity ist ein Projekt, das über den Bauprozess hinaus nach den Vorgaben der „2000-Watt-Gesellschaft“ (s. Kasten) nachhaltig, ressourcenschonend und energieeffizient betrieben werden soll. Dabei verschmelzen Wohnen, Arbeiten und nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln zu einem urbanen Konzept. Deshalb passt auch das im Februar 2021 fertiggestellte Meininger Hotel Zürich zum Gesamtkonzept: Mit LEED Platinum zertifiziert und mit Greenproperty Silber ausgezeichnet will das erste Schweizer Meininger moderne Energiestandards für einen umweltbewussten Lebensstil mit Komfort verbinden.

Im April 2021 eröffnete der Neubau mit sechs Stockwerken und 174 Hotelzimmern und bildet seitdem gemeinsam mit seinen Nachbargebäuden den Auftakt des neuen Quartiers. Das Ensemble umfasst einen öffentlichen Hof und drei gedeckte Rücksprünge, über die die Eingangshallen der Häuser betreten werden können. An den Fassaden wechseln sich horizontale und vertikale Elemente wie Schuppen aus braun eloxiertem Aluminiumblech mit Holz-Metall-Fenstern und schmalen opaken Lüftungsflügeln ab.

Dadaismus-Fantasien im Inneren

Der vom Zürcher Architekturbüro Gigon/ Guyer entworfene Hotelkomplex verfügt …

hotelbau – FACHZEITSCHRIFT FÜR HOTELIMMOBILIEN – ENTWICKLUNG
Ausgabe Jahrbuch 2021
Ort Merching, Germany
Verlag https://www.hotelbau.de/

hotelbau – Postboutique Hotel Wuppertal

POSTBOUTIQUE HOTEL WUPPERTAL
Hier geht die Post ab!

Das ehemalige Gebäude der Wuppertaler Hauptpost wird wieder mit Leben gefüllt. Mit Bezug zur Historie trifft im neu konzipierten Postboutique Hotel urbane Lässigkeit auf stilvolles Vintage-Design und es dreht sich alles um die goldenen Zwanziger.

Auf der Homepage des Postboutique Hotel Wuppertal läuft bereits der Countdown bis zur Eröffnung am 21. August 2021. Mit viel Liebe zum Detail verleihen die Betreiber Anke Hartmann und Arnd Vesper ihrem neuen Haus aktuell den letzten Feinschliff und legen im Endspurt in puncto Ausstattung und Design noch selbst mit Hand an. Das ebenfalls von den beiden geführte Golfhotel Vesper im benachbarten Sprockhövel darf sich also schon bald über ein Schwestern hotel freuen.

Der individuelle Namens zusatz „Postboutique“ verbindet die Historie des Gebäudes mit dem Charakter des Hauses. Zu finden ist der Wuppertaler Neuling mitten in der Innenstadt, im Bezirk Elberfeld. Von dort aus sind nicht nur der Hauptbahnhof und das Einkaufszentrum City Arkaden, sondern auch Museen und Grünanlagen fußläufig erreichbar.

1, 2, 3, 4, 5 …

… Jahre dauert die Entwicklung. Am 12. Oktober 2016 unterzeichneten Hartmann und Vesper den Pachtvertrag mit der Eigentümerin, der Duisburger Cosimo Investment Group. Hierbei war Hotel Affairs Consulting vermittelnd tätig. Der Abschluss war gleichzeitig das Go für die Umbaumaßnahmen hinter den geschichtsträchtigen Mauern. 2018 folgte der Rohbau, nachdem alle Details mit dem Bauplanungs- und Denkmalamt finalisiert wurden. Bedingung war, dass das Treppenhaus dem Ursprung …

hotelbau – FACHZEITSCHRIFT FÜR HOTELIMMOBILIEN – ENTWICKLUNG
Ausgabe Juli/August 2021
Ort Merching, Germany
Verlag https://www.hotelbau.de/

architektur international – Erika Boutiquehotel, Kitzbühel

„CHIC, CHARMANT UND COSY“

Erika Boutiquehotel, Kitzbühel
Kitzig Design Studios, Lippstadt

1897 erbaut, zählt das Gartenhotel Erika zu den traditionsreichsten und bekanntesten Häusern in Kitzbühel. Hinter der charmanten Jugendstilfassade hat seit April 2021 das Hotel sein plüschiges Interieur gegen das Gewand eines stylishes Boutiquehotel getauscht. Mit der Frischekur wollen die Eigentümerfamilie Tönnies und der Betreiber, die arcona HOTELS & RESORTS, einem zeitgemäßen und trendigem Lifestyle Raum geben und sich optimal auf den künftigen Ganzjahresbetrieb in Kitzbühel einstellen. „Wir geben unserem Juwel neuen Schliff und bekennen uns zum Zeitgeist. Auch als Boutiquehotel wird sich ‚die Erika‘ vertraut anfühlen und ein Ort der Begegnung für Einheimische und Urlauber sein“, versichert Christiane Winter-Thumann, Director Communication von arcona. „Chic, charmant, charismatisch und cosy präsentiert sich das neue Boutiquehotel“, ergänzt sie.

STILVOLLES INTERIEUR

Für die Neugestaltung des Interieurs konnte der preisgekrönte Interior Designer Olaf Kitzig von Kitzig Design Studios gewonnen werden. Die Grunderneuerung brachte behutsam den architektonischen Gründerstil des traditionsreichen Hotels wieder hervor. Alle 55 Zimmer und Suiten des Hotels wurden renoviert, Restaurant, Lounge und Bar erhielten eine neue Positionierung und hochwertige Innengestaltung. Dabei wurden klassische Materialien, wie Samtstoffe, marmorierte Teppichböden und Parkett, in das Interieur des Hotels liebevoll integriert. Herzstück des Erika Boutiquehotel ist das Greenhouse, das sich direkt an die Lobby anschließt. Die stilvolle Greenhouse Bar und Lounge lädt tagsüber dazu ein, das Kitzbüheler Bergpanorama direkt vom Wintergarten aus zu genießen. Abends lässt es sich an der Bar mit Wein und Drinks perfekt entspannen. In der Lobby sowie in den öffentlichen Bereichen erzeugen dunkle Töne einen stimmungsvollen und warmen Kontrast zu den kühlen Farben der Berg- und Schneelandschaft. Stil, Eleganz und Komfort bilden auch in den Zimmern und Suiten eine perfekte Synthese. Dabei liegt der Fokus auf der Vereinigung von Natur und Ursprünglichkeit – Attribute, die auf die Wurzeln des Hotels zurückgehen und die dem Erika eine besondere Herzensangelegenheit darstellen. Dabei setzen die Innenarchitekten auf die Farben Bordeaux, Anthrazit, Greige und Grün. „Wir schaffen in den einzelnen Hotelbereichen Aha-Erlebnisse. Das Design-Konzept greift ineinander und wandelt sich immer wieder,“ erläutert Olaf Kitzig. Mit Möbeln und Accessoires werden individuelle und authentische Highlights gesetzt. Auch die Altbaufassade erstrahlt in neuen Farben.

RESTAURANT RIKS

Geht es an den großen Genuss, an die Hauptund Festmahlzeiten, so geht es ins Hotelrestaurant RIKS. Die Karte hier ist so wandelbar und facettenreich wie der Ort. Im Sommer geöffnet, transparent, leicht und luftig. Im Winter magisch, warm, und behaglich. Die Küche ist dabei saisonal und frisch und bietet selbst verwöhntesten Gaumen, auch denen von Veganern oder Vegetarieren, immer wieder neue Sensationen. Ein Schwergewicht liegt auf der Tiroler Küche, die nach einem langen Tag in den Bergen glücklich und zufrieden macht.

LOUNGE ALS LEBENSGEFÜHL

Das Greenhouse ist ein Ort, an dem man zwanglose Stunden in stilvoller Umgebung verbringt und wo der Barkeeper die Klassiker und die neuesten Kreationen köstlicher Drinks ebenso gut kennt wie die Gäste. In der bequemen Lounge und zu vorgerückter Stunde mehr noch direkt an der Bar verbringen Locals und Gäste angeregte Abende miteinander, teilen Anekdoten und Heldengeschichten und schließen manchmal gar Freundschaften fürs Leben.

„KITZ“ – AN 365 TAGEN IM JAHR

Im Herzen der legendären Sportstadt Kitzbühel gelegen, überzeugt das Erika Boutiquehotel die Gäste seit mehr als 100 Jahren mit seiner charmanten Architektur, seiner Behaglichkeit und Intimität, der alpinen Tradition und der urbanen Eleganz. Der wunderschöne Garten mit altem Baumbestand wurde im Rahmen der Renovierung auch mehr in den Fokus gerückt und wird mit großzügiger, bewirtschafteter Außenterrasse und einem Schwimmteich gerade im Sommer eine Oase der Ruhe und Erholung für die Gäste sein. Im Winter punktet das Haus mit seiner Gehentfernung zum Skigebiet am Hahnenkamm. Outdoor-Sportler und trendbewusste Genießer finden in „Kitz“ das ganze Jahr über ein vielseitiges Freizeitangebot.

SERVUS IN KITZBICHI

Am Fuße von Hahnenkamm und Kitzbühler Horn liegt vom grandiosen Bergpanorama eingefasst wie ein Juwel Kitzbühel. Als Austragungsort des berühmtesten Skispektakels der Welt ist die kleine Stadt mit dem großen Namen Inbegriff eleganten Wintersportvergnügens. Dabei ist Kitzbühel viel mehr als der Mythos Streif oder die Attraktivität des einmaligen Skigebietes mit seinen 53 Seilbahn- und Liftanlagen, 170 atemberaubenden Pistenkilometern und etlichen präparierten Loipen. Winters wie sommers erwartet die Gäste eine ganz besondere Melange aus Natur, Kultur, Geschichte und Moderne: Die wunderschön erhaltene Altststadt, die vom Glanz des Silber- und Erzbergbaus kündet, lädt zu einer ausgedehnten Entdeckungstour ein. Aktive Urlauber wandern entlang uralter Handelsrouten zu keltischen Kraf torten an herrlichen Naturdenkmälern. Oder man genießt auf dem E-Mountainbike den Up-Hill-Flow auf Saumpfaden, auf denen noch bis ins 19. Jahrhundert das weiße Gold der Alpen transportiert wurde. Ein Ort spannender Begegnungen ist Kitzbühel bis heute: Das internationale Flair und der bunte Reichtum an kulturellen Ereignissen, exquisiter Gastronomie und erlesenen Einkaufsmöglichkeiten mischen sich mit der Weltoffenheit und der urwüchsigen Genussund Gastkultur Tirols. Den Grundstein für das mondäne Kitzbühel von heute legten übrigens Vertreter der englischen High Society in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie suchten und fanden, wie etwa Ian Fleming, der Erfinder von 007, Freiheit, Abenteuer und Inspiration in der Ursprünglichkeit der Tiroler Bergwelt – und brachten im Gegenzug den Smoking, die Kaminbar und jede Menge weltläufige Eleganz.

ARCONA

Seit 2018 betreibt die Rostocker Unternehmensgruppe arcona Hotels & Resorts das Erika Boutiquehotel. 2008 gegründet, sind die arcona Hotels & Resorts mit Sitz in Rostock ein auf den Betrieb und die Entwicklung von Hotels spezialisiertes Unternehmen. Im Zuge der Neuausrichtung auf Freizeit- und Ferienhotellerie verkaufte arcona Anfang 2019 seine Stadthotels. Die verbliebenen sechs Häuser befinden sich in etablierten Urlaubsdestinationen wie Rügen, Sylt und Kitzbühel. Auch das bekannte Hotel Elephant Weimar, das traditionsreiche Romantik Hotel auf der Wartburg und der Golfclub Schloss Teschow zählen zum Portfolio von arcona. Ein neues Geschäftsfeld werden künftig die Barefoot Hotels sein. 2018 hat arcona mit dem Barefoot-Gründer Til Schweiger einen langfristigen Vertrag für die weltweite Umsetzung des Konzepts als Lizenznehmer geschlossen. Demnach will arcona in den kommenden zehn Jahren 20 Barefoot Hotels eröffnen. Gesellschafter von arcona sind Alexander Winter und Treugast-Gründer Prof. Stephan Gerhard. Firmensitz ist die denkmalgeschützte Zeek‘sche Villa des Architekten Paul Korff in Rostock.

OBJEKT
Erika Boutiquehotel, Kitzbühel

INNENARCHITEKT
Kitzig Design Studios, Lippstadt

FOTOS
arcona HOTELS & RESORTS

3D VISUALISIERUNG
Kitzig Design Studios

architektur international
Ausgabe 3-2021
Ort Haunetal, Germany
Verlag https://www.architektur-international.com/

Architecture and Design Review

The Ultimate Inspiration – From Interior to Exterior
Architecture and Design Review

Living Tradition

When Kitzig Interior Design takes on a project, it transforms illusions into real dreams. Olaf Kitzig, founder and CEO, and his team of six are well—known for their visionary solutions, eVen when working on the most challenging properties, A current example is to be found in the Scottish county of Roxburghshire, where Kitzig Interior Design has modernized and extended a seventeenth century manor house and transformed it into a modern, luxurious boutique hotel, When converting the listed building into the Schloss Roxburghe Hotel & Golf Course, the sensitive old structure could mostly be maintained while adopting a contemporary interior design.

The vestiges of past centuries were consciously preserved in ma modernization of Schloss Roxburghe. High ceilings, cornices, fireplaces and bay windows characterize the interior. The classic British furnishing style preserves the property’s historic charm and even extends to traditional Scottish tartan carpets.

The Schloss Roxburghe hotel’s library bar with the dignified atmosphere of a private library, is the ideal place to unwind at the end of the day. The room’s authentic flair is further underlined by warm shades,rustic materials, and an authentic tartan carpet.

Architecture and Design Review
Edition 04/2021
Publisher teNeues

Best Interior Designers

Best Interior Designers
BEST 24 INTERIOR DESIGNERS OF DUSSELDORF

Best Interior Designers in Dusseldorf stand out as an excellent selection for you to work with a high-end designer, in order to design your fantastic home. Join CovetED Blog and Best Interior Designers and find out below the best designers we have for you:

KITZIG INTERIOR DESIGN

These top interior designers want to shape the world with you in a unique way and represent values such as sustainability, authenticity, progress, and sensuality. The quintessence of life is love – for people, for free thoughts, for the potential for change. Implementing this love in their work is their aim.

Coveted Magazine
Verlag https://covetedition.com/

md Magazin – Hotel Schloss Roxburghe

Interiordesigner erklären ihre Lieblingsprojekte
ARBEITEN MIT FUNDEN AUS DEM BESTAND

Die Rezeption und Lounge stehen exemplarisch für das Interior – design des heute als Hotel genutzten Schlosses Roxburghe in Schottland. Der Tresen mit Marmorplatte und hochwertiger Goldlackierung scheint aufgrund des verdeckt angebrachten Lichtbandes zu schweben. Ebenso gilt das für den hinterleuchteten Schlüsselkasten. Das Schloss weist aufwendige Stuckarbeiten auf, die wir nur wenig ausbessern mussten. Auch sie werden indirekt von unten beleuchtet, ohne dass andere Elemente den Gesamteindruck stören. Authentisch sind auch die detailreichen Holzeinbauten. Für die Sessel verwendeten wir edle Bezugsmaterialien mit Karomuster.

Ich bin noch heute froh über unsere Entscheidung, mit einem Großteil der Bestandsmaterialien zu arbeiten. Dazu war viel Vorarbeit nötig. So trennten und kategorisierten wir im Vorfeld eine riesige Anzahl im Schloss vorgefundener Dekora tionsstücke. Das war eine Heidenarbeit. Aber sie hat sich gelohnt. Nun trifft im Hotel der schottisch-klassische Landhausstil mit Tweed-Materialien auf den Victorian Style.

Zur Person
Der Interiordesigner Olaf Kitzig gründete 1998 Kitzig Interior Design in Lippstadt. Das Büro verfügt heute über drei weitere Dependancen mit 60 Mitarbeitern. Neben der Innenarchitektur zählen auch Architekturprojekte und Designobjekte zu den Tätigkeitsfeldern.

