AIT – Interview Olaf Kitzig

Olaf Kitzig von
Kitzig Design Studios

In einem Vorstellungsgespräch werden oft persönliche Fragen an Bewerberinnen gestellt. Im AIT-Vorstellungsgespräch bitten wir Chefinnen und Chefs um Antwort.

Über 25 Jahre Erfahrung in der Innenarchitektur bringt das Team von Kitzig Design Studios inzwischen auf den Plan. Zum Gründungsbüro, das 1998 von Olaf Kitzig in Lippstadt eröffnet wurde, sind nunmehr drei weitere Standorte in Bochum, München und Düsseldorf hinzugekommen, insgesamt 60 MitarbeiterInnen – vorwiegend mit Innenarchitektur-, Architektur- und Designausbildung – sind hier heute beschäftigt. Trotz stetigem Wachstum sei noch immer jedes Projekt eine Herzensangelegenheit, so das Credo Olaf Kitzigs.

Als international tätiges Interior Design Studio ist Kitzig vor allem spezialisiert auf Projekte in den Bereichen Hotellerie und Gastronomie sowie Spa und Healthcare. Auch Retail- und private Wohnprojekte gehören ins Portfolio; ein „New Work Office“ in München fokussiert Arbeitswelten. Neben Interior Design entwickelt das Design Studio auch Unternehmens- und Mar- kenidentitäten. Olaf Kitzig teilt sich die Geschäftsleitung mit den Architektinnen und Designerinnen Viki Kitzig, Donata Ridder, Tanja Kröger und Rebecca Schmücker.

1. Welches Gebäude löst bei Ihnen leidenschaftliche Gefühle aus?
Das Moma New York City

2. Welcher Innenraum hat Sie am meisten beeindruckt?
Der Spiegelsaal von Versailles

3. Was ist für Sie der Inbegriff von Kitsch?
Farbige Litterkette

4. Gute Innen-/Architektur ist …
Ein Zusammenspiel von Form & Farbe Material & ihren Gegensätzen

5. Welches Vorurteil gegen Ihren Berufsstand bringt Sie zur Weißglut?
Es gibt viele aber keines bringt mich in Rage

6. Innen-/Architekten sind …
Aus meiner Sicht leider nicht die größten Teamplayer

7. Was würden Sie heute als junger Absolvent tun?
Durch die Büros der Welt reisen

8. Was würden Sie gerne erfinden?
Ein Tool, das uns Menschen Fehler nicht zweimal machen lässt

9. Wen oder was würden Sie am liebsten abschaffen?
Narzissmus

10. Von wem hätten Sie sich gerne Ihr Haus bauen lassen?
Frank O. Gehry

11. Zeigen Sie uns die Lieblingsecke in Ihrer Wohnung:
Wohnzimmer mit Blick auf den Rhein

AIT
Ausgabe 3.2024
Ort: Leinfelden, Germany
Verlag https://ait-xia-dialog.de/

arcguide – Office Lippstadt

Office Lippstadt Kitzig Design Studios sanierten eine Jugendstilvilla in Lippstadt und stießen auf einige Überraschungen. Die Räume bieten nun besondere Arbeitsplätze. Die 2017 sanierte Villa aus dem Jahre 1880 ist das zweite Kitzig-Büro am Gründungsstandort Lippstadt. Bei der Modernisierung der Jugendstilvilla wurde der Charme der historischen Räumlichkeiten mit einer minimalistischen Interior-Gestaltung, einem Farbspektrum aus dezenten…

Interview Petra Dieners von Lieblingsstil

Olaf Kitzig – vielleicht der kreativste Kopf, den ich kenne

„Eher Ruhe. Langeweile fördert meine Kreativität. Gedanklich mal auszuflippen. Das passiert bei meinenEntwürfen. Ich versuche erst einmal völlig frei zu denken. Wir sind zu viel mit Normen behaftet und mit Regeln, was gegen Kreativität und freies Denken spricht. Wenn ich viel entwerfe, habe ich relativ schlabberige Looks an. Ich ziehe mein Sakko und meine Schuhe aus. Ich knöpfe mein Hemd auf. Ich fühle mich im Zweireiher auch wohl, aber das hat etwas mit körperlicher Freiheit zu tun. Der Entwurf beginnt im Kopf und die Essenz bringe ich dann aufs Papier. Ich entwerfe noch ganz viel mit der Hand. Ich mache mich frei von der Meinung anderer Leute. Ich denke in dem Moment nicht darüber nach, ob es anderen gefallen könnte.“

Olaf Kitzig ist Interieur Designer und lebt in einem der schönsten Häuser Düsseldorfs. Am Rhein. In der ehemaligen Residenz des britischen Generalkonsuls, wo auch schon Prinzessin Diana genächtigt hat.

Im Seitenflügel des Hauses ist auch eines seiner Büros untergebracht. Kitzig Design gründete der kreative Kopf 1998 in Lippstadt. Nach abgeschlossener Ausbildung zum Maler und Lackierer sowie Schauwerbegestalter war Olaf Kitzig in Großbritannien und Malta als Trainee in einem Designunternehmen tätig, bildete sich als geprüfter Einrichtungsfachberater weiter und arbeite eine Zeit lang in Atlanta, USA als Freelancer im Interior Design.

Nach Eröffnung seiner Büros in Lippstadt, Bochum und München kam er schließlich auch nach Düsseldorf. Er ist einer der kreativsten Köpfe, die ich bislang getroffen habe und sehr modebewußt. So hatte ich Lust, ihn zu interviewen. „Kreativität liegt im Auge des Betrachters. Das Umfeld ist unglaublich wichtig für die Kreativität. Kleider machen Leute. Das kann man auch auf Häuser beziehen. So wie ich lebe und wohne, so bin ich. Ich lerne von den Räumen und sie lernen von mir. Sie haben meine Persönlichkeit. Vor Corona hatte ich 180 Flüge im Jahr. Wir haben in 36 verschiedenen Ländern Projekte gestaltet. Heute reise ich wesentlich weniger. Museumsbesuche finde ich unglaublich spannend. Aber vor allem die Ruhe in diesem Haus in Düsseldorf fördert meine Kreativität.“

Das Kerngeschäft von Kitzig Design sind große Projekte wie Hotels und Restaurants, wie z.B. das von Thomas Bühner in Taipeh, oder das Hotel Schloss Roxburghe. Manchmal berät der Interior Designer mit 58 Angestellten aber auch Privatpersonen. „Bevor wir ein Angebot machen, gehen wir ganz stark in die Analyse. Wir treffen uns mindestens drei Mal. Der Funke muss gegenseitig überspringen. Man muss sich sympathisch sein. Mit vielen bin ich heute befreundet. Ich muss verstehen, wie der Mensch jetzt lebt, fühlt und ißt. Ich muss das jetzige Haus bzw. die Wohnung sehen. Wie schaut der Bewohner auf die Dinge. Wie fast er sie an. Ich möchte nicht die Lieblingsfarbe kennen oder wissen, was er/sie sich vorstellt. Da hat man wieder Grenzen und kann nicht frei sein. Ich entwerfe etwas und schaue erst später, wie es sich umsetzten läßt.“

Mich interessiert, wie kreativ Olaf schon als Kind war. „Mit acht Jahren habe ich die Rollade meines Kinderzimmers von außen mit Lackfarbe zum Leidwesen meiner Eltern angemalt. Seit dem ich einen Stift halten kann, habe ich gerne gemalt und Tapeten und Bettwäsche verziert. Keiner sonst war kreativ in meiner Familie. Meine Mutter hatte eine leichte Tendenz in Richtung Mode. Ich habe immer gespürt, dass ich etwas machen möchte, was mit Gestaltung und Design zu tun hat. Dass ich Interior Design machen würde, hat sich erst später ergeben. Ich hätte genauso gerne Fashion Design gemacht.“

„Der britische Konsul hatte ca. 1500 Flaschen im Weinkeller dieses Hauses. Das brauche ich nicht! Mein ehemaliger Weinkeller ist jetzt mein Kunstatelier. Hier male ich, wann immer ich Lust habe. Das hat was meditatives für mich. Ich möchte die Bilder weder verkaufen noch möchte ich sie ausstellen. Es ist Zeit nur für mich. Mein Mental-Wellness. Meistens verschenke ich die Bilder oder mische sie mit der Kunst, die ich hier im Hause habe und intensiv sammele.“

„Mein erstes Werk, dass ich gekauft habe, ist Fotokunst von In Sook Kim, einer Meisterschülerin aus Düsseldorf vor ca. 17 Jahren. Dann bin ich zur Streetart gekommen und dann zur klassischen Malerei. Leider habe ich keine freien Wände mehr und seitdem sammele ich Skulpturen und Arbeiten, die frei im Raum stehen können. Ich bin nicht auf einen besonderen Stil festgelegt. Junge und etablierte Künstler. Ich sammele nach Herz! Ich muss mich in ein Bild verlieben!“

„Meine Arbeit ist mein Hobby! Ich liebe Kunst, Textil, Interieur. Das verwirbt sich immer mehr. Als ich begonnen habe, Kunst zu sammeln, wurde das plötzlich auch in meinem Geschäft interessant. Das war aber überhaupt nicht beabsichtigt.“

Olaf hat viel erreicht. Mich interessiert, ob er ans Aufhören denkt oder wie er seine Zukunft sieht. Meine Frage habe ich noch nicht ganz ausgesprochen und er antwortet: „Ich habe noch viel vor! Ich sehe mich niemals im Rentendasein. Das ist klar! Die letzten 52 Jahre sind sensationell gewesen und ich hoffe, dass es in dieser Qualität bleibt. Ich habe keine konkrete Zielsetzung für die Zukunft. Mir macht es Spaß darüber nachzudenken, welche Dinge es nicht gibt. Auch wenn man glaubt, dass es schon alles gibt! Es gibt so viele kleine Nischen. An was ganz Großem bin ich gar nicht interessiert.“

Neben all seinen Projekten, hat Olaf Kitzig gerade ein Teppich Design entworfen. Die Carpet Collection wird nach Maß gefertigt und wird in Kürze exklusiv durch seine Firma „The Flat“ sowie über 8 bis 12 Möbelhändler vertrieben.

Olf Kitzig ist immer super stylish gekleidet. „Ich war schon immer sehr modebewusst. Als Kind musste ich leider jahrelang ertragen, die Kleidung meiner Cousine anzuziehen. Das Schlimmste war eine aubergindefarbene Thermohose mit einem Jeansflicken tragen zu müssen. Es war schrecklich für mich, dass ich nicht selbst entscheiden durfte, was ich anziehe. Mit 13 oder 14 Jahren habe ich begonnen, nur noch schwarze Hosen und weiße Hemden zu tragen. Das war damals für mein Alter ungewöhnlich. Von meinem ersten Gehalt in der Ausbildung habe ich mir ein grünes Samtsakko gekauft. Und von dem Moment an, habe ich nur noch das getragen, was ich möchte.“

Meistens find ich nichts, wie ich es mir vorgestellt. Deshalb lasse ich mir Hosen, Anzüge, Hemden und Mäntel nach meinen Vorstellungen machen. Ich habe fünf verschiedene Maßschneider und Ateliers, wo ich meine privaten Sachen anfertigen lasse. Jeder ist auf andere Dinge spezialisiert. Der eine ist klassischer. Der andere ist offen für ganz ausgeflippte Stücke. Ich gebe das Design vor und zeichne es auch.

Zu unserem Interview trägt Olaf eine elefenbeinfarbenen Flanellanzug.

„Ich wollte etwas helles für den Winter. Den Schal habe ich zufällig entdeckt. Normalerweise wäre ich blond… Zu meinem Hauttyp würden ganz helle Töne nicht passen. Deshalb kombiniere ich dazu den brauen Schal. Ich brauche den Kontrast. Mein Naturell ist Zweifarbigkeit. Grau, Blau, Schwarz und helle Töne kombiniert. Ab und zu kaufe ich auch mal ein Designer Sakko. Jetzt kürzlich habe ich sogar mal ein cooles Hemd von Sandro entdeckt und gekauft. Blau mit einem leichten Print. Für den Sommer mit Jeans. Ich bin schon markenbeeinflusst, aber wenn das Teil eine Handschrift hat, cool ist und mir gefällt, kaufe ich es. Ich habe meine Sachen alle sehr, sehr lange. Ich habe noch alle meine Anzüge. Zum Teil trägt sie jetzt mein Sohn umgearbeitet. Diese Woche hatte ich einen Prada Schuh an, den ich das letzte Mal vor 12 Jahren getragen habe. Ich werfe nichts weg. Die Frage ist: Ist das Mode oder gehört es zu mir? Wenn ich einen Anzug lange hatte, gehört er zu mir! Damit verbinde ich Geschichten. Ich kann zu jedem Einstecktuch erzählen, wo ich es gekauft habe. Meine Kleidung ist der Ausdruck meiner Individualität.“