Projekt: Hotel Schloss Roxburghe
Standort: Kelso, Schottland
Bauherr: 12.18. Hotel Collection, Düsseldorf
Fertigstellung: 2019

md INTERIOR | DESIGN | ARCHITECTURE
Ausgabe 04/2021
Ort Leinfelden
Verlag https://www.md-mag.com/

The Telegraph – 7Pines Resort Ibiza

The Telegraph
I never thought I’d say this, but lockdown has me itching for a rave in Ibiza
The dreams of summer flirtation with the most mythologized Balearic is getting me through the dregs of winter.
There’s a spiritual streak running right through the core of Ibiza – claims of its magnetism, energy and appeal are rife. So when the full moon rises once a month it’s an occasion lauded by yogis. In summer, head to Pure Seven Spa at Seven Pines Resort Ibiza, where full moon yoga takes place in the spas`s glass atrium foyer, with the mystical island of Es Vedra looming in the distance. Less hippie, more swanky, it`s spiritualism for beginners.

7pines-ibiza.com

The Telegraph
Ausgabe 19.2.2021
Ort London
Verlag Telegraph Media Group https://www.telegraph.co.uk/

LICHT GESTALTEN – Interview mit Olaf Kitzig

LICHT GESTALTEN

Es kann Atmosphäre schaffen, Schatten werfen, Größe zaubern, für Romantik oder Unbehagen sorgen: Licht ist ein oft unterschätztes Interior-Element. Grund genug, einen echten Profi um Rat zu fragen – und sich vor Ort erleuchten zu lassen.

Unscheinbar wirkt der weiße Schriftzug an der rotbraunen Backsteinwand zwischen der großen, mit Gläsern und Cocktailzutaten gefüllten Bar und ihren zum Teil hölzernen, zum Teil verspiegelten Flächen. Dann drückt Olaf Kitzig auf einen Schalter, der Schriftzug entpuppt sich als flexible Neonkontur, erstrahlt in hellem Pink – und sorgt statt für knallig-grelles Licht für ein fast erstaunlich zartes Rosé, das den Barbereich sofort anders wirken lässt. Wärmer, behaglicher, einladender. Der eben noch strenge, gespannte Blick des Interior- Designers weicht einem zufriedenen Lächeln: Es funktioniert. Genauso, wie er es sich vor fast vier Jahren ausgedacht hat.

Schlechtes Licht kann das beste Design ruinieren

Räume – auch mit Licht – zu gestalten, das ist seit über 20 Jahren Olaf Kitzigs Leidenschaft und Profession. Mit Kitzig Design Studios gründete er 1998 eines der heute größten Unternehmen für Innenarchitektur und -design in ganz Europa, er stattet Hotels wie das Me And All, Hyatt und Marriott aus, designt für Restaurants von Sylt bis New York neben dem Interior auch gern gleich mal Logos und Mitarbeiter- Outfits mit, entwirft Flughafen-Lounges und S-Bahn-Stationen und richtet Privathäuser ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass man schon einmal an einem von ihm gestalteten Ort war, ist also groß.

Heute hat er Büros in Lippstadt, Düsseldorf und München, ein eigener Interior- Onlineshop ist in Planung. Bei seiner Arbeit geht es um viel mehr als nur um Materialien, Stoffe, Möbel und Farben: „Licht ist als Gestaltungselement nicht zu unterschätzen“, so der 49-Jährige. Das beweist nicht nur der Effekt des rosa Neonlichts ziemlich einleuchtend. „Eine schlechte Innenarchitektur kann durch eine gute, intelligente Lichtgestaltung immerhin mittelmäßig werden. Aber eine sensationelle Innenarchitektur kann man mit schlechtem Licht richtig ruinieren.“

Wer an so großen Projekten arbeitet wie Olaf Kitzig und sein Team, muss oft Jahre im Voraus erspüren, wo und wie die Menschen sich wohlfühlen werden, wenn ein Restaurant oder Hotel eröffnet.

Mit nur einer Lichtquelle ist der Drops nicht gelutscht

So war es auch beim Me And All. In der weitläufigen Lobby mit den hohen Fenstern empfangen Lichtspiele der besonders stylishen Art die Gäste. Neon-Installationen leuchten an den Backstein-Wänden und vor Pflanzen, indirektes Licht beleuchtet die Rezeption und die Bar, Edison-Glühbirnen hängen in Pendelleuchten im Industrial-Stil, im Draht-Design und in kleinen, runden Retro-Fassungen auf unterschiedlichen Höhen.

Dass hier so viele verschiedene Leuchten, Lampen und Lichtfarben zusammenwirken, ist kein Zufall. Olaf Kitzig hält zwar ziemlich wenig von Regeln, in Sachen Beleuchtung hat er dann aber doch eine: sich niemals auf nur eine Lichtquelle verlassen. „Viele Menschen meinen, mit einer Lampe sei der Drops gelutscht. Das mag im Kühlhaus funktionieren und seinen Zweck erfüllen, aber nicht zu Hause. Denn so kann sich das Licht gar nicht verschiedenen Stimmungen und Situationen anpassen. Die Lichtfarbe aus dem Badezimmer macht das Wohnzimmer nicht gerade gemütlich“, bringt es der Designer auf den Punkt.

Was die einen noch gemütlich finden, ist für die anderen schon trutschig. Einrichtung ist Geschmackssache – genau wie Licht. Olaf Kitzig nennt das wohl aktuellste Beispiel überhaupt: das Homeoffice. „Manche Menschen werden am liebsten nur vom Monitor bestrahlt, andere stellen sich eine Schreibtischleuchte dazu, wieder andere arbeiten besonders gern in einem komplett hell beleuchteten Zimmer.“ Seine Empfehlung, nicht nur auf eine einzige Lichtquelle zu setzen, ist aber nicht nur seinem persönlichen Geschmack geschuldet: „Das Auge stellt sich auf die jeweiligen Lichtverhältnisse ein. Wenn ich nur auf den Monitor schaue, muss das Auge die ganze Zeit fokussieren. Das strengt wahnsinnig an.“ Die Beleuchtungsstärke von 500 Lux, die in der offiziellen „Arbeitsstättenverordnung“ festgelegt ist, muss es dann aber zu Hause nicht unbedingt sein.

Kühlhaus-Charme statt Wohlfühl-Atmosphäre?

Auch im Badezimmer spricht einiges dafür, mehrere Lichtquellen zu verwenden – denn nur so kann man sehen, was genau man da eigentlich vor dem Spiegel macht. Kommt das Licht nur von oben, wirft jede Wimper lange Schatten und man hat Augenringe, angesichts derer jeder Panda vor Neid erblasst. Am besten, so Olaf Kitzig, sollte das Licht von oben, hinten und vorn kommen und unabhängig voneinander steuerbar sein. Gerade kleine Räume profitieren vom Licht-Plural, weiß der passionierte Ästhet: „Damit kann man spielen, Tiefe und Schatten erzeugen, den Raum wesentlich größer erscheinen lassen.“

Beim Spiel mit Licht und Schatten hat es ihm ein Element besonders angetan, nämlich die Reflexion. Nicht nur im technischen Sinne: „Es gibt nichts Schöneres, als durchs Fenster zu blicken, wenn es draußen schneit und der Schnee gegen Lichtschein fällt. Wie das reflektiert!“ Nun lässt sich dieser Effekt natürlich nicht so einfach nach Hause holen, aber bei der Suche nach dem perfekten Platz für eine Lampe sollte immer beachtet werden, auf was für eine Fläche deren Licht strahlt: uneben oder glatt, hell oder dunkel, glänzend oder matt?

Das gilt für Wände, aber auch für die Möbel, auf die das Licht fällt. Dunkle Flächen absorbieren und lassen Licht weniger hell wirken, helle Flächen werfen es zurück in den Raum. Gerade bei weißen Wänden wirkt ein 4.200-Kelvin-Licht also extrem hell. Das lässt sich durch Farbe an den Wänden kompensieren oder durch einen innen farbigen Lampenschirm.

Kunstbeleuchtung für Kinderbilder – warum nicht?

Mit Reflexionen spielt Olaf Kitzig übrigens auch gern, indem er Lampen vor Fenstern platziert. Statt abends in ein dunkles Loch zu schauen, ergeben sich so nämlich Spiegelungen – und die fallen umso spannender aus, wenn man mehrere Lichtquellen im Raum hat.

Aber, betont der Designer, Steh- und Tischlampen können nur Highlights setzen, wenn die Deckenleuchte nicht zu hoch hängt. „Sonst überstrahlt das eine Licht das andere und nichts kann wirken.“ Apropos Wirkung: Die haben seiner Meinung nach auch Wandleuchten, die aber oft unterschätzt werden. Genau wie Kunstbeleuchtung, wie man sie aus Museen kennt. Dafür braucht es auch gar kein Meisterwerk: „Ein von Kindern gemaltes Bild kann in einem Rahmen und mit Beleuchtung eine ganz andere Aussage und Wirkung bekommen.“ Bei Wand und Kunstbeleuchtung könne man auch ruhig mutig sein und das Kabel an der Wand herunterhängen lassen, findet Olaf Kitzig: „Wer sagt denn, das Kabel immer hinter Putz verlaufen müssen?“

Und dann ist da noch seine große Liebe, das indirekte Licht. Dessen Wirkung erklärt er am Bartresen in der Lobby des Hotels. Durch LED-Streifen unterhalb der Tresenplatte wirkt der ganze Thekenblock leichter. Der Profitipp für zu Hause: den Leuchtstreifen so anbringen, dass man nicht direkt hineinblickt, dann blendet nichts, aber der Effekt ist trotzdem da. Das gilt auch für die so beliebten Deckenspots. Für sie hat Olaf Kitzig seine eigene Regel aufgestellt und bringt sie immer etwa 35 Zentimeter von der Wand entfernt an. So blenden sie nicht, spenden aber Licht und akzentuieren den Raum.

Eigener Stil statt Trends und Fast Interior

Olaf Kitzigs wichtigster Tipp in Sachen Licht: „Einfach ausprobieren! Die Lampe durch die Wohnung tragen und schauen, wo sie am besten wirkt. Das muss man lernen, ich selbst habe bei meinen allerersten Projekten auch Anfängerfehler gemacht.“ Und wie steht er, der einerseits den Geschmack der Masse Jahre im Voraus erahnt und andererseits eigene Akzente setzt, zu schnelllebigen Trends? Das Fast-Fashion- Phänomen hat schließlich längst auch den Interior-Bereich erobert. Gerade waren noch Lampengestelle aus Kupferdraht angesagt, da stehen schon Schirme aus Rattan ganz hoch im Kurs. Handarbeit schätze er sehr, so Olaf Kitzig, zumindest wenn sie unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt und nicht zu Schleuderpreisen verkauft wird. Aber: „Individualisierung entsteht nicht dadurch, dass ich jeden Trend mitmache. Das Erbstück, das mir vielleicht altmodisch vorkommt, kann ich mit einem anderen, modernen Lampenschirm zu einem echten Einzelstück machen.“ Sein Fazit ist unpathetisch, aber prägnant und im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtend: „Lampen können so viel mehr sein als ein reines Leuchtmittel.“

Text Katharina Pfannkuch
Fotos Gino Giove

Maxi
Ausgabe März 2021
Ort Kiel
Verlag OCEAN.GLOBAL Gmbh & Co.KG https://www.ocean.global/media/magazine/

Welt am Sonntag Falscher SCHEIN

Falscher SCHEIN
Eine unglückliche Beleuchtung kann die schönste Einrichtung ruinieren. Ein Experte erklärt die schlimmsten Lichtsünden.

Manchmal, wenn es draußen schon dunkel und er noch unterwegs ist, lässt Olaf Kitzig den Blick über die Fassaden schweifen. „Was man da sieht, kann ganz schön traurig machen“, sagt der 49- Jährige, und meint das keineswegs überheblich. Der Gründer des Unternehmens Kitzig Design Studios wirkt ehrlich betroffen, wenn er beschreibt, wie gleißend kaltes Licht erbarmungslos auf weiße Wände strahlt oder penetrant blinkende Lichternetze gute Laune verbreiten sollen. Gemütlich geht anders.

Das überrascht angesichts der in diesem Jahr so rasant gewachsenen Bedeutung des eigenen Zuhauses für Menschen, die wegen des Lockdowns überall vor verschlossenen Türen stehen, ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegen müssen und für Einrichtung so viel ausgeben wie lange nicht: Der Verband der Deutschen Möbelindustrie meldet jedenfalls nach einem Einbruch zu Beginn der Pandemie im zweiten und dritten Quartal steigende Umsätze — um fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Was nicht in Mode oder Reisen investiert wird, wandert an den Ort, an dem man die meiste Zeit verbringt.

Natürliche Materialien (oder solche, die so aussehen) sind besonders gefragt. In der Ecke Körbe aus Seegras, an den Wänden Makramees und das Comeback von Rattan geht in die 234. Runde. Wenn keiner weiß, ob, wann und wenn ja, für wie lange die Welt wieder normal wird, soll Behaglichkeit her. Und die will buchstäblich ins rechte Licht gerückt werden. Aber nicht ins grellweiß blendende.

„Ein gelungenes Innendesign kann durch das falsche Licht komplett ruiniert werden“, so Kitzig, der auch Privathäuser gestaltet. Die Wahrscheinlichkeit, dass man schon einmal in einem von ihm gestalteten Ort war, ist hoch: Er ist für Interieur und Ausstattung von Hotelketten wie Hilton, Marriott und Me And All verantwortlich, designt Flughafenlounges und Restaurants rund um die Welt. Beleuchtung sei eine regionale und höchst subjektive Angelegenheit, so Kitzig, der sein Unternehmen vor über 20 Jahren in Lippstadt gründete und heute Büros in München, Düsseldorf und Bochum hat.

Richtig und falsch, das sind schwierige Kategorien, wenn man wie er eigentlich nicht viel von starren Regeln und Beleuchtungsrastern hält. Aber für den Ästheten Kitzig, der auch selbst Möbel, Stoffe und Bekleidung für Angestellte der von ihm gestalteten Hotels designt, gibt es dann doch einige stilistische — und nicht verhandelbare — Tabus in Sachen Licht:

1. BUNTE LICHTERKETTEN
„Farbige Leuchtmittel sind eine Kunst für sich und im privaten Bereich mit ganz großer Vorsicht einzusetzen“, findet Kitzig. Denn: Sie reflektieren, überstrahlen andere Lichtquellen und sorgen vor allem für Unruhe — besonders, wenn sie auch noch mehr oder minder rhythmisch blinken. Dennoch funkelt es so knallbunt in Fenstern und Vorgärten, dass es fast trotzig anmutet. Weihnachten fiel kleiner aus, an Silvester blieb der Himmel düster, also soll es zu Hause im Alltag möglichst farbenfroh sein. Keine gute Idee, findet der Designer. Die warmweiße Lichterkette als Imitation der Kerze sei eine christliche Tradition, bunte Lichterketten hingegen seien einfach nur: bunt. „Da wird einfach alles gemacht, was technisch möglich ist. Und Technik erleichtert Geschmacklosigkeit.“

2. LUMIBÄR & CO
Bunt ist auch ein Klassiker, der es nie in ein Kitzig-Design schaffen dürfte: Den in den 90ern populär gewordenen Lumibären samt all seiner Kopien und Variationen, etwa Leuchtwürfel, bezeichnet Kitzig als „in Plastik gegossene Todsünde“. Leuchtwürfel, vor allem für Gärten, Terrassen und Balkone beliebt, ließen sich durch versteckte Lichtspots ersetzen, die viel stimmungsvollere Effekte erzielten.

3. LAVALAMPE
Ein weiterer Klassiker auf der schwarzen Liste des Designers ist die Lavalampe. „Sie hatte ihre Zeit — und schon damals ziemlich wenig Nutzen als tatsächliche Lampe.“ Der praktische Nutzen des raketenförmigen Modells mit der wabernden, undefinierbaren Materie darin bleibt tatsächlich – Achtung, Wortspiel — im Dunklen.

4. NEONRÖHREN
In deutschen Wohnküchen dominieren zwei Extreme: schummriges Licht aus tief hängenden Pendelleuchten und gleißend blendende Neonröhren. Letztere haben für Olaf Kitzig in keinem Zuhause etwas verloren: „Kalt, ungemütlich, fahl, schlimm“, so das Designer—Urteil. Wer nicht auf helles Licht verzichten will, solle auf indirekte Beleuchtung setzen und zum Beispiel LED-Streifen so anbringen, dass man nicht direkt in sie schauen muss, etwa hinter einer Verkleidung an Hängeschränken.

5. ENERGIEFRESSER UND BILLIGWARE
„Kein Mensch braucht heute noch Leuchtmittel mit 100 Watt“, ist Kitzig überzeugt. Diese noch immer zu verwenden, findet er ignorant. Dass es auch anders geht, beweist er selbst: Die Außenbeleuchtung seines Lippstädter Firmensitzes habe früher fast 2.500 Watt benötigt, heute sind es gerade mal 50 Watt. Und dass eine Lampe mit Hand geflochtenem Rattanschirm für zehn Euro nicht unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt worden sein kann, sei eigentlich auch klar.