„Es gibt Tage da habe ich definitiv nicht das Selbstbewusst sein für einen elfenbeinfarbenen Zweireiher. Es ist eine Frage, wie man sich fühlt. Manchmal lege ich den Abend vorher etwas heraus und denke morgen früh: „Das wird WOW!“ Und dann stehe ich am nächten Morgen auf und denke, „nee das geht jetzt gar nicht!“ Ich suche die Sachen in einer anderen Stimmung aus, als in der ich aufwache. Wenn ich meine Yamamoto Plisseehose, quasi ohne Schnitt, während meiner Entwürfe trage, bin ich auch in einem anderen Mindset.“

Ganz nebenbei ist Olaf auch noch Modedesigner. „Taschen, Manschettenknöpfe, Hüte wären alles Dinge, die ich gekauft hätte, wenn es sie gegeben hätte. Hüte sind gerade überhaupt nicht en vogue. Ich trage aber keine Kappen, sondern im Sommer gerne Hüte. Deshalb habe ich mir Hüte machen lassen. Wenn ich Manschettenknöpfe habe fertigen lassen, haben sie Menschen wiederum an mir gesehen und wollten sie auch kaufen. Wir haben große Materialboards bei Kitizg Design, die sind 50 x 70 cm und es gab keine Taschen für den Transport zum Kunden dafür. Also habe ich Taschen machen lassen. Aus dieser großen „Transporttasche“, habe ich dann kleine Taschen machen lassen und jetzt gibt es bald die Taschen in verschiedenen Farben. Anfang des kommenden Sommers wird der Internetshop dazu scharfgeschaltet. Es geht mir gar nicht darum, dass ich jetzt 500 Tasche verkaufe. Was ich liebe, kann man auch kaufen!“

„Zu diesem Anzug habe ich eine enge und eine weite Hose machen lassen. Als Ausnahme trage ich heute Ludwig Reiter Schuhe dazu. Das Halstuch ist von Burberry. Das hatte ich schon vor dem Anzug. Ich liebe Krawatten oder Hemden einen Knopf zu weit auf. Wie man es eigentlich nicht trägt… Ich trage 10 Tage im Monat eine Krawatte. Manchmal sogar zum Kaffeetrinken samstagnachmittags. Krawatten sind etwas spannendes und aussagekräftiges. In uni. kariert. Vintage. Ich finde mittlerweile weiße Sneakers, olle Jeans, weißes Hemd, blaues Sakko und eine tolle Krawatte wieder super! Ich trage aber auch gerne Krawattenschals.“

„Schwächen habe ich unglaublich viele…Pedantisch und pingelig. Den Anspruch, den ich habe, ist auch für mich persönlich ein bisschen hoch. Das kann manchmal anstrengend sein. Dem versuche ich entgegenzuwirken. Ich versuche die Perspektive zu wechseln. Persepektivwechsel ist überhaupt das Wort worüber ich in den letzten Jahren am meisten nachgedacht habe. Ich versuche alles von der andren Seite anzuschauen. Meine Mitarbeiter würden sagen: „Der sieht jeden Fehler auf 10 m Entfernung.“ Meine Cholerik ist verwachsen. Das ist von alleine gegangen durch mehr Ruhe. Heute bin ich gelassener und entspannter. Ich bin vielleicht nicht immer so verständnisvoll. Sonst bin ich perfekt!“

Worüber freut sich ein Mensch, der alles hat: „Ich freue mich sehr, wenn sich jemand Gedanken gemacht hat. Etwas persönliches, authentisches.“ Vielleicht inspiriert Dich dieses Interview auch, selbst noch kreativer zu werden. Bei Interesse kannst Du Dir noch weitere Projekte von Kitzig Design anschauen. Hier der Link zur Webseite.

Einen kreativen Sonntag wünsche ich Dir!

Lieblingsstil – Petra Dieners
25.02.2024
Ort Düsseldorf, Germany
Verlag Lieblingsstil GmbH
Link zum Beitrag: Olaf Kitzig – vielleicht der kreativste Kopf, den ich kenne

Gastronomie report – Hotel Pomander

Hotel Pomander – Spagat zwischen Geschichte und Moderne
Wem die Stunde schlägt

Wer hat in dieser hektischen Welt noch Zeit? Sie ist zu einem raren Gut geworden, das sinnvoll genutzt werden sollte, z. B. für einen Besuch im neuen Nürnberger Hotel Pomander. Der Name ist als Hommage an einen bedeutenden Sohn der Stadt gedacht, im Hotel trifft große Vergangenheit auf spannende Gegenwart.

Nürnberg war im Spätmittelalter eine Hochburg der Kunst und der Erfindungen. Weltberühmt wurde der Uhrmacher Peter Heinlein als Schöpfer der ersten tragbaren Taschenuhr, genannt Pomander-Uhr. Pomander waren kleine Schmuckkästchen, in denen im Mittelalter Duftstoffe aufbewahrt und mitgenommen wurden. An all diese Traditionen will das neue Hotel Pomander anknüpfen und den Gästen auf subtile Weise zeigen, wie kostbar Zeit ist.

Knapp zwei Jahre dauerte es, um das ehemalige Maritim Hotel (Eröffnung 1986) von Grund auf zu sanieren und neu zu gestalten. Als Hotel Pomander öffnete es mit 311 Zimmern und Suiten im Herbst vergangenen Jahres seine Pforten. Die Lage am zentralen Frauentorgraben, nahe des Hauptbahnhofs und des historischen Stadtkerns, soll sowohl Touristen wie auch Geschäftsleute anlocken. General Manager Michael Fritz brachte als erfahrener Hotelier Opening-Erfahrungen vom „Jaz in the City“ in Wien mit und hatte auch die Neueröffnung sowie -positionierung des Steigenberger Hotel Treudelberg in Hamburg geleitet.