Welt am Sonntag
Ausgabe 17.01.2021
Von Guido M. Hartmann
Ort Berlin
Verlag https://www.welt.de/weltamsonntag/

architektur international – me and all hotel hannover

VIEL HANNOVER-GEFÜHL
me and all hotel hannover
Kitzig Design Studios GmbH & Co. KG, Lippstadt

Die junge Boutiquehotel-Marke der Lindner Hotels AG hat in Hannover ihren nächsten Standort eröffnet: Zentral im historisch-markanten Eckgebäude am „Aegi“ gelegen lädt die offene me and all Lounge mit roughen Backsteinwänden, großen Rundbogenfenstern und Urban Industrial Style als Wohnzimmer der Stadt ein. Mit Coworking-Spaces, Kitchen & Bar, Boardroom und viel Hannover-Gefühl können sich Hotelgäste und Einheimische hier wie zuhause fühlen. Die LED-Schrift „Don‘t stop me now“ begrüßt die Gäste in der Lounge, auf den 165 Hotelzimmern wird die Leidenschaft für Musik der me and all hotels durch meterhohe Bilder von Künstler Kai Schäfer sichtbar.

Die „worldrecords“ zeigen die Platten der hannoverschen Musiker Mousse T., Fury in the Slaughterhouse und den Scorpions. Weitere Kunst hat der lokale Graffiti-Künstler Patrik Wolters alias BeNeR1 an die Außenfassade gebracht. Hier hat er seine Heimatstadt mit ihren Sehenswürdigkeiten und Logos in einem Mural verewigt.

URBANER STYLE

Das me and all hotel hannover ist ein Ort für Heimatgefühle. Ein super gemütliches Cityhotel und Wohnzimmer, wo sich die Gäste erden können. Alle zusammen oder jeder für sich. Das me and all hannover ist die neue Soulbase in der City, in der auf nichts verzichtet werden muss. Ein Rückzugsort zum Entspannen. Ein Zuhause auf Zeit. Ein Büro, wann immer es gebraucht wird. Und es ist eine coole Eventlocation mit bodenständigen, detailverliebten und urbanen Style. Gestaltet mit spannenden Lieblingsstücken und jeder Menge Backsteinen für uneingeschränkte Freiheit.

KOMFORTABLE ZIMMER

Die Zimmer im me and all hotel hannover präsentieren sich mit dem perfekten Mix aus Farben, Stoffen und Materialien. Für einen erholsamen Schlaf sorgen die bequemen Boxspringbetten – mit ganz vielen Kissen. Die stilvollen Bäder laden zu einer erfrischenden Zeit unter der wohltuenden Regendusche ein. Ansonsten verfügen die Zimmer über alles, was auch einen längeren Aufenthalt angenehm macht.

LOKALE FRÜHSTÜCKSLIEBE

Den guten Geschmack Hannovers kann man nicht nur sehen, sondern – dank vieler lokaler Partner und Manufakturen – auch schmecken. Für die wichtigste Mahlzeit des Tages kommt im me and all hotel ganz viel Hannover-Liebe auf den Teller: Freunde der guten Stulle freuen sich über Brote und Brötchen der Spezialitätenbäckerei Borchers. Die Expertise des Bäckermeisters Klaus Borchers schmeckt man bei jedem Bissen. Marmeladenfans und Honigliebhaber genießen diese mit der innovativen Honigzubereitung Marmelonig, die gesunde Inhaltsstoffe des Honigs mit der Essenz sonnenreifer Früchte vereint. Ein guter, schwarzer Kaffee ist auch immer wichtig: Beste Bohnen dafür liefert die Hannoversche Kaffeemanufaktur, acht Jahre in Folge offiziell „kulinarischer Botschafter Niedersachsens“. Zum Naschen zwischendurch gibt es „Lenchen“: klein, lecker, Lebkuchen 2.0. Die Lebkuchenhappen sind nach dem 130 Jahre alten Rezept von Oma Lene gebacken und mit großen Nuss- und Fruchtstücken verfeinert. Alle Produkte gibt es auch to go im me and all Shop.

KITCHEN & BAR

Das Pop-Up-Restaurant NOBEL steht nicht für Dekadenz und Highfly, viel mehr geht es Sascha Werhahn und Peter Kaßner darum, aus simplen, aber erlesenen und noblen Zutaten köstliche Menüs zu komponieren und Goldies neu zu interpretieren. Dabei setzen die beiden Küchenchefs auf saisonale und vor allem regionale Zutaten. Gemüse und Fleisch und eigentlich so ziemlich alles, was in ihrer Küche verarbeitet wird, kommt aus dem Umland von Hannover. Für einen Longdrink in der me and all Lounge ist „Niemand Gin“ absolut zu empfehlen: Für ihren exotischen, deutschen Handcraft Gin, Vodka und Likör ist die junge Marke bereits mehrfach international ausgezeichnet worden. Im me and all wird nun der nächste Traum des Firmengründers Sebastian Otto wahr, einmal den eigenen Gin in einer Hotel-Minibar zu finden. Auch fürs Feierabend-Bier ist in der me and all Lounge gesorgt: Von Einheimischen und Kennern liebevoll „Herri“ genannt, wird Herrenhäuser die Hotelgäste schnell überzeugen. Auch Mashsee sollte man kosten: Die Brauerei kombiniert etablierte Bierstile mit aktuellen Geschmacksrichtungen und interpretiert alte Bierstile neu.

FITNESSBEREICH UND BOARDROOM

Im Fitnessbereich motiviert die Leuchtschrift: „Be a badass with a good ass“ – passend dazu sind mit Hannover 96 und den Recken auch sportliche Local Heroes am Start. Der Gym ist mit den neuesten MATRIX Fitnessgeräten bestens für jedes Training ausgestattet. Für großartige Joggingrunden warten auch der Maschpark und die Ufer vom Maschsee in nur 600 Metern auf Sportbegeisterte. Nach der Anstrengung lädt die Sauna zum Relaxen ein. Im Boardroom lässt sich der Besprechungstisch kurzerhand in eine Tischtennisplatte umwandeln. Der Raum hat mit 35 Quadratmetern genau die richtige Größe, um mit kleineren Teams ungestört zu arbeiten. Ein großartiger Workspace, der sich einem individuellen Mindset anpasst und Gemütlichkeit und Effizienz unangestrengt verbindet.

HANNOVER ENTDECKEN

Hannover gehört zu Deutschlands grünsten Großstädten. Und sie ist nicht nur grün, sie hat auch eine super kompakte Stadtstruktur und sehr schöne Ecken. Die Südstadt ist ein gutes Beispiel: Hier gibt es alles. Und nichts ist zu weit entfernt, um es sich nicht anzugucken. Ob zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Bus und Bahn, von hier aus kommen die Gäste des me and all hotel hannover in nullkommanix überall hin: Morgens um den Maschsee joggen, abends zu Fuß in szenige Läden und zwischendurch durch die Stadt bummeln. Das Hotel liegt sehr zentral und hat sämtliche öffentliche Verkehrsmittel und das großartige Theater am Aegi direkt vor der Tür. Zudem können im Hotel kostenfrei Fahrräder ausgeliehen werden. Shoppen und Rumspazieren, Kunst und Kultur, Feiern und Chillen, Hören und Sehen, Essen und Trinken, Sport und Entspannung. Sowohl die Innenstadt als auch das Naherholungsgebiet rund um den Maschsee und der Stadtwald Eilenriede, in dem auch der Zoo Hannover liegt, sind nicht weit entfernt. Im me and all hotel hannover sind Gäste also ganz und gar hannoversch und können sich bequem unters Volk mischen.

ME AND ALL HOTELS

Die me and all hotels sind die Zweitmarke der Lindner Hotels AG. Im Jahr 2015 von den Vorständen Andreas Krökel und Otto Lindner entwickelt, eröffnete das erste Haus im Oktober 2016 in Düsseldorf, im Jahr 2018 folgte der zweite Standort in Mainz, im Mai 2020 das dritte Haus in Hannover und im Juli 2020 in Kiel. Im Jahr 2017 wurde zusammen mit der Hanseatic Group die me & all Hotels GmbH gegründet, um das Wachstum der neuen Bouarchitektur 68 international tique-Marke deutlich zu beschleunigen. Es sind bereits weitere Verträge für me and all hotels in zentralen Lagen der Städte Stuttgart, Ulm, Leipzig und Düsseldorf unterschrieben. Die me and all hotels sprechen mit ihrem urbanen, lässig-ungezwungenen Flair vor allem Cityund Business-Traveller sowie Urban Locals an, die Leben, Arbeiten und Kommunikation in sympathischer Atmosphäre verbinden möchten. Nonchalantes Herzstück der Hotels ist die offene Verschmelzung von Check-in, Bar, Lounge und Coworking Cornern. Vintage-Möbel, Accessoires mit Augenzwinkern und neueste technische Ausstattung verbinden dort Funktion und Finesse, Professionalität und Individualität, Luxus und Gemütlichkeit.

LINDNER HOTELS AG

Zum Portfolio der familiengeführten Hotel- Gruppe (1.372 Mitarbeiter; 192 Millionen Euro Umsatz in 2019) gehören insgesamt 35 Hotels in sieben europäischen Ländern. Sie zählt damit zu den führenden deutschen Hotelgesellschaften. Neben 18 Lindner Hotels in Großstädten, acht hochwertigen Spa- und Sport-Resorts (eins davon in Planung) und einem Ferienpark zählen acht Hotels der Marke me and all dazu (vier davon im Bau). Einige Lindner Hotels & Resorts wurden aus schwierigen wirtschaftlichen Situationen übernommen und erfolgreich neu positioniert. Seit kurzem ergänzen Franchise-Betriebe das Angebot und bieten wie die bestehenden Häuser individuelle Urlaubskonzepte, hohe Qualitätsstandards und innovative Spa-Angebote. Die besonderen Hotelkonzepte von Otto Lindner, der das Unternehmen in zweiter Generation führt, erhielten zahlreiche Auszeichnungen: Das Lindner Park-Hotel Hagenbeck in Hamburg wurde zur „Hotelimmobilie des Jahres“ gekürt, Otto Lindner selbst wurde „Hotelier des Jahres“ und Geschäftsreisende wählten Lindner bei den Business Traveller Awards 2014 auf Platz zwei als „Beste Hotelgruppe für Geschäftsreisende in Deutschland“. Im Human-Resources-Bereich gewann Lindner schon zum dritten Mal den Hospitality HR Award und belegt jährlich hohe Plätze im Ranking „Deutschlands beste Arbeitgeber“ als mittelständisches Tourismus-Unternehmen.

OBJEKT: me and all hotel hannover
BAUHERR: Hanseatic Holding GmbH, Hildesheim
ARCHITEKT: AZ-Architekten, Rotenburg/W.
INNENARCHITEKT: Kitzig Design Studios GmbH & Co. KG, Lippstadt
FOTOS: me and all hotels

architektur international – hotel | building | design
Ausgabe VI/2020
Ort Haunetal
Verlag b+b Medien GmbH https://www.architektur-international.com/

GROHE DIGITAL

30 Entscheidungsträger der Baubranche
im Gespräch zu jeweils 10 Fragen.
IM GESPRÄCH MIT OLAF KITZIG,
FOUNDER & CEO,
KITZIG INTERIOR DESIGN GMBH

GROHE: Wie haben Sie die letzten Monate der Corona-Krise als Unternehmer und Privatperson erlebt?

Olaf Kitzig: Corona war wie eine Zwangspause, die verheerende Ausmaße annimmt und deren Konsequenzen aus heutiger Sicht noch lange nicht zu erkennen sind. Nach vielen Jahren starken Wirtschaftswachstums kam dieser Shutdown für alle überraschend, von heute auf Morgen ging gar nichts mehr.

Keiner weiß, wann die Normalität in unser Berufsleben, in unser Arbeitsumfeld und in unseren privaten Bereich zurückkehrt. Für uns als Firma und mich als Privatperson war die Pandemie bislang das schwierigste und größte Problem und die wohl heftigste Krise überhaupt. Als klar war, dass der Lockdown kommt, arbeitete es permanent in mir und ich überlegte, wie ich meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen halten kann und wie wir Geschäft neu interpretieren und generieren können. Seit 1998 sind wir mit dem Büro am Markt, wir haben bereits die ein oder andere Krise hinter uns gebracht. So etwas wie die Pandemie hat allerdings noch keiner von uns erlebt, keiner konnte sie einschätzen, und deshalb hat der Markt so reagiert. Uns als Kitzig Interior Design mit ungefähr 70 prozentigem Anteil unseres Schaffens für Hotellerie und Food und Beverage und gut 30 Prozent für Retail und Office hat es natürlich relativ heftig erwischt. Dieses Jahr haben wir noch keine Probleme, die Auftragsbücher sind voll und wir arbeiten sehr intensiv und sehr ausgefallen mit dem Tool der Kurzarbeit. Laufende Projekte laufen zum größten Teil weiter, es sei denn, es sind Projekte, bei denen es vorteilhafter ist, den Bau zu stoppen. Momentan herrscht verständlicherweise eine unglaubliche Unsicherheit im Markt. Von daher ist es derzeit sehr schwierig, Geschäfte zu generieren. Wir haben gerade das ein oder andere Hotelprojekt, das nicht weiterverfolgt wird. Alle Projekte vor Leistungsphase 4, also vor Bauantrag, sind Projekte, bei denen wir eine Absprungrate von ungefähr 40 Prozent haben.

GROHE: Gibt es auch etwas Positives, was Sie aus der Situation ziehen konnten?

Olaf Kitzig: Eine der positiven Seiten der Krise war und ist, dass man viel mehr Zeit mit seiner Familie verbringen konnte, die man sonst nicht gehabt hätte. Unser in Teilen überaus schnelles Leben ist ineinander gebrochen und von einem auf den anderen Tag auf Null gesetzt worden. Diese Zeit bot Platz zum Reflektieren und die Möglichkeit, seine berufliche und private Lebenssituation einmal von außen zu betrachten, was durchaus horizonterweiternd war. Durch die fehlende und immer noch sehr eingeschränkte Reisemöglichkeit hat sich auch die Möglichkeit für intensive und lange Gespräche mit Mitarbeitern ergeben. Wir haben das Unternehmen gemeinsam aus der Metaebene angeschaut und überlegt, ob gewohnte Arbeits- und Vorgehensweisen immer noch gut sind, haben also Dinge beleuchtet, was wir ohne den Zwangsstopp sicherlich nicht getan hätten. Dabei sind viele positive Dinge herausgekommen. Wir haben uns beispielsweise noch stärker mit regionalen Materialien auseinandergesetzt und hinterfragt, wie man die jeweiligen Regionen besser einbinden kann. Die interne Kommunikation ist bei uns viel effizienter geworden als vor der Pandemie und hat viel Bewegung gebracht.

Ich habe immer gehofft, dass Menschen in Problemsituationen eher zusammenrücken. Im Gegensatz zu vielen anderen sehe ich das eigentlich eher gegenteilig. Dennoch hoffe ich nach wie vor, dass mehr Solidarität untereinander entsteht und nicht die Ellenbogengesellschaft und das übergroße Ego Thema der Einzelpersonen überhandnimmt. Es muss doch nun wirklich dem Letzten klargeworden sein, dass wir in einer globalisierten Welt leben und zusammenhängen. Das bedeutet, wenn in China etwas passiert, tangiert mich das auch hier in Ostwestfalen-Lippe.

GROHE: Erklärt sich die hohe Absprungrate in Ihren Projekten aus finanziellen Gründen oder eher wegen der Unsicherheit, überhaupt noch das Richtige zu tun?

Olaf Kitzig: Ich denke, es sind weniger finanzielle Argumente, ein Projekt nicht mehr weiterzuverfolgen, denn Geld im Markt ist noch vorhanden. Es ist vielmehr die vorherrschende Unsicherheit, keiner weiß, ob er sein Geschäft nochmals so generieren kann und ob die Planzahlen, mit denen man in 2019 gerechnet hat, in 2021 noch realistisch sind. In meinem Unternehmen justieren wir uns einmal in der Woche neu. Das bedeutet, dass das, was man montags als positive Nachricht erhält, nicht unbedingt bis Freitag eine Halbwertszeit haben muss. Wir haben in den letzten Wochen einen sehr intensiven Austausch mit tollen Unternehmen geführt und fühlen uns durch das gemeinsame Corona Problem solidarisch verbunden. Uns allen sind gleichermaßen die Hände gebunden, keiner weiß momentan, wo und wie er richtig agiert, jeder kann nur spekulieren. Das betrifft natürlich auch mein Unternehmen mit ca. 80 Mitarbeitern an den Standorten Lippstadt, Bochum, Düsseldorf und München. Neben den Kitzig Design Studios unterhalten wir noch eine Corporate Design Kommunikationsagentur, Kitzig Identities und Kitzig Details und Kitzig Interior Design. Wir überlegen natürlich auch, wo die Marktentwicklung hingeht und wie hart es uns nächstes Jahr womöglich erwischen könnte. Ich vermute, dass die Spätfolgen des Ausschaltens der weltweiten Wirtschaft Probleme mit sich bringen wird, die wir heute noch nicht abschätzen können. Es gibt viele positive, aber leider auch genauso viel unglaublich traurige Signale. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass es weitergeht. Wir nehmen gerade an Fahrt auf, sind aber noch lange von dem Tempo der Zeit vor Corona entfernt. Das liegt u.a. auch daran, dass wir wegen verzögerter Lieferketten und damit enormen Lieferzeiten – wir beziehen unsere Werkstoffe weltweit – teilweise nicht mehr fristgerecht arbeiten können.

GROHE: Es gibt Menschen, die behaupten, wir befinden uns durch die Krise an einer Weggabelung der Menschheitsgeschichte. Würden Sie dem zustimmen?

Olaf Kitzig: Nein, ganz und gar nicht, da der Mensch aus seinen Fehlern nicht lernt. Wir müssen uns nur die politische Situation weltweit anschauen, da gibt es viele Szenarien, die wir kennen und erlebt, aus denen wir aber leider nicht gelernt haben. Eine Gabelung, also das Finden eines neuen Weges, mit uns und der Welt umzugehen, entspräche einer Traumwelt. Ich würde mich freuen, wenn ich Unrecht habe, aber ich kann es mir nicht vorstellen. Um ein Beispiel zu nennen: Es gab den nachträglichen Shutdown in Kreis Gütersloh.

Ich lebe in Kreis Soest, der an den Kreis Gütersloh angrenzt. Anstatt zu sagen, das ist so schrecklich, was denen dort passiert ist, anstatt den Menschen aus dem Kreis zu helfen und sie zu stärken, werden sie beschimpft und alle Autos mit Gütersloher Kennzeichen zerkratzt. Es ist also genau das Gegenteil passiert. Menschen werden denunziert, verachtet und mit Ausgrenzung bestraft, nur weil sie aus dem Kreis Gütersloh kommen und das in Deutschland! Kein Mensch auf der Welt, so sehe ich das auf jeden Fall, hat diesen Virus initiiert. Der Gütersloher Fall erinnert mich an eine Zeit, die ich Gott sei Dank nicht erlebt habe.

GROHE: Auf Ihrer Webseite ist zu lesen, dass Ihre Entwürfe den Menschen und Ihren Anforderungen genügen sollen. Haben wir in der Architektur den Blick auf den Menschen und seine Bedürfnisse – zumindest zum Teil – verloren? Die Effizienz der Gebäude, ihre Zertifizierung und ihre Vermarktbarkeit scheinen oft im Vordergrund zu stehen. Eröffnet Corona jetzt die Möglichkeit, den Menschen wieder in das Zentrum der Überlegung zu stellen?

Olaf Kitzig: Gute Architektur sollte für den Menschen gemacht werden. Die neuen Anforderungen durch Social Distancing und durch Corona insgesamt werden einen großen Ruck durch die Welt der Gastronomie, Hotellerie und Büros geben. Auch das private Haus bzw. die private Wohnung wird sich verändern, weil der Mensch sich stärker mit seinem Wohnen auseinandergesetzt hat. Es hat eine Sensibilisierung des Umfeldes stattgefunden. Ich persönlich muss allerdings sagen, dass bis auf einige, vielleicht nicht so gelungene Beispiele, die Architektur und vor allen Dingen die Innenarchitektur in den letzten Jahren wesentlich stärker auf den einzelnen Menschen und auf die Gruppen der Benutzer eingegangen ist, als das in der Vergangenheit der Fall war. Es hat durchaus ein Umdenken stattgefunden. Ich bin ein großer Freund der Innenarchitektur, weil das Interior Design immer eine Reflexion der Gesellschaft ist. Also im Rococo hat man so gelebt, wie man eben im Rococo gelebt hat. Deswegen gab es den Rococo oder den Baroque. Wir leben jetzt schon ewig in der Neuzeit, ohne dass wir einen Stil als solchen haben, weil wir den Namen der einzelnen Baustile immer in der Retrospektive gegeben haben. Wir beobachten starke Umbrüche und auf den Menschen zugeschnittene Lösungen mit hoher Aufenthaltsqualität, die zunehmend warm und nicht nur funktional sind.

Verkehrsflächen können durchaus auch Flächen sein, die ein Gebäude entschleunigen, indem man ihnen gleichzeitig noch eine Gestaltung zufügt und an denen der Besucher, der Bewohner oder der Gast partizipiert. Ich glaube, in dem Bereich passiert einiges. Ich kenne sehr viele, sehr positive Beispiele, wo sich die Innenarchitektur auf den User eingestellt hat. Wir starten beispielsweise ein Konzept immer mit einer Bedarfsanalyse. Im Falle Ihres privaten Hauses schauen wir uns an, wie und mit wie vielen Menschen Sie wohnen. Wir müssen wissen, welche Eigenschaften, welche Persönlichkeit und welche Gewohnheiten Sie haben. Dasselbe gilt natürlich auch für den Projektbau im Bereich Hotellerie, Gastronomie oder Büro. Oder auch für ein Krankenhaus.

GROHE: Wir sprechen von den Bedürfnissen der Menschen. Wie haben sich diese im Bereich Innenarchitektur in den letzten Jahren verändert?

Olaf Kitzig: Es sind mehrere Entwicklungen, die Einfluss auf die Innenarchitektur nehmen. Ein großes Thema ist die Vereinsamung in der Gesellschaft. Mit Vereinsamung meine ich nicht, dass wir keinen familiären Bezug mehr zu unserer Generation davor haben. Ich bin bei meiner Großmutter großgeworden, sie wurde 1912 geboren, ich 1971. Da war Ärger vorprogrammiert, aber auch unendlich viel Lernen von einem Menschen, der schon sehr lange auf dieser Welt war.

Heute haben wir kaum noch Generationswohnen. Es gibt natürlich Wohnkomplexe, in denen man im Generationenhaus wohnt, aber das Gros der Massen wohnt allein. Single Haushalte steigen exorbitant. Das bedeutet, man hat zwar sein soziales Umfeld, aber es ist ein anderes soziales Umfeld. Für das Wohnen bedeutet es, dass ich mich einrichte, wie ich bin, ohne dass ich den Einfluss einer anderen Person berücksichtigen muss. Wenn ich viel Zeit allein verbringe, möchte ich es kuscheliger haben, als wenn ich mit anderen Menschen zusammenlebe. Das nächste Thema ist Angst. Ich habe zwei Söhne, einer ist acht und einer vierzehn. Meine Kinder gehören zu den Kindern, die Fernsehen schauen dürfen, allerdings überprüfe ich vorher alles und beobachte damit, was sie sich anschauen. Ein Tabu Thema sind jegliche Art von Informationssendungen über Konflikte in anderen Ländern, über Kriege und Bürgerkriege, über den Klimawandel und andere Religionen. Überall gibt es so viel Aggressionsherde, die Angst schaffen. Diese Angst wird das Wohnen und das räumliche Umfeld verändern. Während in den 80er Jahren häufig eine eher kalte und maskuline Einrichtung vorherrschte, bevorzugt man heute ein leicht abgedimmtes Licht, ein kuscheliges Sofa und schöne warme Farben, um sich damit eine Art eigenen Realismus zu schaffen. Ich schalte den Fernseher aus, schaue in meine Welt und sehe, dass diese Welt nett und farbenfroh ist. Ein weiteres Thema ist das zunehmende Ego der Menschen und der in Teilen sogar schwindende Kollektivgedanke. Das schafft meiner Meinung nach auch Veränderung in der Innenarchitektur. Dieses „ich bin“, „ich kann“, „ich bin das Zentrum“, „ich bin das Wichtigste in meiner Welt“, „ich bin Work-Life-Balance“ verändert auch unser Umfeld in der architektonischen Art und schafft dadurch einen Pool an Kreativität. Das bedeutet, ich habe verschiedene Stile – ob das Shabby Chic oder die coole Avantgarde ist. Sie zusammen schaffen wiederum ein ganzes und bunter gewordenes Bild. Ein weiteres, die Innenarchitektur beeinflussendes Thema ist die Globalisierung der Architektur. Durch die Digitalisierung haben alle Zugang zu denselben Informationen und Bildern. Wenn Sie bei Google beispielsweise „rotes Sofa“, eingeben, dann sehen Sie vermutlich überall auf der Welt dasselbe Sofa, ob Sie nun in New York, Tel Aviv oder in Lippstadt sitzen. Das schöne an unserem Beruf ist, dass wir Menschen mitbegleiten dürfen und sie an neue Dinge heranführen können. Ich denke an einen Privatkunden, dem ich vor vielen Jahren einen Küchenblock schmackhaft machte, an dem man zuschauen kann, wie der andere kocht. Was zunächst einiger Überzeugungsarbeit bedurfte, stößt heute auf Begeisterung, denn wir richten ihm derzeit sein zweites Ferienhaus mit einen Küchenblock ein.

GROHE: Die Hotellerie ist besonders von der Krise betroffen. Wie schätzen Sie die Entwicklung dieser Bautypologie mittel- und langfristig ein? Wird es womöglich mehr kleinere Häuser statt der Großhotels geben?

Olaf Kitzig: Ich bin mir sicher, dass alle Konzepte in der Hotellerie oder in anderen durch uns gestalteten Bereiche, die mit Herz und Seele gemacht werden, auch weiterhin eine Berechtigung haben und existieren werden. Wichtig ist, dass es authentische Konzepte sind, die mit Leben gefüllt sind und den Gast in den Mittelpunkt stellen. Mittlerweile gibt es sehr viele, hochgradig individualisierte Hotelkonzepte, selbst in der Kettenhotellerie. Der Neubau wird voraussichtlich zukünftig ein wenig stärker beäugt werden, weil die Frage der Finanzierung aufkommt. Ich glaube allerdings nicht, dass es einen Stopp in der Renovierung und Modernisierung von Bestandsgebäuden geben wird, hier wird es irgendwann wieder richtig an Fahrt zunehmen, da wir in diesem Bereich noch wirklich sehr viel Bedarf haben. Was die Größe der Hotels anbetrifft, müssen wir zwischen der touristischen und der Business Hotellerie unterscheiden. Ein Hotel muss immer einen wirtschaftlichen Background haben, man braucht einen bestimmten Umsatz und eine bestimmte Größe, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Von daher denke ich, werden wir nach wie vor kleine und große Hotels haben. Ich glaube allerdings, dass das Herzblut im Konzept ein wesentlicher Bestandteil sein wird. Als Gast möchte ich immer das Gefühl haben – sei es in einem kleineren oder großen Hotel –, dass sich jemand Gedanken darüber gemacht hat, wie ich die Tage oder die Woche Urlaub in diesem Haus verlebe. Ein Hotel muss Spaß machen und bestmöglich neue Horizonte eröffnen. Ein zu beobachtender Trend ist: Während die Hotellerie jahrelang der Privateinrichtung hinterherlief, haben wir mittlerweile den Umkehrschluss. Heute ist es so, dass das Hotel im besten Falle eine Richtlinie darstellt und die Gäste auch zu Hause so leben möchten. Der Kunde wird lieblose, nicht detaillierte und nicht mit der Zeit gehende Hotels automatisch aussortieren und sie nicht mehr buchen. Selbst im unteren Segment der Hotellerie sind wir ja heute stylisch unterwegs. Ich vermute, dass der Wettbewerb noch härter wird, als er sowieso schon war. Darin liegen aber meiner Meinung nach sehr viel Möglichkeiten und Chancen.

GROHE: Die Hotellerie hat sich bislang mit den Themen Gesundheit und Wellness, Office, Retail und – durch die Longstay Hotels – auch mit dem Wohnen vernetzt. Wird es noch weitere Ansätze mit neuen Funktionen geben?

Olaf Kitzig: Ich gehe stark davon aus. Wir befinden uns in einer permanenten Entwicklung und einem permanenten Wachstum und in einem immer wieder neu erfindenden Zyklus. Die Hotellerie ist für mich einer der Bereiche, der sich sehr intensiv verändert hat. Sie haben heute einen Spa, Sie haben Office Bereiche – Co-Working ist ein großes Thema – und auch Retail wird immer interessanter. Ich schlug einem Kunden vor einigen Jahren vor, im Bereich der Lobby mit einem Textil Damenoberbekleidungskonzept und einem Blumenladen zu kooperieren. Er hat mich fast rausgeworfen. Heute ist der multifunktionale Ansatz gefragter denn je. Der Gedanke, dass ich in einem Hotel Casual Dining habe, dass ich eine Kitchenette im Zimmer vorfinde und mich selbst verpflegen kann, dass ich meine Jeanshose selber wasche oder zum Wäscheservice gebe, dass ich mir meine Haare schneiden lassen kann und mir eine Anwendung gönne oder die Sauna besuche, dieses Package drum herum wird immer stärker wachsen. Ich glaube, dass die Individualisierung der Bedürfnisse noch stärker Einzug in die Hotellerie hält.

GROHE: Wie beurteilen Sie die deutsche Hotellerie im internationalen Vergleich?

Olaf Kitzig: Wir haben mit meinem Unternehmen in ungefähr 30 Ländern gebaut. Wenn man Hotels international vergleicht, muss man natürlich das unterschiedliche Klima, die unterschiedliche Umgebung, die anderen Menschen und den anderen Lifestyle berücksichtigen. Wenn ich beispielsweise in einer gechillten Atmosphäre in einem Hotel in Miami Beach sitze, dann wird es mir schwerfallen, etwas Vergleichbares hier bei uns zu finden, weil wir eben den Beach beispielsweise nicht haben. Wir in Deutschland haben in der Hotellerie eher eine lokale Architektur, sie hat sicher noch ein Nachholpotenzial, aber mittlerweile gibt es sehr, sehr viel, sehr schöne Beispiele für liebevolle Hotelbetriebe, sowohl in der Familien- wie auch in der Kettenhotellerie. Ich finde, die deutsche Hotellerie ist wesentlich innovativer geworden, weil der Markt auch stärker umkämpft ist. Da ausländische Hotelketten sich den Markt in Deutschland zu Eigen gemacht und permanent Hotels gebaut haben, ist der Druck gewachsen und hat meiner Meinung nach tolle Brands hervorgebracht. Deutschland baut aus meiner Sicht nach wie vor mit dem höchsten Standard an Architektur, Innenarchitektur und an Handwerk. Die schlecht gestrichene Wand Ihres Balkons im Hotel in Tel Aviv nehmen Sie nicht so ernst, mit einer schlecht gestrichenen Wand möchten Sie in München aber nicht leben. In Tel Aviv gehört es zum Lifestyle, zum Laissez-faire. Wenn ich mich in einem schönen Hotel in Rom aufhalte, wo die Fassade ein wenig schröppelig und ein bisschen old ist, dann finde ich das cool, weil das der Style und das Feeling der Stadt ist. Wenn ich vor einer historischen Fassade in Hamburg oder in München stehe, dann möchte ich das gefälligst gescheit sauber haben.

GROHE: Sie sind mit dem Schloss Roxburghe für den deutschen Design Award 2021 nominiert. Was zeichnet dieses Projekt aus?

Olaf Kitzig: Schloss Roxburghe von 12.18. Investment Management – ungefähr eine Stunde von Edinburgh entfernt – befindet sich in einem historisch gelisteten Gebäude. Das alte Herrenhaus bekommt im 2. Bauabschnitt jetzt noch einen Anbau mit nochmals 60 Zimmern dazu. Das Hotel ist von uns mit unglaublich viel Liebe zum Detail entworfen worden. Wir haben beispielsweise 67 verschiedene Stoffe bei 25 Zimmern eingesetzt. Das Interior besticht durch einen Mix aus Historie und Moderne. Ich habe mich sehr über die Nominierung gefreut, es ist für uns ein besonders spannendes Projekt und hat irre viel Spaß gemacht.

GROHE DIGITAL
Ausgabe 10/2020
Ort Porta Westfalica, Deutschland
Verlag https://www.grohe.de/

topmagazin

DAS JAGDSCHLOSS AM FLUSS DER LACHSE

„Welcome to Nature“ lautet das Motto des von deutschen Eigentümern geführten Schloss Roxburghe Hotel & Golf Course im Süden Schottlands. Das viktorianische Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert vereint Gastlichkeit und Outdoor- Erlebnisse auf höchstem Niveau.