Küchenchef ist Christian Thieme. Die Speisekarte des Restaurants „Public Kitchen & Bar“ enthält zu einem Großteil vegane und vegetarische Gerichte, die durch tierische oder pflanzliche „Add Ons“ ergänzt werden können. Zugleich legen Christian Thieme und sein Team großen Wert auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. „Um die Natur zu schonen und zugleich die regionale (Land)-Wirtschaft zu unterstützen, wählen wir die Zutaten für unsere Gerichte, wenn möglich regional und umweltfreundlich aus“, so Thieme. „Bei uns können die Gäste frische, saisonale Gerichte genießen und zugleich ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Dafür geben wir bei jedem Gericht einen CO2-Abdruck an, um die Klima-Belastung ersichtlich zu machen.“

Die Gestaltung aller öffentlichen Bereiche wie Rezeption, Restaurant, Fitnessraum, Saunen und Pool sowie Eventflächen, Meetingräume und Co-Working-Spaces lag in den Händen der renommierten Kitzig Design Studios. „Hier treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander und zeigen dem Gast subtil, wie kostbar doch Zeit ist“, sagt die Architektin Viki Kitzig, die gemeinsam mit ihrem Team das Interior Design des Nürnberger Hotels entwickelt und realisiert hat. Beim ressourcenschonenden Umbau des ehemaligen Maritim Hotels standen maximaler Bestandserhalt und ein zeitgemäß umgesetzter lokaler Bezug im Vordergrund.

„Die größte Herausforderung bestand darin, mit dem Bestand zu arbeiten“, erklärt Viki Kitzig. „Es gab unzählige Mengen an Materialien, Mustern und Oberflächen, von denen wir vieles, auch auf Kundenwunsch, beibehalten und – zeitgemäß interpretiert – in das neue Konzept integriert haben.“ So wurden vorhandene Holzpaneele an Wänden und Decken lackiert und mit farblich passenden Teppichböden und Dielen in Holzbodenoptik kombiniert. Aus einzelnen geschlossenen Räumen entstand ein großzügiger öffentlicher Bereich, in dem kühlere, raue Materialien wie Sichtbeton mit Terrazzo-Fliesen aufgelockert wurden, elegante Details aus Metall spielerisch mit knalligen Farben zusammengehen.

Die Begrünung im Restaurant unterstreicht den engen Bezug zu den Nürnberger Hesperidengärten, verleiht dem Raum Frische und Lebendigkeit. Inspiriert von den mittelalterlichen unterirdischen Kellern, in denen das traditionelle Nürnberger Rotbier gelagert wurde, dominiert Kupfer in der Lobby. Gelbe Deckenfelder im Work-Bar-Bereich wirken anregend, stimulierend, licht. „Unsere Gäste können einen Tempo- und Rhythmuswechsel erleben, sobald sie durch die Tür gehen“, so fasst General Manager Michael Fritz das Konzept zusammen. „Und wenn sie gehen, nehmen sie das schöne Gefühl mit, ihre Zeit gut verbracht zu haben.“

Das neue fränkische Hotel-Schmuckstück gehört zum schwedischen Hotelimmobilienunternehmen Pandox, wird aber als eigenständige Marke mit Fokus auf Nachhaltigkeit geführt. Pandox ist ein führender Eigentümer von Hotelimmobilien in Nordeuropa mit Schwerpunkt auf große Hotels in wichtigen Urlaubs- und Geschäftszielen. Das Hotelimmobilienportfolio von Pandox umfasst 159 Hotels mit rund 35.800 Hotelzimmern in 15 Ländern.

Gastronomie report
Ausgabe 1|2024
Ort Fürth, Germany
Verlag Gastro-Report Verlags ABR GmbH
Mehr zum Projekt: Hotel Pomander — Nürnberg, DE

BDA Architekturpreis Wuppertal 2023

BDA Architekturpreis Wuppertal 2023

POSTBOUTIQUE HOTEL

Die Jury zeichnet das Projekt Postboutique Hotel Wuppertal mit einer Anerkennung aus.

Dabei steht für die Jury die Gesamtentwicklung des Projektes im Mittelpunkt. Gewürdigt werden der Umgang mit der Substanz und das individuelle Konzept abseits der den Hotelmarkt prägenden Ketten. Knapp 100 Jahren nach der Errichtung (1928) des Gebäudes als Hauptpostamt (Wuppertal-) Elberfeld ist es gelungen das denkmalgeschützte leicht geschwungene Gebäude mit deutlichen Tendenzen des Bauhausstils (Flachdach, typischer Lochfassade und plastischer Schmuck) mit einer neuen zeitgemäßen Nutzung zu beleben. Zusammen mit dem Platz am Kolk und er gegenüberliegenden Kirche ist hier an diesem verkehrstechnisch durchaus belasteten Standort ein neuer Impuls entstanden.

Das Hotel-Interieurs dabei durchaus einer eigenen ästhetischen Logik folgen ist der Jury durchaus bewusst. Auch wenn es hier im Einzelnen durchaus kritische Anmerkungen gibt, lobt die Jury das durchgängige Konzept mit Anklängen an die 1920er Jahre, die das Hotel in allen Bereichen durchzieht. Wuppertal erhält dadurch ein einzigartiges unverwechselbares Hotel.

Wuppertal
Platz am Kolk 3

Architekten
Kitzig Interior Design GmbH

Bauherr
Cosimo Investment Group GmbH

Jahr der Fertigstellung
2021

Fotografien
Marvin Schwienheer

BDA Wuppertal
Datum Januar 2024
Ort Wuppertal
Herausgeber https://www.bda-wuppertal.de/
Mehr zum Projekt: Postboutique Hotel — Wuppertal, DE

CUBE Magazin – Kitzig Design Studios Bochum

RAUM FÜR KREATIVITÄT
In einem über 100 Jahre alten Wohnhaus in Bochum entstehen heute Ideen für Interior Design

Das Team von Kitzig Interior Design entwirft weltweit individuelle Innenarchitektur und arbeitet von vier Standorten aus. Eine ihrer Kreativschmieden ist in Bochum beheimatet und nach der umfassenden Renovierung eines Gebäudes an den äußeren Rand einer beliebten Wohngegend gezogen. Nur zehn Minuten von der Innenstadt und in der Nähe des ehemaligen Opel-Werksgelände gelegen, auf dem derzeit ein spannender neuer Stadtteil aus einer Mischung aus Gewerbe, universitärer Nutzung und Unternehmen entsteht, befindet sich das 1916 erbaute Haus, das schon von Weitem mit seiner schwarzen, mit Stuck verzierten Fassade auf sich aufmerksam macht. Innen trifft Historisches auf Zeitgenössisches.