„Trockene Füße fangen keine Fische“: Gemäß dieser schottischen Weisheit wagen wir uns an einem kühlen Herbsttag in das eiskalte, aber glasklare Wasser des Teviot River, inmitten der Region Scottish Borders. Nur wenige Kilometer entfernt vereinen sich Teviot und Tweed River, Großbritanniens lachsreichster Fluss.

Was bei Fliegenfischer Eoin Fairgrieve so mühelos erscheint, bedarf Geschick und Erfahrung. Die präzise Technik will gelernt sein, andernfalls verhelfen auch nasse Füße nicht zum gewünschten Angelerfolg. Dank Fairgrieves Unterstützung gelingt er uns doch, sodass einer der begehrten atlantischen Lachse an unserer Rute zappelt. Zufrieden treten wir den Rückweg zu unserem nur wenige Minuten entfernten Refugium, dem noblen Schloss Roxburghe, an. Der Gastgeber des Hauses begrüßt uns mit einem breiten Lächeln und honoriert unseren Angelerfolg wohlwollend. Seit Februar ist Harry Fernandes als General Manager für das Haus tätig, nur kurze Zeit später musste er es auf Anordnung der britischen Regierung schließen. Im Juli folgte die Wiedereröffnung. Der gebürtige Inder, der bereits das Balmoral Hotel in Edinburgh führte, in dem die Autorin Joanne K. Rowling einige Abenteuer des Zauberlehrlings Harry Potter niederschrieb, bleibt optimistisch: „Unsere Ländereien erstrecken sich über mehr als hundert Hektar, sodass unsere Gäste viel Freiraum und beste Bedingungen für einen erholsamen und sicheren Urlaub in der Natur haben, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.“

Fernandes‘ neue Wirkungsstätte steht dem ehrwürdigen Balmoral in nichts nach, wenngleich es trotz seines altehrwürdigen Erscheinungsbildes eher ein Newcomer in der britischen Hotellandschaft ist.

Im Jahr 2018 von der Düsseldorfer 12.18. Unternehmensgruppe übernommen, präsentiert es sich seit der vollständigen Revitalisierung in neuem Gewand – und wurde im Eröffnungsjahr 2019 sogleich vom renommierten Londoner Blatt Sunday Times zu den „Best Places to stay“ gekürt.

Wo einst der Duke of Roxburghe Jagdgäste hofierte, befinden sich nun 20 stilvoll eingerichtete Zimmer und Suiten – jede mit individuellem Design. Der Reichtum an Details überwältigt: Von edlem Stuck und bebilderten Tapeten, über kunstvoll bemalte Vasen bis hin zu fein gearbeiteten Holzfiguren. All das kreiert eine einladende und behagliche, aber stets stilvolle Atmosphäre – fast so, als bewohne der adelige Hausherr das Anwesen noch immer. Hierzu tragen auch einige echte „Schätze“ des Duke bei: So handelt es sich bei dem historischen Bücherbestand in der Bar 1745 um Leihgaben seiner Durchlaucht, weiters zieren überdimensionale Ölgemälde der blaublütigen Vorfahren den in kräftigem königsblau gehaltenen Treppenaufgang. Erdacht hat das Designkonzept der Lippstadter Interior-Designer Olaf Kitzig, der auch anderen Hotels der 12.18. Unternehmensgruppe ihren unverwechselbaren Charakter verlieh. Wer hier verweilt, beginnt die britische Vorliebe für die obligatorische Tea Time zu schätzen.

Während das in der Feuerstelle knisternde Tannenholz unsere durchgefrorenen Körper auftauen lässt, sind es der liebevoll zubereitete Earl Grey- Tee und die mannigfachen Köstlichkeiten im Miniaturformat, welche die Seele wärmen: Kleine Sandwiches mit schottischem Wildlachs, herzhaft gefüllte Pasteten, aufwendig verzierte Windbeutel mit süßem und deftigem Inhalt, filigrane Macarons und das ofenwarme Scones-Gebäck mit Clotted Cream präsentieren sich auf der Etagere vor uns und widerlegen eindeutig das Vorurteil von der mangelnden Esskultur der Briten. Gleiches gilt für die Küche des hauseigenen Restaurants „Sunlaws“. Verantwortlich für das kulinarische Konzept von Schloss Roxburghe ist der Franzose Jacques-Olivier Borja, der es versteht, kräftige Geschmacksnoten mit feinen Aromen zu umspielen. „Wir möchten die eher als rustikal geltende schottische Küche auf ein neues Niveau heben und ihr Frische und Eleganz verleihen“, erläutert der 47-Jährige seine Philosophie. Zugute kommt ihm die im vergangenen Jahr initiierte Landwirtschaft auf dem weitläufigen Gelände des Anwesens: „Ob Kopfsalat, rote Beete oder knackige Äpfel – wir verwenden, was die raue Natur der Borders uns schenkt“, schmunzelt Borja.

Um die üppigen Kalorien der zurückliegenden Schlemmerei abzubauen, bietet sich eine der zahlreichen weiteren Outdoor-Aktivitäten an. Selbstredend darf im Mutterland des Golfsports ein exzellenter 18-Loch- Platz nicht fehlen, welcher am darauffolgenden Tag von uns in Augenschein genommen wird. Mit dem Championship Golf Course hat der renommierte Golfplatz-Architekt Dave Thomas einen abwechslungsreichen Parcours entworfen, der den natürlichen Konturen alter Buchenwälder folgt und beeindruckende Sichtachsen inmitten der hügeligen Landschaft zeichnet.

Neben weiteren klassischen Sportarten wie Yoga, Reiten oder Mountainbiken, die das Hotelteam auf Anfrage gerne organisiert, bietet die Roxburghe Shooting-School unter der Leitung von Tracy Ferguson ungewöhnliche Angebote. Da fliegen Tontauben blitzschnell durch die Luft, die es mit dem entsprechenden Gewehr zu treffen gilt, wirbeln Tomahawks um die eigene Achse und schnellen Pfeile der Zielscheibe entgegen. Unser Fazit nach der Probestunde: herausfordernd, aber durchaus eine unterhaltsame Betätigung mit hohem Spaßfaktor. Für passionierte Waidmänner- und frauen beginnt im Herbst zudem die Jagdzeit, für die Ferguson gemeinsam mit Schloss Roxburghe maßgefertigte Arrangements erstellt.

Nicht nur die anstehende Jagdsaison lassen General Manager Fernandes und sein Team mit Vorfreude in die Zukunft blicken: Auf der rückwertigen Seite entsteht derzeit ein separates Gebäude, das neben weiteren Zimmern einen modernen Spa-Bereich, ein zweites Restaurant und zusätzliche Tagungsräumlichkeiten vorhalten soll. Bereits im kommenden Juni soll das Gebäude fertiggestellt werden. Künftig sollen sich außerdem dutzende pittoreske Cottages in die Landschaft schmiegen, welche ebenfalls an Urlaubsgäste vermietet werden. Große Pläne also für das Hotel, das bereits jetzt mit seinem Angebot und erstklassigem Service punkten kann. Mit einem besonderen Abschiedsgruß des General Managers reisen wir ab: „Mögen deine Schornsteine lange rauchen“ 7 der schottische Wunsch für ein langes, zufriedenes Leben. Dass die Vielen Schlote von Schloss Roxburghe stets rauchen mögen, das wünschen wir auch unseren Gastgebern für die Zukunft!

Top Magazin Ruhr
Ausgabe 3 2020
Ort Oberhausen
Verlag https://www.top-magazin.de/ruhr/

Seele und Herzblut – die DNA des Projekts

Seele und Herzblut – die DNA des Projekts

Zeit seines Lebens faszinieren Olaf Kitzig Gestaltung und Kreativität. Ursprünglich aus dem Handwerk kommend, arbeitete er zunächst als Einrichtungsfachberater, bevor er sich seiner wahren Passion widmete: dem Interior Design. Nach Lehrjahren in Köln und London gründete er sein eigenes Unternehmen als One-Man-Show – und startete durch. Heute, 22 Jahre später, ist die Kitzig Design Studios GmbH & Co. KG international unterwegs und die Leidenschaft des Gründers und Geschäftsführers für seinen Beruf ungebrochen. Mit Wirtschaftsforum sprach er über den Mut, Neues zu wagen, die Notwendigkeit innovativen Denkens und das produktive Miteinander von Menschen aus verschiedenen Kulturen.

Wirtschaftsforum: Herr Kitzig, jede Unternehmensgründung ist ja erstmal ein Sprung ins kalte Wasser; man muss das wirklich wollen. Wie war das bei Ihnen?

Olaf Kitzig: Ich habe mich unter anderem deshalb selbstständig gemacht, weil ich mein eigener Chef sein wollte. Inzwischen denke ich, dass ich mit dieser Einschätzung damals falsch lag, denn heute habe ich nicht nur einen Chef, sondern ungefähr 180, da ich jeden Bauherren als Kollegen behandle (lacht). Aber im Ernst, man muss mutig sein und auch ein bisschen naiv … wenn ich damals gewusst hätte, was da alles auf mich zukommt, an Verantwortung und manchmal auch an Schwierigkeiten, wer weiß, ob ich es tatsächlich durchgezogen hätte. Allerdings bin ich sehr glücklich in meinem Beruf, er ist wirklich meine Leidenschaft und ich würde das gar nicht anders wollen.

Wirtschaftsforum: Das muss wahrscheinlich auch so sein, wenn man Erfolg haben will, und der Ihres Unternehmens ist dafür tatsächlich das beste Beispiel: Seit etlichen Jahren setzen Sie als Unternehmensgruppe verschiedenste, viel beachtete Design- und Architekturprojekte auf der ganzen Welt um. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Olaf Kitzig: Vom ersten Tag an habe ich daran geglaubt, dass es der richtige Weg ist, überregional zu arbeiten. Also kein stationärer Standort, kein stationärer Handel, sondern ein bewegbares Office, das zum Kunden geht – und nicht umgekehrt. Auf diesem Grundgedanken fußt heute noch das ganze Unternehmen. Damals bin ich dafür ausgelacht worden, heute haben wir Projekte von Hamburg über Hongkong bis New York. Das ist auch deshalb möglich, weil wir mit den unterschiedlichen Unternehmen, die zur Gruppe gehören – Kitzig Interior Design, Kitzig Identities und Kitzig Details – die ganze Bandbreite in den verschiedensten Sparten von Interior Design, Architektur, Branding und Produktdesign abdecken. Aber es gibt daneben noch etwas anderes: eine hohe Flexibilität und die Lust auf Neues. Man muss sich immer wieder neu auf den Markt einstellen, innovativ und kreativ denken. Das darf man nie verlieren, und ich habe es auch nie verloren.

Wirtschaftsforum: Wie arbeiten die einzelnen Unternehmen der Kitzig Design Studios? Macht da jeder sein eigenes Ding, oder gibt es für die Projekte einen gemeinsamen ‘Fahrplan’?

Olaf Kitzig: Alle Unternehmen der Kitzig Design Studios arbeiten einerseits eigenständig, andererseits aber auch zusammen. Wir starten ein Projekt nicht mehr gleich mit Architektur, sondern zuerst einmal mit einem Kick-off-Meeting und einer Informationsrunde zur Bedarfsanalyse, um herauszufinden, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Es geht um Storytelling, um das Finden von Assoziationen zu einem Projekt. Nur so ist es möglich, ihm eine Seele zu verleihen, eine ganz spezifische Prägung, eine eigene DNA. Und genau das merkt auch der Kunde: ob nämlich Herzblut darin steckt oder nicht.

Wirtschaftsforum: An welche Projekte denken Sie besonders gern zurück?

Olaf Kitzig: Eigentlich bin ich auf wirklich jedes einzelne Projekt stolz, egal, ob es ein Friseursalon in Lippstadt oder ein Hotel in New York ist. Ich finde es aber spannend, wenn ein Projekt mal so richtig aus der Reihe fällt, also nichts mit Hotellerie, Gastronomie oder Retail zu tun hat. So war das zum Beispiel beim Infostand 4.0 der Deutschen Bahn. Wir machen auch viel Officeplanung; hier befruchten sich die einzelnen Bereiche gegenseitig und das ist dann ein sehr schönes, kreatives Arbeiten.

Wirtschaftsforum: Was würden Sie als ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb bezeichnen?

Olaf Kitzig: Etwas wirklich Tolles ist bei uns die starke Verbundenheit zu unseren Kunden. Langfristige Kundenbeziehungen zeichnen uns aus. Mit der Inhaberfamilie der GOP Varieté Entertainment Group arbeiten wir zum Beispiel bereits in der dritten Generation zusammen. Dieses Miteinander pflegen wir auch intern. Wir haben sehr flache Hierarchien und auch eine große Vielfalt an verschiedenen Menschen: sechs Nationalitäten, neun Sprachen, drei Religionen. Das bringt Dynamik und Austausch, viele unterschiedliche Perspektiven – eine unglaubliche Breite an Diskussions- und Zündstoff, aber auch ein Ergebnis!

Wirtschaftsforum: Was sehen Sie für Ihr Unternehmen, wenn Sie in die Zukunft blicken?

Olaf Kitzig: Die Herausforderung ist immer, sich auf das einzustellen, was einen erwartet. Es war schon immer unsere Zielsetzung, ein gesundes Wachstum zu haben. Durch die Corona-Krise sortiert sich derzeit alles neu. Wirtschaftlich möchten wir an allen Standorten festhalten: Lippstadt, Bochum, Düsseldorf und München. Es ist auch ein Standort in Berlin im Gespräch. Was wir noch mehr in den Fokus stellen wollen, ist das Ganzheitliche. Ich hoffe auf eine noch stärkere Individualisierung der Konzepte und darauf, dass wir immer noch mehr aus dem Mainstream herausbrechen werden und auch weiterhin den Mut behalten querzudenken.

wirtschaftsforum
Ausgabe 2020
Ort Rheine, Germany
Verlag https://www.wirtschaftsforum.de/

architektur international 2020

Gleich über zwei unserer Projekte gibt es ausführliche Beiträge in der Architektur International: Zum einen das neue Maremüritz Yachthafenresort & SPA Waren im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte. Zum anderen die Renovierung des Ostseehotels Ahlbeck der Seetel Hotelgruppe auf Rügen.
Maremüritz – Yachthafenresort & Spa, Waren

Viel Natur, verdiente Erholung, Freizeitaktivitäten und eine große Palette des Wassersports, dazu kulinarischer Genuss sowie Wellness zum Wohlfühlen: Mitten im Land der 1.000 Seen bietet das MAREMÜRITZ Yachthafen Resort & Spa seit Frühling 2019 den perfekten Urlaubsort im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte. Die außergewöhnliche Anlage bietet 184 exklusive Ferienwohnungen inklusive Restaurant, SPA- und Wellness-Anlage. Für die regional beeinflusste Architektur zeichnet das Büro Peter Weber Architekten verantwortlich. Kitzig Interior Design holte mit ihrem eleganten Innendesign-Konzept die maritime Landschaft in die Apartments und öffentliche Bereiche.

Alle Ferienwohnungen liegen auf dem schmalen Uferstreifen südlich der Stadt Waren – zwischen Müritz und Feisnecksee, der zum angrenzenden Müritz-Nationalpark gehört. Egal ob die Morgensonne mit Feisneckblick oder die Abendsonne mit Blick auf die Müritz genießen – schöner kann ein Urlaub oder das nächste Meeting am Wasser fast nicht beginnen. Außerdem können Gäste zukünftig die Resort-eigene Marina nutzen. Auf einem einzigartigen Naturgrundstück mit über 41.000 Quadratmetern Größe präsentiert sich das exklusive MAREMÜRITZ Yachthafen Resort & Spa. Optimal also für Wochenend-Aufenthalte und Kurzurlaube in der Natur.

GEBÄUDEORGANISATION

Mit den 184 Ferienappartements in vier einzelnen Wohnkomplexen mit 19 Gebäuden umfasst das Resort ein zentrales Gebäude mit Rezeption, Restaurant und Spa-Bereich sowie zukünftig eine eigene Marina. Jedes einzelne Gebäude besteht aus drei bis vier Etagen. Insgesamt verfügt das Resort über 424 Betten. Im Souterrain befindet sich eine Tiefgarage mit 206 Stellplätzen, zusätzlich gehört zu jedem Apartment einen Pkw-Stellplatz. Für Besucher des Resorts stehen weitere Außenstellplätze zur Verfügung.