So schmuck wie heute hat das Gebäude nicht ausgesehen, als 2019 mit dem Umbau begonnen wurde, erinnert sich Architektin Viki Kitzig. „Alles war marode und wir haben erst einmal einen Rohbau hergestellt, teils durchfeuchtete Deckenbalken entfernt, Fenster und die Wintergärten im Erdgeschoss und 1. Obergeschoss wieder neu in Holz fertigen lassen, die Grundrisse angepasst, die Konstruktion der Treppe neu aufgelegt und alle Oberflächen renoviert, um nur einiges aufzuzählen.“ Der Innenausbau ist nun so gestaltet, dass die Büroflächen, die auf zwei Geschosse verteilt sind, zum kreativen Arbeitsprozess passen, aber auch eine spätere Nutzung in zwei Wohneinheiten ohne Umbauten möglich ist. Da das Dachgeschoss bereits für Wohnzwecke genutzt wird, wurde im Treppenhaus eine Brandmeldeanlage eingebaut. Der Charme der Innenräume wurde erst sichtbar, als Kunststoffbeläge und Verkleidungen sowie abgehängte Decken entfernt wurden und die ursprüngliche Höhe der Räume ihre Wirkung entfalten konnte. Im Eingangsbereich blieb der vorhandene Naturstein erhalten, in den Räumen und Fluren wurde ein leicht weiß geölter Eichenboden verlegt und die aufbereitete Treppe und die Podeste aus dem Baujahr sind mit einem hochflorigen Teppich belegt. Eine Herausforderung war, neben den Arbeits- und Besprechungsflächen noch eine Küche mit Essbereich unterzubringen. Hier war die Kreativität des Teams gefragt: die raumteilenden Schränke, die Küche, alle Sideboards und Regale, sämtliche Schreibtische im Erdgeschoss sowie die Türen entspringen eigenen Entwürfen und sind Sonderanfertigungen. Teile der Dekorationselemente sind zudem Prototypenmöbel aus Projekten – sie sind nicht nur Beispiel der eigenen Kreativität, sondern auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.

CUBE Magazin
Das Magazin für Architektur, modernes Wohnen und Lebensart im Ruhrgebiet 04 | 23
Ort Düsseldorf
Verlag https://www.cube-magazin.de/
Mehr zum Projekt: Kitzig Design Studios — Bochum, DE

Tophotel – H2 Hotel Mainz

Neueröffnung
H-Hotels: Zuwachs im Rhein-Main-Gebiet

Das H2 Hotel Mainz der Hotelgruppe ergänzt ab sofort das Übernachtungsangebot der Landeshauptstadt. Mit dem Hotel zeigt das Unternehmen ein überarbeitetes Interior-Design-Konzept.

Das Designhotel befindet sich in der Rheinallee mitten im modernen Stadtquartier des Zollhafens. Es verfügt über 195 Zimmer, darunter 45 Vierbettzimmer für Familien oder Freundesgruppen. Mit dem H2 Hotel Mainz hat H-Hotels.com seine Marke H2 Hotels deutlich im Innendesign weiterentwickelt und setzt gleichzeitig neue Farbakzente.

Design im Zeichen des Buchdrucks
Mainz ist die Heimat des Erfinders des Buchdrucks, Johannes Gutenberg. Dieses Thema findet sich in den öffentlichen Bereichen und den Zimmern in vielen Details wieder, beispielsweise mit einer historischen Druckmaschine im „Hub“ und mit Büchern bedruckter Tapeten in den Zimmern. Für das Innendesign zeichnet Kitzig Interior Design verantwortlich. „Mit dem innovativen Design schaffen wir eine direkte Verbindung zwischen einem Highlight der Stadtgeschichte und unserem neuen H2 Hotel“, erklärt Thomas Haas, CEO von H-Hotels.com.

Zentraler Treffpunkt des Hotels ist der für die H2 Hotels typische Hub mit verschieden gestalteten Bereichen im Erdgeschoss, die zum Verweilen, Arbeiten, Essen und Trinken einladen. Neben dem Frühstücksbuffet am Morgen bietet dort die Frontcooking-Station mit Self-Service Gästen bis Mitternacht Speisen wie Pizza, Pasta, Burger und Salate sowie süße Snacks an.

Mit dem neuen Haus baut die Hotelgruppe ihre Präsenz im Rhein-Main-Gebiet weiter aus. H-Hotels.com betreibt beispielsweise Häuser der Marke H4 in Frankfurt sowie der Marke H+ in Eschborn, Bad Soden und Wiesbaden-Niedernhausen.

Über H-Hotels.com
Die H-Hotels GmbH mit Sitz im hessischen Bad Arolsen zählt zu den größten privat geführten Hotelgesellschaften Deutschlands. Seit 1969 am Markt, blickt das Unternehmen auf über 50 Jahre Erfahrung als Gastgeber zurück. Mehr als 60 Häuser befinden sich derzeit unter dem Dach der H-Hotels GmbH. Im Frühjahr 2024 begrüßt ein erstes Haus in der Seine-Metropole seine Gäste ‒ Salut H4 Hotel Paris Pleyel. Im ersten Halbjahr 2024 folgen das H2 Hotel in Wien und das H2 Hotel in Saarbrücken.

Tophotel – Hotel + Technik
Ausgabe 05.12.2023
Ort: Bad Wörishofen, Germany
Verlag https://www.tophotel.de/
Mehr zum Projekt: H2 Hotel — Mainz, DE

Hogapage – H2 Hotel Mainz

H2 Hotel Mainz eröffnet als Hommage an Johannes Gutenberg

Neueröffnung mit Stil: Das H2 Hotel Mainz der Gruppe H-Hotels.com bereichert ab sofort das Übernachtungsangebot der Landeshauptstadt. Inspiriert vom Erfinder des Buchdrucks, Johannes Gutenberg, spiegelt sich das Thema Druckkunst im gesamten Design des Hotels wider.

Das H2 Hotel Mainz befindet sich in der Rheinallee mitten im modernen Stadtquartier des Zollhafens. Es verfügt über 195 stylische Zimmer, darunter 45 Vierbettzimmer für Familien oder Freundesgruppen.

Mit dem budgetfreundlichen Designhotel hat H-Hotels.com seine Marke H2 Hotels im Innendesign weiterentwickelt und setzt gleichzeitig neue Farbakzente.

Der Buchdruck als Designelement
Die Landeshauptstadt ist die Heimat des Erfinders des Buchdrucks, Johannes Gutenberg. Dieses Thema findet sich in den öffentlichen Bereichen und den Zimmern in vielen Details wieder, beispielsweise mit einer historischen Druckmaschine im HUB und mit Büchern bedruckter Tapeten in den Zimmern.