GESTALTERISCHES KONZEPT

Mit dem klassisch-modernen Haustyp mit flachem Dach und im ländlich orientierten Villenstil sind die Gebäude des MAREMÜRITZ Yachthafen Resorts von hoher architektonischer Qualität. Den Gästen stehen sechs verschiedene Apartment-Typen in den Größen von ca. 51 bis 161 Quadratmetern Wohnfläche zur Verfügung. Alle Ferienwohnungen verfügen über eine hochwertige Ausstattung und bieten einen separaten Hauswirtschaftsraum, einen Balkon bzw. eine Dachterrasse und einen direkten Zugang zu den Stellplätzen mit dem Aufzug. Auch das Interieur präsentiert sich stilvoll: Die Natur und das Leben am Wasser spiegelt sich besonders in der Gestaltung der öffentlichen Bereiche und Ferienwohnungen wider. Warme, erdige Töne, kombiniert mit gedeckten Blautönen und natürlichen Materialien bilden die ideale Umgebung zum Wohlfühlen und Relaxen. Das Interior Design der Apartments orientiert sich am maritimen Landhausstil und verbindet klassische Formen mit modernen Elementen. Stimmige Accessoires vervollständigen den Gesamteindruck und versprechen ein gemütliches Wohnambiente. Dank attraktiver Lage und auf hohem Niveau elegant eingerichtet, bietet jede Unterkunft mit Wohn- und Essbereich, voll ausgestatteter Küchenzeile, Badezimmer mit Dusche sowie eigenem Balkon einen komfortablen Aufenthalt.

MEDITERRANER GENUSS

La Dolce Vita mitten im Land der Tausend Seen – das ist OhJulia, das Restaurant im Maremüritz Yachthafen Resort. Dank zentraler Lage und tollem Ambiente bietet das OhJulia Restaurant authentischen Genuss pur. Mit täglich frischen Speisen, einer großen Theke, an der Antipasti, Focaccia und süße Kleinigkeiten zu finden sind, ist hier alles typisch italienisch. Klar, dass ein schneller Espresso für zwischendurch, ein gemütlicher Drink mit Freunden oder Pizza frisch aus dem Ofen das OhJulia zum Mittelpunkt von morgens bis abends im Resort machen. Das Open-Kitchen Konzept trägt ebenfalls zu einem familiären, lockeren und transparenten Ambiente bei. Die Westausrichtung und der uneingeschränkte Seeblick sorgen auf der Terrasse für eine einmalige Kulisse. Hier genießen die Gäste mediterrane Kulinarik und erfrischende Aperitifs begleitet von einer stimmungsvollen Atmosphäre.

ENTSPANNUNG ZWISCHEN ZWEI SEEN

Neben den Entspannungsfaktoren Hotel-Service und den eigenen vier Wänden können sich die Gäste im Tausend Seen Spa eine erholsame Zeit gönnen. Naturnahe Lage, ein entspannendes Ambiente – auch im gesamten SPA-Bereich genießen Erholungsuchende den Blick auf die Müritz. Die Gäste erwartet ein Innenbereich mit rund 220 Quadratmetern Erholungsfläche, ein zusätzlicher Außenbereich mit zirka 400 Quadratmetern, ein Innen- & Außen-Ruhebereich sowie die See-Terrasse mit bequemen Liegen und natürlich einem wunderbaren Seeblick. Pure Entspannung versprechen drei Saunen, ein Fitnessbereich, Ruhezonen und ein beheizter Pool im Außenbereich.

TOPLAGE MIT WOHLFÜHLFAKTOR

Von den Apartments mit Blick auf Wasser und Wälder sind es nur wenige Minuten zu Fuß in die Warener Innenstadt – mit Hafen und reizvoller historischer Architektur, ein Muss für Urlauber. Die Infrastruktur der Stadt bildet die ideale Basis für einen Urlaub der Marke „Rund- Um-Sorglos“. Ob Aktivitäten am Wasser, Sport, Natur, Kultur oder Einkaufsmöglichkeiten – im Freizeitresort Maremüritz und seiner direkten Umgebung wird es nie langweilig. Jeder kommt auf seine Kosten. Besonders der Wassersport nimmt einen ganz besonderen Stellenwert ein: Ob Segeln, Kajak, Surfen oder Angeln – das Areal bietet mit seiner Seenwelt fast alles, was das Wassersportler-Herz begehrt.

Auch die Stadt Waren konnte sich als Heilbad bereits in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts einen Namen machen. Darüber hinaus wartet der Kurort mit modernen Gesundheitseinrichtungen und Wellness auf. Mit seinen 21.000 Einwohnern bietet das Städtchen eine abwechslungsreiche Vielfalt an Angeboten und Services. Der Müritz-Nationalpark steht nicht nur auf der Weltnaturerbe-Liste der UNESCO, sondern bietet auch auf einer Fläche von 322 Quadratkilometern reichlich Lebensraum für viele seltene Pflanzen und Tiere. Und natürlich viel Platz für Entspannung im Grünen. Der Müritz- Nationalpark dient dem Schutz der typisch mecklenburgischen Wald- und Seenlandschaft im norddeutschen Tiefland östlich der Müritz. Die zahlreichen Seen und Moore machen den Müritz-Nationalpark einzigartig unter den 16 deutschen Nationalparks. Er ist auch der größte Waldnationalpark Deutschlands. Jeder kann jederzeit in den Müritz-Nationalpark gehen. Menschen sind jedoch nur Besucher. Zum Schutz der Natur gibt es Regeln, an die sich alle halten sollten. Dank seiner exponierten Lage zwischen den beiden Seen eignet sich das Resort optimal für unterschiedliche Wassersport-Aktivitäten. Im unweit entfernten Fahrradverleih können Gäste und Besucher des Resorts ihre E-Bikes und Mountainbikes leihen, um die Natur zu erkunden und den Urlaubshorizont zu erweitern. So lässt sich die Region sportlich-aktiv entdecken.

YACHTHAFEN DIREKT VOR DER TÜR

Die steife Brise an der geplanten Marina ist geradezu perfekt für Freizeitkapitäne mit eigener Segelyacht: Liegeplätze für rund 50 Boote machen MAREMÜRITZ zu einem ganz besonderen Ort – für einen erholsamen oder sportlichen Urlaub ebenso wie für das Wassererlebnis und die eine oder andere Regatta. Außerdem warten in unmittelbarer Nähe einige schöne naturbelassene Badestellen. Wer gerne mal sein eigener Kapitän werden möchte: An der Müritz können Wasserratten diesen Wunsch verwirklichen und ihren Bootsführerschein direkt vor der Haustür ihres Ferienapartments machen. Ansonsten gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Gäste, in Resortnähe ein Boot auszuleihen, sich auf eine Schiffrundfahrt zu begeben oder selbst eine Yacht zu chartern. So können sich Urlauber bequem zu bedeutenden Punkten der Müritz schippern lassen – die Weisse Flotte und Blau-Weisse-Flotte sind zwei der beliebtesten Anbieter für Linienschifffahrten in Mecklenburg-Vorpommern. Die Weisse Flotte bietet Rundfahrten und Tagesfahrten zwischen Müritz, Plauer See und Rheinsberg. Zur Flotte zählt unter anderem das nostalgische Salonschiff Europa, was als einziges Dampfschiff in Mecklenburg- Vorpommern noch aktiv ist. Rundfahrten und Tagesfahrten nach Damerow, Malchow, Mirow, Plau, Rechlin, Röbel und anderen Orten an der Müritz sind mit der Blau-Weissen-Flotte möglich. Naturliebhaber kombinieren die Linienfahrten einfach mit Erlebnissen wie dem Bärenwald, Agroneum oder Affenwald, außerdem gibt es Fahrten zur Sommerrodelbahn oder Kranichtouren.Um ein Motorboot oder das entsprechende Zubehör in direkter Nähe des Resorts zu mieten, bietet sich die Boots-Service & Boots-Vermietung Müritz-Marina an. Verschiedene Typen sowohl führerscheinfrei als auch -pflichtig, von Sportbooten über Flöße und Kajütbooten bis hin zu Barkassen, stehen hier zur Auswahl.

OBJEKT
Maremüritz – Yachthafenresort & Spa, Waren

ARCHITEKT
PWA – Peter Weber Architekten, Köln

INNENARCHITEKT
Kitzig Design Studios, Lippstadt

FOTOS
12.18. Investment Management GmbH

SEETELHOTEL Ostseehotel Ahlbeck

Das prunkvolle SEETELHOTEL Ostseehotel Ahlbeck direkt an der Strandpromenade und nur wenige Schritte von der historischen Seebrücke Ahlbeck entfernt, heißt Gäste seit seiner Eröffnung im Jahr 1992 in stilvoller Atmosphäre und mit herzlicher Gastlichkeit willkommen. Das Haus verspricht seit je her stimmungsvolle Abende in stilvollen Gesellschaftsräumen sowie entspanntes Flanieren auf der Strandpromenade nach einem vorzüglichem Mahl, vorbei an Villen und Häusern im großartigen Stil der Bäderarchitektur. Die Investition in ihre Hotels ist der Familie Seelige-Steinhoff ein fortwährendes Anliegen und so erstrahlt das Hotel nach umfangreichen Renovierungsarbeiten seit März 2020 in frischem Glanz. Die junge Hotelmanagerin Madlen Riesner freut sich, dass der Traditionscharakter des SEETELHOTEL Ostseehotel Ahlbeck selbstverständlich erhalten bleibt: „Mein Ziel ist es, dass die Gäste sich nach der neuen Innengestaltung über noch mehr Komfort freuen können und der Aufenthalt zu einem erholsamen Erlebnis wird.“

ELEGANTES GESTALTUNGSKONZEPT

Die Neugestaltung stand dabei ganz im Zeichen von gemütlichem Komfort und moderner Eleganz. Hochwertige Stoffe, erlesene Hölzer und samtweiche Teppiche versprühen Wohlfühlambiente und zeitlose Schönheit. Bereits beim Betreten der großzügigen Lounge fällt die moderne, offene Raumgestaltung auf. Neue Loungebuchten und Sitzgelegenheiten bieten den Gästen im Eingangsbereich bequeme Rückzugsmöglichkeiten zum Entspannen. Der Verzicht auf einen großen Empfangstresen zugunsten mehrerer einzelner Rezeptionstische sorgt für noch mehr Diskretion und unterstreicht das einladende Raumkonzept im SEETELHOTEL.

GENUSS IN NEUEM AMBIENTE

Die helle, offene Raumgestaltung wird im Restaurantbereich nahtlos fortgeführt: Eine neue Fensterstrecke im Dach fängt zusätzliches Tageslicht ein und Spiegel im hinteren Bereich des Raumes zaubern den Meerblick nach innen. So können die Gäste beim Schlemmen im Restaurant die Schönheit der Ostseeinsel Usedom noch direkter und intensiver genießen. Die Aufteilung der Buffetstrecke in mehrere Einzelstationen hebt überdies die besondere Vielfalt des kulinarischen Angebots hervor. Stärkung für einen erholsamen Urlaubstag auf Usedom: Das Frühstücksbuffet lässt kaum Wünsche offen. Die Gäste genießen Spezialitäten der regionalen Küche und lassen sich in das Reich Neptuns verführen. Rustikal und herzhaft aber auch feines junges Gemüse und fangfrischer Fisch stehen zur Auswahl. Auch das Abendbuffet präsentiert sich reichhaltig und bietet eine Vielzahl an warmen und kalten Speisen. Ein umfangreiches Angebot an Weinen oder ein frisch gezapftes Usedomer Inselbier ergänzen die kulinarische Wahl vortrefflich. Zum Ausklang des Abends lockt der Besuch in der modernen Hotelbar und dem Loungebereich zu einem „Verdauungs-Schnäpschen“ oder einem Cocktail. Ein entspannter Spaziergang auf der Promenade vor dem Schlafen gehen und das beruhigende Rauschen der Ostseebrandung eröffnet die Möglichkeit, den vergangenen Urlaubstag zu resümieren.

STILVOLLE GÄSTEZIMMER

Auch das Interieur der Zimmer in der 1. Etage wurde verändert und in puncto Komfort noch weiter optimiert: Höhere Betten sorgen für einen angenehmeren Einstieg und behagliche Sitzecken in modernem Design schaffen zusätzliche Gemütlichkeit. Die frisch renovierten Zimmer sind in den Kategorien Komfortzimmer und Komfortzimmer Seeseite & Balkon buchbar. Auch die Appartments der angrenzenden Villa Strandschloss haben ein neues, zeitloses Design erhalten. Die 70 Hotelzimmer im Ostseehotel Ahlbeck sind ruhig, gemütlich und einfach schön. Ein guter Vier-Sterne-Standard hinter historischer Fassade verspricht ein besonderes Wohnerlebnis und zeitgemäßen Komfort. Entspannung und guter Schlaf sorgen für eine ausgezeichnete Stimmung im Urlaub und helfen, neue Energie zu tanken.

WELLNESS AN DER OSTSEE

Natürlich ist auch eine ganzheitliche Entspannung im Ostseehotel Ahlbeck garantiert. Die gehört – wie auch Bewegung in der freien Natur – zu einem erholsamen Urlaub dazu. Dazu gibt es hier vielfältige Möglichkeiten: Der kleine Schwimmbadbereich mit Sauna und einem orientalischen Ruheraum steht den Gasten während ihres Urlaubs kostenfrei zur Verfügung. Wer neben der Entspannung auch vital sein möchte, kann dies auf eigene Faust oder mit einem Trainer tun. Kulturinteressierte Sportler können sich einer der spannenden Radtouren über die Insel oder einer geführten Wanderung an den Gothensee anschließen.

ENTDECKUNGSTOUR AUF USEDOM

Die Insel Usedom liegt vor dem Stettiner Haff in der Ostsee und bietet mit über 1.900 Sonnenstunden im Jahr zu allen Jahreszeiten Erholung und Entspannung. 1999 wurde Usedom offiziell das Prädikat „Naturpark Insel Usedom“ verliehen. Allein 14 einzigartige Naturschutzgebiete mit zum Teil bedrohten Tier- und Pflanzenarten zeichnen das 450 Quadratkilometer große Eiland aus. Einen ersten lehrreichen Überblick über die heimische Flora und Fauna sowie ihre Lebensräume am Meer erhalten Interessierte im Naturschutzzentrum Karlshagen mit seiner beachtlichen Seevogelausstellung.

Usedom kann zudem stolz auf eine mehr als 150 Jahre währende Kurtradition zurückblicken. Die drei Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck tragen diese Bezeichnung zu Recht, weilte doch Kaiser Franz Josef I. wiederholt in den ehemaligen Fischerdörfern. Ihr markantes Wahrzeichen sind die Seebrücken, die ursprünglich den per Schiff ankommenden Badegästen als Landungsstege dienten. Inzwischen haben sie sich zu schicken Flaniermeilen mit einzigartigem Meerblick gewandelt. Urlauber erleben einfahrende Fischerboote und das tiefblaue Wasser der Ostsee bis zum Horizont und lauschen dazu den Geschichten der alten Fischer. Der feine Sandstrand bietet nicht nur Strandkörbe, sondern lädt auch zu einem Spaziergang ein. Die kulturellen, kulinarischen und aktiven Angebote der Insel machen einen Urlaub vielseitig.

In den schmucken Seeheilbädern reihen sich entlang der Promenaden prunkvolle Villen, deren reich verzierten Loggien typisch für Usedom sind. Aus der Gründerzeit stammend, erstrahlen sie nun in neuem Glanz und prägen das Gesamtbild der Ortschaften. Auch die familiengeführten Hotels sind solche historischen Schmuckstücke. Hinter den liebevoll restaurierten Fassaden erwartet die Gäste ein exklusives Interieur, in dem sie die kostbare Urlaubszeit auf der Sonneninsel Usedom unbeschwert genießen können.

SEETELHOTELS

Die SEETELHOTELS auf Usedom stehen für Qualität, Tradition und herzlichen Service. In 16 Häusern an den schönsten Plätzen der Sonneninsel lassen die familiengeführten Hotels, Residenzen und Villen der Familie Seelige- Steinhoff die ganze Pracht und Schönheit der historischen Kaiserbäder aufleben. Vom komfortablen Drei-Sterne-Kinderresort bis zum Fünf-Sterne-Luxushotel reicht die hochwertige Urlaubswelt der SEETELHOTELS für Wellness-, Aktiv-, Familien-, Romantik- und Gourmeturlaub auf Usedom. Dazu gehört auch das Hotel Bahia del Sol**** in der idyllischen Bucht von Santa Ponsa auf Mallorca.