„Mit dem innovativen Design schaffen wir eine direkte Verbindung zwischen einem Highlight der Stadtgeschichte und unserem neuen H2 Hotel. Unser komplett verglaster HUB hat Anwohner und Passanten bereits während des Probebetriebs angelockt, das ist eine schöne erste Rückmeldung für unser Konzept“, erklärt Thomas Haas, CEO von H-Hotels.com.

Für das Innendesign des H2 Hotel Mainz zeichnet Kitzig Interior Design verantwortlich.

Annehmlichkeiten des Hotels
Zentraler Treffpunkt des Hotels ist der für die H2 Hotels typische HUB mit verschieden gestalteten Bereichen im Erdgeschoss, die zum Verweilen, Arbeiten, Essen und Trinken einladen.

Neben dem Frühstücksbuffet am Morgen bietet hier die Frontcooking-Station mit Self-Service Hotelgästen und Mainzern bis Mitternacht Speisen wie Pizza, Pasta, Burger und Salate sowie süße Snacks, darunter auch vegane und vegetarische Gerichte an.

Präsenz im Rhein-Main-Gebiet ausgebaut
Die H2 Hotels zeichnen sich generell durch ein modernes Design, ein funktionelles Raumkonzept und Zimmer zu fairen Preisen aus. Jedes dieser Häuser bietet barrierefreie sowie rollstuhlgerechte Zimmer. Auch der HUB ist rollstuhlgerecht.

Mit dem H2 Hotel Mainz baut die Gruppe H-Hotels.com ihre Präsenz im Rhein-Main-Gebiet weiter aus. H-Hotels.com betreibt beispielsweise Häuser der Marke H4 in Frankfurt sowie der Marke H+ in Eschborn, Bad Soden und Wiesbaden-Niedernhausen.

HOGAPAGE – Das HOGAPAGE Branchenportal für Hotellerie & Gastronomie
Ausgabe 6.12.2023
Ort: Augsburg, Germany
Verlag https://www.hogapage.de/
Mehr zum Projekt: H2 Hotel — Mainz, DE

Ambiente Direct – Interview Olaf Kitzig

Im Interview: Olaf Kitzig über Interior Design & Lichtkonzepte
Interior Design par excellence

Häusern und Appartements eine Seele einhauchen – Olaf Kitzig ist international tätiger Interior Designer und hat zusammen mit seinem Team eine Mission: Räume erlebbar und spürbar machen. In seinen Projekten schafft er es, eine Balance zwischen Authentizität, Nachhaltigkeit und Sinnlichkeit herzustellen. Olaf Kitzig hat sich Zeit für uns genommen und gewährt uns einen Einblick in „The Flat“. Sein Haus in Düsseldorf, mit direktem Blick auf den Rhein. Wieso er sich in dieses Anwesen „schockverliebte“ und wie er dort ein einzigartiges Lichtkonzept kreierte, erklärt er uns im Interview.

Lieber Herr Kitzig, Ihr Haus am Rhein, das Sie „The Flat“ nennen, haben Sie komplett renovieren lassen und selbst eingerichtet. Nehmen Sie uns gedanklich mit zurück, als Sie das Haus das erste Mal gesehen haben. Sie haben sich direkt verliebt. Welches Potenzial haben Sie in dem Gebäude gesehen?

Es war zuerst gar nicht so einfach etwas zu finden, was meinen Vorstellungen entsprach. Ein Makler zeigte mir dann dieses Haus, der ehemalige Sitz des britischen Generalkonsuls. Es wurde 1926 von dem Düsseldorfer Kirchen-Architekt Kleesattel gebaut. An diesem Haus kann man wunderbar erkennen, dass der Architekt ein Anwesen mit viel Liebe erschaffen hat. Die Fenster sind in Richtung Süden ausgerichtet, die Räume sind komplett lichtdurchflutet und man hat von nahezu überall einen Blick auf den Rhein. Das Haus war zwar in einem desolaten Zustand – kein Estrich, kein Putz an den Wänden – es ist jedoch denkmalgeschützt. Mit über 1000 Quadratmetern war das Haus eigentlich zu groß. Aber dann habe ich eine Triple-Lösung geschaffen: Einen Office-Bereich für Kitzig Design Studios mit Kitzig Identities und Kitzig Interiors; einen Showroom, in dem wir zum Beispiel selbst designte Teppiche ausstellen, und außerdem eine Wohnung für mich. Ich bin der Meinung, dass man sich auch in Immobilien verlieben kann. Genau das ist mir hier passiert.

Blicken wir auf Ihre Arbeit: Was ist Ihrer Ansicht nach das Besondere von Kitzig Design Studios?

Wir machen interdisziplinäres Interior Design. Ich denke, ein besonderer Aspekt an uns ist, dass wir große Freude daran haben, Gegensätze zu schaffen. Straight floral oder auch alt und neu. Ich finde, ein Spannungsbogen wird erreicht, wenn nicht alles glatt ist. Die Kombination aus dem Gegensätzlichen macht ein Projekte richtig interessant.

Sie finden es faszinierend, wenn „Alt und Neu“ zusammentrifft. Inwiefern spiegelt sich diese Faszination in „The Flat“ wieder?

Ein Großteil der alten mit Stuck verzierten Decken ist auch denkmalgeschützt. In einem der Konferenz-Zimmer habe ich die Wand unter der Stuckdecke mit einer Tapete verziert, die aus recycelten PET-Flaschen hergestellt wurde. Außerdem habe ich Bilder einer jungen Künstlerin darauf platziert – von Tatjana Doll. Im ganzen Haus habe ich stellenweise Kunstwerke, die an Street-Art erinnern. So schaffe ich insgesamt einen wunderbaren Kontrast zwischen alt und neu.

Das gesamte Haus besticht durch ein einzigartiges Lichtkonzept, das Sie entworfen haben. Die Leuchten sind ausschließlich von Artemide. Können Sie uns beispielhaft erklären, wie Sie vorgegangen sind?

Zu 95 Prozent habe ich Leuchten von Artemide eingesetzt, das ist richtig. Ich arbeite schon seit Jahren mit der Marke zusammen und bin immer sehr zufrieden. Ich mag die Kombination aus technischem und gestalterischem Licht. Im Eingangsbereich hängt zum Beispiel die Leuchte Chlorophilia. Sie ist sehr floral, hat aber auch den klassisch-architektonischen Stil, den Artemide auszeichnet. Was das Lichtkonzept betrifft, habe ich mir vorher Gedanken gemacht, welche Art von Lichtquellen ich wo haben will. Außerdem habe ich ein Bus-System entwickelt: Alle Leuchten sind unterschiedlich dimmbar, unterschiedlich untereinander austauschbar und alle Kreise sind verschieden schaltbar. Ich habe vier Lichtschalter in einem Raum – für jeden Kreis einen. Ein Kreis ist zum Beispiel mit den Deckenleuchten verbunden, ein Kreis mit den Stehleuchten und so weiter. Ich habe dafür gesorgt, dass wir ein tolles, durchgängiges Licht haben und es an die Situationen anpassbar ist. Das geht zum Beispiel auch durch die Lichtfarbe, die Ausstrahlwinkel und eben die Lichtkreisanzahl. Dass sich dieses Lichtkonzept bewährt hat, hat sich in den letzten zwei Jahren, in denen wir nun hier sind, absolut bewiesen – besonders natürlich in den dunkleren Wintermonaten.

Sie wohnen in dem Haus und auch Ihr Studio befindet sich dort – in verschiedenen Stockwerken. Wie schaffen Sie es, Arbeit und Privat voneinander zu trennen, wenn nur wenige Stufen dazwischen liegen?

Ich bin nun seit dem Jahr 1998 selbstständig und habe mir immer geschworen: Ich möchte nie in dem Zuhause arbeiten, in dem ich wohne und auch umgekehrt. Hier im Haus habe ich also zwei Eingänge geschaffen. Einen zu Kitzig Design Studios und einen zu meiner Wohnung. Wenn ich von der Wohnung ins Büro will, muss ich einmal aus dem Haus herausgehen und zu einem anderen Eingang wieder hinein. Die richtige Wegeführung hatte mir zu Beginn Kopfschmerzen bereitet: Wie gehe ich durch das Haus, wie erschließe ich senkrecht und waagerecht? Am Ende hat das aber perfekt funktioniert.

Ich ziehe klare Grenzen: An dem Tisch, an dem ich frühstücke, arbeite ich also nie.

Was würden Sie unseren Kund:innen raten, wenn es darum geht, die richtigen Leuchten für einen Wohn- und Essbereich zu finden?

Fakt ist: Jeder, der zuhause einen Deckenauslass und ein paar Steckdosen hat, kann auch selbst ein Lichtkonzept entwickeln. Sehen wir uns beispielsweise einen Esstisch an. Es macht viel aus, wenn man hier nicht nur eine Deckenleuchte hat, die von oben nach unten strahlt. Auf der Fensterbank könnte man eine Leuchte platzieren, die abends das dunkle Fenster erhellt. Und neben einem Sessel oder am Eingangsbereich sorgt eine Stehleuchte für tolles Licht. Man kann auch jede Stehleuchte nachträglich mit einem Dimmer ausrüsten.

Fragen Sie sich außerdem zu Beginn: Wo brauche ich welches Licht? Welches Licht brauche ich, wenn ich gemütlich Kaffee trinken möchte, welches Licht, wenn ich einmal durch die Küche putzen möchte?

Man kann immer wegschalten, dazuschalten, dimmen. So bekomme ich ein schönes Ambiente. Man muss einfach die Liebe zum Detail investieren, es geht nicht zwingend darum, unglaublich viel Geld auszugeben.

Grundsätzlich gilt: Eine schlechte Beleuchtung kann das schönste Interior kaputtmachen. Eine gute Beleuchtung dagegen entfaltet immer ihr Potenzial und wirkt sich positiv auf die Umgebung aus.

Lieber Herr Kitzig, vielen Dank für dieses spannende Interview und Ihre Zeit!

AmbienteDirect
Ausgabe Dezember 2023
Ort München
Verlag https://www.ambientedirect.com/
Mehr zum Projekt: The Flat — Düsseldorf, DE
The Flat — Showroom

arcguide – yaya world of bowls

yaya – world of bowls

Er gehört zu den renommiertesten Design-Preisen weltweit: Mit dem German Design Award 2024 in der Kategorie „Excellent Architecture – Retail Architecture“ wurde jüngst das innovative Design des Gastro-Konzepts „yaya – world of bowls“ von Kitzig Design Studios ausgezeichnet.

„Die Bowl als multi-kulturelles Gericht war der Leitgedanke für die Gestaltung. Wir haben einen besonderen Ort geschaffen, mit einem farbenfrohen, ein wenig exotischen und doch reduzierten Stilmix, der die Gäste in eine ganz eigene Welt eintauchen lässt“, sagt Interior Designer Olaf Kitzig.

Warmes, natürliches und fröhliches Interior Design „yaya – world of bowls“ ist ein junges Gastro-Konzept, das frische, gesunde, individualisierbare und in wenigen Minuten durch Roboter zubereitete Bowlgerichte anbietet. Warme, natürliche Rottöne und dunkle Holzoberflächen stehen im Kontrast zur kühlen Robotertechnik. Zehn aufgereihte yaya-Bots, drapiert um einen abstrahierten Baum in der Raummitte, bereiten auf die Minute genau die zuvor per App ausgewählten Bowls zu. Um einen ganzheitlichen, signifikanten Markenauftritt zu schaffen, hat Kitzig Identities, das Studio für Branding und Kommunikationsdesign unter dem Dach von Kitzig Design Studios, ergänzend das Corporate Design von yaya gestaltet – einschließlich Illustrationen, Printmedien, Online-Anwendungen und Packaging.

„Das für das Bowl-Restaurant yaya entwickelte Design interpretiert die Themen Natürlichkeit und Gesundheit in einem modern und angenehm warm wirkenden Interior, das durch große, bunte Wandillustrationen zusätzlich aufgelockert wird. Ein Blickfang ist der stilisiert dargestellte, ikonische Baum. Dass man hier leicht vergisst, dass es sich um ein vollautomatisiertes Restaurant handelt, zeichnet das Design aus“, so das Urteil der Jury.