OBJEKT
SEETELHOTEL Ostseehotel Ahlbeck

INNENARCHITEKT
Kitzig Design Studios, Lippstadt

FOTOS
SEETELHOTELS Usedom

AGENTUR
rausch communication & pr Berlin/Hamburg

architektur international
Ausgabe 5-2020
Ort Haunetal, Germany
Verlag https://www.architektur-international.com/

Cube – NEWTONS INNENLEBEN

NEWTONS INNENLEBEN
Besser arbeiten und schöner pausieren dank eines umfassenden Designkonzepts

Musste man früher sein Auto zum TÜV bringen, gab es in München nur die eine Adresse: Ridlerstraße 57 auf der Schwanthalerhöhe. Hier befanden sich die Kfz-Prüfstelle und Labore von TÜV Süd. Bis 2015. Seither ist TÜV Süd in den Großraum München umgezogen und die Prüfstellen sind dezentralisiert. Auf den Auszug folgte: Die Abrissbirne. Auf dem riesigen Grundstück von 35.000 m2 trat TÜV Süd nun als Bauherr eines hochmodernen Bürokomplexes namens „Newton“ auf, der nach dem Entwurf von DMP Architekten Ende 2019 fertig gestellt wurde. Mit der innenarchitektonischen Ausgestaltung großer Bereiche wurde das renommierte Innenarchitekturbüro Kitzig beauftragt. Die Firma, die Olaf Kitzig 1998 in Lippstadt als Kitzig Interior Design gründete, gehört inzwischen zu den am schnellsten wachsenden Firmen der Branche und eröffnete weitere Standorte in Bochum, London, München und Düsseldorf. Der Fokus von Kitzig und seinem Team liegt auf den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Office und Retail. Es entstehen maßgeschneiderte Konzepte, die von A-Z geplant, betreut und durchgeführt werden.

Für das „Newton“ wurde Kitzig mit der Planung der Konferenzbereiche, der Business-Bar, sowie der Mitarbeiterkantine beauftragt. TÜV Süd erwies sich als progressiver Bauherr, der vor allem auf nachhaltiges Bauen und ebenso der Schaffung von innovativen Arbeitsräumen aufgeschlossen gegenüberstand. Es entstanden insgesamt 22 hochmoderne Besprechungs-, Konferenz-, und Büroräume mit neuester technischer Ausstattung, gemäß dem Trend zu individuell gestalteten und flexibel nutzbaren Businessräumen, die schnell an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden können. Die Mitarbeiter haben über ein zentrales Buchungssystem die Möglichkeit, die Räume zu reservieren. Die Konferenzräume lassen sich durch flexible Raumwände verkleinern oder vergrößern. Die Ausstattung, die für diesen Bereich gewählt wurde ist sachlich, zurückhaltend und funktional. An zentraler Stelle im Erdgeschoss ist die „New Tonic – Bio Barista Bar“ verortet. Sie schließt direkt an einen der Innenhöfe an, die ebenfalls aufwändig designt sind, hier mit cremefarbenen Sitzmöbeln und hohen Tischen mit Barhockern. Die Bar verfügt über 60 Sitzplätze und ist für die kleine Kaffeepause für Mitarbeiter und Besucher gedacht. Die Rückwand des Tresens ist in einem warmen Holzton verkleidet und zusammen mit der indirekten Beleuchtung ergibt sich eine behagliche Atmosphäre. Das 800 m2 große Casino „Newtaste“ mit 315 Sitzplätzen hat eine hellere, sachlichere Ausstrahlung als die Bar. Tische und Stühle sind in verschiedenen Gruppen oder als lange Reihe angeordnet. Der hellbraune Parkettboden kontrastieren mit türkisfarbenen Stühlen, rostfarbenen Wänden und dem Grün einiger Pflanzen. Bauherr und Designer zeigen sich hoch erfreut über das Ergebnis.

CUBE
Das Münchner Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart 02 | 20
Ort Düsseldorf
Verlag https://www.cube-magazin.de/magazin/muenchen/

EXPOSÉ München – Wenn Ästhetik, Talent und Leidenschaft aufeinandertreffen

Wenn Ästhetik, Talent und Leidenschaft aufeinandertreffen

Olaf Kitzig, Gründer und CEO der Kitzig Design Studios, liebt Ästhetik und Perfektion! Diese Leidenschaft teilt der CEO der Kitzig Design Studios mit seinem gesamten Team. Für die unterschiedlichsten Projekte ziehen die drei Kreativbüros Kitzig Interior Design, Kitzig Identities und Kitzig Details, die 2017 unter die Holding Kitzig Design Studios gebündelt wurden, gemeinsam an einem Strang. Seit 1998 steigerte sich der Erfolg von Kitzig sukzessive, parallel zu seinem Ehrgeiz, seinem Talent und seiner Vielseitigkeit. Er und sein Team zählen mittlerweile zu den renommiertesten deutschen Interior Designern, die national sowie international Projekte im Bereich Hotellerie, Gastronomie, Retail und Office Design realisieren. Bereits über zwei Jahrzehnte hinweg sammelten die Kitzig Kreativbüros zahlreiche Auszeichnungen für Design und Kreativität. Der gebürtige Lippstädter, Designer und Liebhaber der Kallistik, blickt gemeinsam mit seinem über 60zig köpfigen Team, das sich auf insgesamt vier deutsche Büro-Niederlassungen verteilt, auf ein aufregendes Jahr 2019 zurück.

Den Jahresauftakt 2019 nahm die Fertigstellung des prämierten DB-Projekts, die Modernisierung vier hochfrequentierter S-Bahnhöfe für die Deutsche Bahn in Hamburg, ein. Gemeinsam entwickelten Kitzig Interior Design und Kitzig Identities ein jeweils individuelles, an den Standort angelehntes, Design-Konzept, das auf illustrative Art und Weise, in Kombination mit verwandten Hamburger Stadt-Motiven, das klassische DB-Design durchbricht. Im November verlieh der Rat für Formgebung Kitzig dafür offiziell den German Design Award. Mitte des Jahres folgte die Fertigstellung zweier Kreissparkasse Filialen im Raum Steinfurt, das sowohl vom Einfluss des digitalen Zeitalters geprägt ist, als auch besondere Rücksicht auf die damit einhergehenden Bedürfnisse der Kunden nimmt. Callwey zeichnete das Interior Design als Best Workspaces of Month aus und lobte das außerordentlich innovative Interior Design. Seit der zweiten Jahreshälfte sorgt SCHLOSS Roxburghe international für Furore. Kaum wiedereröffnet, wurde das von Kitzig Interior Design komplett revitalisierte viktorianische Herrenhaus aus dem 17. Jahrhundert in die Liste der besten Hotels Schottland aufgenommen. Bereits jetzt trägt das Boutique-Hotel das Sigel der Luxury Scotland Mitgliedschaft und wurde für den schottischen Hotel Award nominiert.

Den wohl größten Jahresnachklang aus 2018 zog das Seven Pines Resort auf Ibiza mit sich. Das inzwischen mit Preisen hochdekorierte Luxusresort, das zu den leading hotels of the world zählt, wurde 2018 von Olaf Kitzig und seinem Team mit einem einzigartigen Design Konzept an den Investor 12.18 Investment Management GmbH übergeben. Danach folgten unzählige Preise und Siegel. Speziell für sein luxuriöses Interior Design des SPA & Wellnessbereichs mit ibizenkischem Touch, erhielt das Seven Pines erst kürzlich den Interior Preis Best of Ibiza Award 2019.

Für 2020 befinden sich schon jetzt einige Großprojekte kurz vor dem Abschluss. Zum Frühjahr wird die Eröffnung der neuen Lindner Hotellerie me&all in Ulm und Hannover erwartet, dessen Interior Design aus der Feder des lippstädter Kreativgenies stammen. Ebenso wird mit großer Vorfreude auf die Eröffnung der neuen Lufthansalounge Washington geblickt, für die Kitzig Interior Design die Ideen zur Gestaltung lieferte und den Design Entwurf realisierte. Damit ist die Washington-Lounge bereits die zweite erfolgreiche Kooperation mit Lufthansa AG – im vergangenen Jahr realisierte Kitzig die mit Preisen dekorierte Mailänder-Lounge. In London begrüßt 2020 das Motto by Hilton im Stadtteil Marylebone seine Gäste in charmanter urbaner Atmosphäre. Das Design Konzept dafür kommt, natürlich, von Kitzig. Multifunktionale Möbel sollen größtmögliche Flexibilität bieten und dem Hotelriesen Zugang zu einer neuen Art von Millennium Reisenden eröffnen. Das von Kitzig entworfene Brand Design soll auch für weitere Hotelanlagen Hiltons weltweit genutzt werden.

Die Ideen von Olaf Kitzig sprudeln. Gemeinsam mit seinem interdisziplinären Team an Architekten, Innenarchitekten, Designer, Grafikdesigner uvm. beeinflusst Kitzig auch in den kommenden Jahren mit seinen Visionen die Gestaltung nationaler sowie internationaler Interior Design Trends!

EXPOSÉ MÜNCHEN
Ausgabe 01/2020
Ort Bad Schwartau
Verlag https://expose-magazin.de/

Cube – attraktive Aufenthaltsbereiche

Angenehme Mittagspause
Ein Hersteller von Automatisierungstechnik in Verl schafft attraktive Aufenthaltsbereiche

Arbeitgeber achten bei weitem nicht mehr nur auf volle Auftragsbücher und gute Kundenbindungen. Achtsamkeit schenken sie auch ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und haben längst erkannt, dass ein gutes Arbeitsklima sowie Wertschätzung wichtige Kriterien für Arbeitnehmer sind.

Dies gilt auch für die Firma Beckhoff Automation im ostwestfälischen Verl, die ihre Betriebsgastronomie an verschiedenen Standorten zu Orten mit großer Aufenthaltsqualität hat umgestalten lassen. Die Unternehmensgruppe Beckhoff entwickelt und implementiert weltweit Lösungen in den Bereichen Automatisierungstechnik sowie Installations- und Gebäudetechnik. Ein dritter Bereich umfasst den Elektrofachhandel.

Das Designkonzept der neuen Beckhoff Betriebsgastronomie wird am besten mit einer offenen und hellen Atmosphäre charakterisiert, die einladend und kommunikativ wirkt. Die Mitarbeiter sollen hier eine Auszeit und Abwechslung zum Arbeitsalltag finden und können bereits beim Betreten der Gasträume intuitiv den Ort wählen, der ihrer momentanen Stimmung am besten entspricht. Einladende Tische oder Hochtische im offenen Raum oder lieber etwas abgeschottet in eigens geschaffenen Inseln mit gemütlichen Bänken und teils die Umgebung abschirmenden Elementen, die eine gewisse Privatheit erlauben. Unterschiedliche Deckenkonstruktionen und Fußböden teilen den Raum und bieten Orientierung. Für eine stärkere optische Trennung zwischen den Durchgangs- und Aufenthaltsbereichen sorgen kontrastreiche Oberflächen. So trifft etwa warmes Holz auf glatt marmoriertes, kühles Weiß im Thekenbereich. Auch die Farben des Unternehmens wurden integriert. Entsprechend dem Corporate Design findet sich das Rot des Beckhoff-Logos, kombiniert mit mildem Olivgrün wieder. Begrünte Trennwandelemente bringen die Natur ins Spiel und sorgen für Frische und ein verbessertes Raumklima.

All dies kommt optimal zur Geltung, weil an allen Standorten zuvor umfangreiche Umbaumaßnahmen vorgenommen wurden, die in der Hauptsache dazu dienten, bodentiefe Fenster zu installieren. Diese ermöglichen eine optische Verbindung zum Außenbereich, der den Blick oftmals in eine begrünte Umgebung lenkt. Vor allem aber sorgen die Fenster für ein lichtdurchflutetes Ambiente, das unterstützt wird durch ein modernes Lichtdesign, welches am jeweiligen Standort variiert und individuell an dessen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Geplant und umgesetzt wurde das Lichtkonzept von Beckhoff Technik und Design.

Das Innenarchitekturkonzept wurde vom Büro Kitzig Interior Design entwickelt und umgesetzt, das seit mehr als 20 Jahren spezialisiert ist auf die Bereiche Hotellerie, Gastronomie, Office, Retail und Markenarchitekturen.

CUBE
Das Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart im Ruhrgebiet 01 | 20
Ort Düsseldorf
Verlag https://www.cube-magazin.de/

DEUTSCHE BAHN INFORMIERT

DEUTSCHE BAHN INFORMATION 4.0

24.000 ZÜGE BEFÖRDERN TÄGLICH RUND 7,3 MIO. MENSCHEN DEUTSCHLANDWEIT. ZENTRALE ANLAUFSTELLE FÜR REISENDE DER DEUTSCHEN BAHN IST DIE NEUE DB INFORMATION 4.0 MIT IHREN SERVICECOUNTERN UND SELBSTBEDIENUNGSTERMINALS.

Ob Frankfurt, Berlin oder Leipzig – in vielen deutschen Bahnhöfen sind die neuen Informationscounter und Selbstbedienungsterminals schon zu finden. Bald profitieren Reisende an 82 Bahnhöfen vom modernisierten Servicekonzept der Deutschen Bahn.

Den futuristischen, dynamischen Designentwurf beschreiben die Architekten von Kitzig Design Studios so: »Die Formensprache der DB Information 4.0 passt sich optimal der flexiblen Kundenbetreuung an. Unterschiedliche Thekenhöhen ermöglichen den Mitarbeitern sowohl stehend als auch sitzend die Informationsweitergabe. Funktionelle Gepäcknischen und Ablagen wurden für die individuellen Bedürfnisse der Reisenden innovativ in das Design eingearbeitet«. Die ovalen, indirekt beleuchteten Servicecounter sind vollständig mit dem Mineralwerkstoff Corian in der Farbe Pearl Gray ummantelt. Das Material überzeugt durch seine Widerstandsfähigkeit, die in öffentlichen Bereichen eine Grundvoraussetzung ist. Seit 2017 werden die Möbel von der ausführenden Tischlerei Bernhard + Hermann Schröer GmbH installiert und in Zusammenarbeit mit der Hasenkopf Industrie Manufaktur gefertigt. »Für das komplexe, fugenlose Design wäre kein anderes Material infrage gekommen« bestätigt Bernhard Schröer, »und für uns kein anderer Zulieferer«. Ob Einzelstück oder Serie, als Industrie Manufaktur ist Hasenkopf für Projekte jeder Größenordnung der richtige, flexible Partner. Nach einer mehrmonatigen Testphase der Deutschen Bahn mit den ersten Prototypen folgte der deutschlandweite Rollout. Für jeden Bahnhof produziert und liefert Hasenkopf die Corian-Möbel »on demand«. Von der Verkleidung über die Tür bis zum Verschlussvorhang sind sämtliche Corian-Elemente aufwendig thermisch verformt. Um alle Kunden auf Augenhöhe bedienen zu können, ist das Thekenbrett in einem Bereich abgesenkt und somit für Rollstuhlfahrer unterfahrbar. Innerhalb des Counters befinden sich diverse Unterbau- und Hochschränke, unter anderem für Garderobe oder Technik. Farblich passend zur Corian-Außenhülle in Pearl Gray fertigt das Hasenkopf-Team die Einbauschränke aus hellgrauen Dekorspanplatten, inklusive aller Beschläge, Schubladen und Einlegeböden. Sämtliche Möbelteile montiert Schröer auf eine Stahlunterkonstruktion und installiert die zugehörige Beleuchtung, Lüftungstechnik und EDV. Damit Reisende rund um die Uhr kurzfristige Fahrplanauskünfte erhalten, befinden sich an einigen Bahnsteigen zusätzlich Selbstbedienungsterminals. Diese sind mit einem Touchscreen und Drucker ausgestattet. Passend zum Gesamtkonzept kommt für die thermisch verformte Außenhülle ebenfalls Corian zum Einsatz.

PORTRÄT
BERNHARD + HERMANN SCHRÖER GMBH

Der Name Schröer steht seit 1810 für traditionelles Tischlerhandwerk und zeitgemäßes Design. Vor über 200 Jahren wurde der Familienbetrieb als Tischlerei und Zimmerei am heutigen Standort in Ahlen-Dolberg gegründet. Heute ist das Unternehmen unter der Leitung der Brüder Bernhard und Hermann Schröer europaweit im Innenausbau und Ladenbau tätig. Für Hotellerie, Gastronomie, Büros und Shops bietet Schröer alle Leistungen aus einer Hand – vom Entwurf über die Möbelproduktion bis zur Montage. Ferner übernimmt das 20-köpfige Team auch Leistungen aus der Innenarchitektur oder als Generalunternehmer. Von Hasenkopf bezieht die Tischlerei überwiegend Thekenverkleidungen aus Corian und Hi-Macs. Die hohe Qualität und kurzfristige Lieferzeit bei Unikaten und bei der Serienfertigung sind ausschlaggebend für die Zusammenarbeit.

www.tischlerei-schroeer.de

PORTRÄT
KITZIG DESIGN STUDIOS GMBH & CO. KG

Kitzig Design Studios GmbH & Co. KG ist ein international tätiges Kreativbüro mit über 60 Mitarbeitern, verteilt auf vier Standorte in Lippstadt, Bochum, München und Düsseldorf. Die Teams der Kitzig Interior Design GmbH, Kitzig Identities GmbH und Kitzig Details GmbH bearbeiten Projekte sowohl eigenständig als auch interdisziplinär und schaffen so den Übergang zwischen Architektur, Branding und Dekoration. Zu den Auftraggebern zählen international agierende Unternehmen wie Lufthansa, Hilton, Hyatt, AccorHotels und Mövenpick. Für die Deutsche Bahn entwickelte Kitzig Design Studios das Gestaltungskonzept für die neuen Counter und Terminals der »DB Information 4.0«. Seit 2017 läuft die deutschlandweite Umsetzung an 82 Bahnhöfen in Zusammenarbeit mit der Bernhard + Hermann Schröer GmbH und der Hasenkopf Industrie Manufaktur.

www.kitzig.com

PROJEKT
THEKE – DEUTSCHE BAHN INFORMATION 4.0

Projektort
82 Bahnhöfe in ganz Deutschland

Endkunde
DB Station&Service AG, Berlin

Ausführendes Unternehmen
Bernhard + Hermann Schröer GmbH, Ahlen-Dolberg

Innenarchitektur
Kitzig Design Studios GmbH & Co. KG, Lippstadt

Verwendete Materialien
Corian in Pearl Gray

Hasenkopf-Magazin Projekte & Partner 2020
Ausgabe 2020
Ort Mehring bei Burghausen, Deutschland
https://www.hasenkopf.de/downloadbereich

Welt am Sonntag Im Land der Gestalter

Im Land der Gestalter

Mit Umsätzen von 6,8 Milliarden Euro gehören die Designer zu den erfolgreichsten Teilbranchen der Kreativwirtschaft in NRW. Ein Blick hinter die Kulissen

Der erste Auftrag für Markus Schwitze in Düsseldorf war 2010 die Entwicklung eines neuen Ladenkonzeptes für die Beauty—Kette Douglas am Firmensitz Hagen. Dazu engagierte der Diplom-Designer eine Gruppe von Graffiti-Sprayern, die den Laden bemalen sollten. „Die wurden dann von Nachbarn für illegale Sprayer gehalten und noch in der Nacht von der Polizei in Gewahrsam genommen“, erinnert sich der 44-jährige Pfälzer, der in Köln an der International School of Design studiert hat. Sie seien aber schnell wieder frei gekommen.

In einem ehemaligen Fabrikgebäude in Düsseldorf-Derendorf setzt die familiengeführte Schwitzke-Gruppe Design- und Architektur-Projekte im Handel um, in Dubai gibt es mittlerweile eine Niederlassung. „Ich bin visueller Unternehmensberater“, sagt Markus Schwitze, der vor 15 Jahren in die von seinen Onkeln Karl und Klaus Schwitzke gegründete Firma eintrat. Die hatten mit Konzepten für Handelsketten wie Esprit und Gerry Weber den Grundstein für die Firma mit heute 230 Mitarbeitern gelegt.

Ideen eine Form zu geben, das ist die klassische Aufgabe eines Designers. In NRW und vor allem im Rheinland finden Designer ein günstiges Umfeld mit zahlreichen potenziellen Kunden und Ausbildungsstätten. Nicht nur Industrie und Dienstleister, auch Werbeagenturen, Musiklabels, Verlage, Spiele-Produzenten und auch Bühnen- und Filmproduktionen brauchen Designer, um ihre Ideen zu realisieren. Mit 6,8 Milliarden Euro Umsatz in 2018 gehört die Designwirtschaft laut Wirtschaftsministerium zu den erfolgreichsten Teilbranchen der Kreativwirtschaft. In 13.100 Firmen wurden demnach 46.700 Menschen beschäftigt, das war ein Plus von vier Prozent gegenüber dem Jahr 2015.

„Wir finden hier gute Leute in NRW, ich muss dazu nicht nach Berlin gehen“, sagt Markus Schwitzke. Aus den Fachhochschulen Düsseldorf und Köln kämen gut geschulte Designer, die Essener Folkwang Universität der Künste ist ebenfalls eine traditionsreiche Ausbildungsstätte für angewandte Gestaltung. Bei Schwitzke sind aber auch Fachkräfte aus Süd- und Osteuropa im Einsatz. „Düsseldorf galt ja lange als Stadt der Werbeagenturen und des Mode-Business“, sagt Schwitzke. Heute biete Düsseldorf viel Potenzial für eine neue Positionierung als Design City. Auch Köln versucht sich als Kunst- und Designstadt zu positionieren, während Essen mit seinem Red-Dot-Award für Design und einem Design-Center auf der Zeche Zollverein Ähnliches probiert.

Dass NRW für Designer ein guter Standort ist, glaubt auch Reiner Wallbaum, Inhaber der Agentur Elbe Eichhorn. Der Niedersachse kam zum Studium des Industriedesigns an die damalige Folkwang-Schule in Essen und machte sich später in Düsseldorf selbstständig.
„Viele denken, Produktdesigner müssen nur kreativ sein“, sagt Wallbaum. „Wir brauchen aber auch großes technisches Verständnis — und ein Auge für das Schöne.“ Der 54-Jährige hat als Ideengeber das „Handbuch für Technisches Produktdesign“ mit herausgebracht, das eine Grundlage für Designer und Ingenieure geworden ist.

In 30 Jahren hat der Wahl-Düsseldorfer auch für große Firmen wie Vileda, Kaldewei, Pelikan und Otis Produkte entwickelt. Beispielsweise eine Feder für ein Lattenrost. Zunächst bestand die aus mehreren Teilen, die im Werk montiert werden mussten. Nach dem neuen Entwurf von Wallbaum und Partnern besteht die Feder nur noch aus zwei Teilen, so spart die Firma Produktions- und Montagekosten. Beim bekannten Vileda-Wischmopp wurde durch Wallbaum das Funktions- und Wirkungsprinzip vom Pressen zum Wringen verändert. So kann der Hersteller Kosten und der Nutzer beim Auswringen des Mopps Kraft einsparen. Oder ein erst 2018 eingeführtes medizintechnisches Handgerät, mit dem die Länge eines Kunststoffschlauches gemessen wird. Das Gerät sollte leicht zu bedienen sein und Fehlbedienungen möglichst ausschließen. „Unser Design orientiert sich an einem Maßband“, erläutert Wallbaum. „Daher wählten wir eine kreisrunde Form, die sich aus Ringen aus verschiedenen Materialien zusammensetzt.“ Der Anwender beginne nun intuitiv damit, die Ringe gegeneinander zu verdrehen. Das Ergebnis könne dann auf einer Skala abgemessen werden. Die massiven und schweren Werkstoffe unterstrichen die Wertigkeit des Produktes und weckten beim Anwender Vertrauen in die Funktion, so Wallbaum.

Doch was hat sich in 3o Jahren Design verändert, wohin geht die Entwicklung? Das sei sehr unterschiedlich, sagt Rainer Wallbaum. Viele arbeiteten wie er in Designbüros, die ihre Aufträge von Firmen erhalten oder auch selbst mit Ideen an die Kunden herantreten. Die Größe der Büros variiert: von der Ich-AG über Zwei-bis-Zehn-Mann-Betriebe bis hin zu großen Agenturen mit 50 und mehr Mitarbeitern. Andere Produktdesigner sitzen direkt in den Entwicklungsabteilungen von Unternehmen. „Wir sind Generalisten mit viel Grundlagenwissen“, sagt Wallbaum. „Und wir benötigen ein Gespür für die Bedürfnisse des späteren Nutzers. In unserer schnelllebigen Welt wird es noch manches zu entwickeln geben.“

Auch Olaf Kitzig, der Interieurs für Hotels, Restaurants und Geschäfte entwirft, hat seit einem Jahr ein Büro in Düsseldorf. Vor 21 Jahren hatte er in seiner Heimatstadt Lippstadt ein erstes Büro eröffnet, mittlerweile hat er rund 60 Architekten, Grafiker und Designer unter Vertrag. „Wir gehören mittlerweile zu den fünf größten europäischen Büros für Interior Design“, sagt Kitzig. Der gelernte Restaurateur und Vergolder hat auch den Umbau des Schlosshotels Fleesensee an der Mecklenburgischen Seenplatte begleitet. Dessen Restaurant „Blüchers“ wurde im März zu Deutschlands schönstem Restaurant 2019 gewählt. Die Jury aus Vertretern der Gastronomie- und Interiorszene hatten offenbar Materialien wie Leder und Naturstein und riesige, skulpturartig in die Raummitte platzierte Stehleuchten beeindruckt.

Vor einem Jahr hat Kitzig auch eine Hotelanlage auf der Insel Ibiza fertiggestellt. Auftraggeber war ein Düsseldorfer Investor, der auch andere Projekte durch die Lippstädter begleiten lässt. „Das ist auch mit ein Grund, warum wir hier in Düsseldorf eine Niederlassung eröffnet haben“, sagt Olaf Kitzig.

Welt am Sonntag
Ausgabe 8.12.2019
Von Guido M. Hartmann
Ort Berlin
Verlag https://www.welt.de/weltamsonntag/

Bank Objekte Kreissparkasse Steinfuhrt prämiert

Ausgezeichnet

Die Kreissparkasse Steinfuhrt hat in ihrer Filiale Ibbenbühren ein innovatives Workspace-Design umgesetzt; jetzt wurde es als „Workspace of the Month prämiert“

Digitalisierung und Kundenorientierung prägen das zukunftsgerichtete Workspace-Konzept, das in Ibbenbühren realisiert wurde. So ist nicht nur der Einfluss des digitalen Zeitalters deutlich erkennbar. Das Design nimmt auch auf die damit einhergehenden Bedürfnisse der Kunden Rücksicht.

Neue Raumstruktur

Die innovative Zonierung der gegebenen Räumlichkeiten trägt den veränderten Bedürfnissen der Kunden Rechnung, ermöglicht eine flexible Kundenberatung und sorgt für ein abwechslungsreiches und intelligentes Raumdesign. Die Raumanordnung wurde an die veränderten Abläufe angepasst, unterstützt dadurch die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit und sorgt für eine optimale Kundenorientierung. Sowohl die SB-Zone als auch der Bereich für die Kundenbetreuung wurden radikal umstrukturiert. Mehr Flexibilität und individuelle Beratungsmöglichkeiten bieten die unterschiedlich großen Konferenzräume, in denen die Mitarbeiter und Berater auf hochmoderne technische Features und Tools zurückgreifen können. Ein intelligentes Beleuchtungssystem stellt sich auf die Jahres- und Tageszeit ein und sorgt automatisch für das perfekte Licht in allen Räumen. Insgesamt dominieren klare Linienführungen und reduzierte Gestaltungselemente das Interior Design und rücken damit die persönliche Beratung in den Mittelpunkt. Die neue Raumstruktur unter stützt das moderne Beratungskonzept der Kreissparkasse und bringt eine angenehme Frische in jede Kundenbegegnung.

Service im Rampenlicht

Im großzügigen Empfangsraum wurde der SB-Bereich mit den Serviceautomaten und Bankschaltern zusammengelegt. Die Geldautomaten werden dynamisch durch textile Sichtschutzverkleidungen und Statement-Deckenleuchten in das Designkonzept integriert und tragen durch ihr auffälliges Design zu einer schnellen Orientierung der Kunden im SB-Bereich bei. Von der aufwendigen lamellenartigen Deckenkonstruktion hängen große Designerleuchten, die gezielt die Serviceschalter und Serviceautomaten erhellen. Der Beratungsbereich wurde für mehr Diskretion mit semitransparenten Glaswänden vom Selbstbedienungsbereich abgetrennt. Für eine professionelle und koordinierte Kundenansprache wurde im Eingangsbereich des Beratungsraums der neue Infoschalter durch einen roten Teppich optisch hervorgehoben. Die opulente Beleuchtung sowie auffällige halbkreisförmige Trennwandelemente akzentuieren die neu konzipierte Infozentrale der Bank zusätzlich.

Beratung in allen Facetten

Von hier aus haben die Bankmitarbeiter die Möglichkeit, Kunden zu einer Vielzahl von unterschiedlich großen Beratungsräumen zu leiten, die mit hochmoderner Technik ausgestattet sind. Alternativ stehen für lockere Beratungsgespräche offene Loungebereiche zur Verfügung. Zusätzlich wurden autarke, klimatisierte Beratungskuben konzipiert, die ebenfalls für die Kundenberatung, aber auch für interne Mitarbeitermeetings genutzt werden können. Örtlich markante Motive zieren die Glaswände der Beratungskuben und dienen geschickt als Sichtschutz sowie zur Abtrennung zu den Aufenthaltszonen der Bank. Insgesamt sind helle und ausgedehnte Räumlichkeiten mit einem atmosphärischen Interior Design entstanden, in denen sich Kunden wie Mitarbeiter wohlfühlen.

Beste Noten

Doch auch die Fachwelt ist von der Qualität des von Kitzig Interior Design entwickelten Konzepts der Kreissparkassenfiliale in Ibbenbüren überzeugt. So wurde es jüngst von Best Workspaces, dem ersten internationalen Architektur—Award für intelligente Arbeitswelten, als „Workspace of the Month 08/19“ ausgezeichnet. Eine unabhängige Expertenjury beurteilte die Projekte anhand der Kriterien Flexibility, Collaboration, Communication, Concentration und Wellbeing. Die Kreissparkasse Steinfurt überzeugte vor allem durch ihr facettenreiches Office Design in puncto Communication und Flexibility und konnte sich unter den letzten Gewinnerprojekten 2019, zu denen u .a. das TUI Nordic (Juli), das #Büroladencafé (Juni) und das ADIDAS Velley (Juni) zählen, die beste Gesamtnote sichern. Zusätzlich wurde das Projekt für die Shortlist des großen Preises „Workspace of the Year 2020“ qualifiziert. Das Projekt ist ab jetzt offiziell einsehbar auf www.bestworkspaces.com.

Bank Objekte – Magazin für Bankplanung, Einrichtung, Ausstattung und Digitalisierung
Ausgabe Oktober 2019
Ort Buchloe Deutschland
Verlag https://bank-objekte.de/

gastrotel Akzentuierte Designvielfalt

Akzentuierte Designvielfalt

Gaststätten, Restaurants, Cafés, Bars sind Lebensräume für Menschen mit kulinarischem Anspruch – wenn auch nur für kurze Zeit. Sie wollen mit Essen und Trinken verwöhnt werden und genießen dabei selbstverständlich gerne das individuelle Styling der gastlichen Räume. Deren Gestaltung beruht auf der optimalen Verbindung von innenarchitektonisch angepasster Bausubstanz, akzentuierter Designvielfalt und stimmungsvollem Licht. Ein Blick in die gastronomische Praxis von Hans-Herbert Seng

Marché Amazonica in Stuttgart. Ein denkmalgeschützter StahlGlasbau wurde im meistbesuchten zoologisch­botanischen Garten Deutschlands von Kitzig Design Studios aus München für Marché Mövenpick in ein farbenfrohes Restaurant verwandelt.

Auf raffinierte Weise nutzbar gemacht, dient ein Teil der Außenmauer des angrenzenden denkmalgeschützten Wilhelma­Theaters als Innenfassade des großen Restaurantbereichs. Die tropische Thematik unterstreicht dessen unterschiedliche Zonen – vom lebendigen Marktplatz über den Kinderbereich mit „Hütten“ bis in die Relaxing­Lounges mit Sofas. Inmitten des großen, lichtdurchfluteten Wintergartens erhebt sich eine volierenartige bunte Pergola, umgeben von farbenfrohen Sitzinseln und eingerahmt von halbhohen Trennwänden mit tropischen Motiven sowie üppig platzierten Pflanzen. Bambuselemente und Holzleuchten setzen authentische Highlights. Bunte Tier­ und Pflanzenmotive zieren die Wände des Restaurants und runden die spannende Kulisse der lebendig inszenierten Dschungelwelt ab.

gastrotel – Fachmagazin für Unternehmer und Manager in Gastronomie und Hotellerie
Ausgabe 6 | 2019
Ort Essen
Verlag https://www.gastrotel.de/