German Design Award für wegweisende Projekte

Der German Design Award wird seit 2012 vom Rat für Formgebung verliehen, einer deutschen Institution, die sich der Förderung von Design und Markenentwicklung widmet. Er setzt Maßstäbe für innovative Designentwicklungen und Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Markt. Über die Award-Vergabe in den drei Themenfeldern „Excellent Architecture“, „Excellent Communications Design“ und „Excellent Product Design“ mit den Auszeichnungen „Gold“, „Winner“ und „Special Mention“ entscheidet eine unabhängige internationale Fachjury aus renommierten Designexpert*innen aus Wirtschaft, Lehre und Wissenschaft sowie der Gestaltungsindustrie. „Wer sich hier gegen die hochkarätige Konkurrenz durchsetzt, hat erfolgreich bewiesen, zu den Besten zu gehören“, heißt es seitens des Branchenverbandes. Die feierliche Preisverleihung der German Design Awards 2024 findet am 26. Januar 2024 im Rahmen der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt statt.

arcguide+Infothek für Architekten, Planer und Designer
Ausgabe Dezember 2023
Ort: Leinfelden, Germany
Verlag https://www.arcguide.de/
Mehr zum Projekt: yaya — world of bowls

Deco Home – Heimsauna

Heimsauna: Darauf sollte man vor dem Einbau achten Wer auf das Gemeinschaftserlebnis lieber verzichtet, entscheidet sich für eine Heimsauna. Die kleinsten lassen sich übrigens bereits auf einem Quadratmeter realisieren. Worauf man beim Einbau achten sollte, verrät Innenarchitekt Olaf Kitzig im Interview. Das eigene Bad in ein persönliches Spa zu verwandeln, ist seit einigen Jahren sehr…

Deal Magazin – Kitzig Offices

Revitalisierung historischer Gebäude als kreative Arbeitsstätte

„Ausgefeilte, historische Architektur verpflichtet, ihr gebührt Respekt“, sagt Olaf Kitzig. „Historische Gebäude nicht nur zu erhalten und zu sanieren, sondern zu revitalisieren und für den privaten wie gewerblichen Sektor umzunutzen, das ist eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen und einer unserer Leistungsschwerpunkte.“ Die Ästhetik der Vergangenheit mit der Funktionalität und Technologie der Gegenwart zu verschmelzen, diesen konzeptionellen Leitgedanken lebt der Interior Designer in seinem eigenen Unternehmen vor. Alle drei Offices von Kitzig Design Studios – in Lippstadt, Bochum und Düsseldorf – befinden sich in historischen Gebäuden, die respektvoll restauriert und modernisiert wurden.

Office Lippstadt

Die 2017 sanierte Villa aus dem Jahre 1880 ist das zweite Kitzig-Büro am Gründungsstandort Lippstadt. Bei der Modernisierung der Jugendstilvilla wurde der Charme der historischen Räumlichkeiten mit einer minimalistischen Interior-Gestaltung, einem Farbspektrum aus dezenten Pastelltönen und modernster Medientechnik in die Gegenwart geholt. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Materialien gelegt: Natursteine, Textiltapeten und Echthölzer erzielen eine authentische Raumwirkung, akzentuiert mit ausgewählten Kunstwerken internationaler Street Art Künstler wie Amir H. Fallah und Niels Shoe Meulman.

Alles, was erhaltenswert und -fähig war, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz aufwändig restauriert und saniert. Dabei kamen einige bauliche Überraschungen zum Vorschein: Zugemauerte Fenster wurden im Originalzustand hinter altem Gemäuer im Dachgeschoss vorgefunden, zwei Dachterrassen konnten freigelegt werden und dienen heute den Mitarbeitern als Aufenthaltsbereich. So ist eine Arbeitsstätte entstanden, in der Synergie-Effekte rund um die kreative Arbeit der interdisziplinären Teams aus Architektur und Interior Design, Kommunikationsdesign und Produktmanagement effektiv genutzt werden können.

Office Bochum

Das 1916 erbaute Wohnhaus des Bochumer Büros von Kitzig Design Studios wurde 2019 umgebaut. Mit seiner schwarzen Fassade ist es bereits von außen ein auffälliger Blickfang. Innen setzen knallige Details und farbige Elemente die lichtdurchfluteten Räume in Szene. Die Büros sind offen geschnitten und teilweise durch raumhohe Regale optisch getrennt. Das Fenster von der Küche in die angrenzenden Büroräume hebt die Grenzen auf und bewirkt so ein offenes, lockeres Ambiente. Hohe Decken, helle Möbel und reduzierte Farben schaffen Raum für Ideen und Kreativität.

Office Düsseldorf

Die dreigeschossige Stadtvilla aus den 1920er Jahren, direkt am Rhein gelegen, ist ein Spätwerk des rheinischen Kirchenbauers Josef Kleesattel. Mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail wurde das denkmalgeschützte Gebäude innerhalb von zwei Jahren restauriert, das ursprünglich für den Direktor des benachbarten Golzheimer Krankenhauses geplant wurde und später dem britischen Generalkonsul als Residenz diente. Bei der Restaurierung wurde bewusst darauf geachtet, Bestehendes zu bewahren und zugleich ins heutige Zeitalter zu transformieren. Denkmalgeschützte Elemente wie das mit Holzschnitzereien versehene Treppenhaus, historische Stuckdecken, Eichenparkett mit Fischgrätmuster sowie Kastenfenster und -türen harmonieren heute mit neuen Designelementen und umfänglicher technischer Ausstattung. Die Grundfarben Schwarz und Weiß ziehen sich als roter Faden vom Erd- bis ins Dachgeschoss.

Im ersten Obergeschoss brechen kräftige Farbakzente als Wandfarben, Teppiche und Möbel die starken Schwarz-Weiß-Kontraste. Der Besprechungsraum mit Küche besticht durch seinen markant gefliesten Boden, ein ehemaliges Künstleratelier ist heute lichtdurchfluteter Arbeitsplatz, im Dachgeschoss bietet der große offene Raum Arbeitsplätze für Besprechungen und Teamarbeit, aber auch konzentrierte Einzelarbeit. Seit der Fertigstellung im April 2023 zeigt sich „The Flat“ – wie der passionierte Kunstsammler Olaf Kitzig die Villa genannt hat – nicht nur als repräsentativer Büroraum, sondern auch als Wohnraum, Showroom und Treffpunkt für Salongespräche, Austausch und Diskussionen.

Deal Magazin
Beitrag vom 06.11.2023
Ort München
Verlag Happy Read Publishing Ltd.
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Büro Lippstadt
Büro Bochum
Büro Düsseldorf

architekturblatt – Revitalisierung historischer Gebäude

Revitalisierung historischer Gebäude:
Drei Standorte – drei sanierte Altbauten als kreative Arbeitsstätten

„Ausgefeilte, historische Architektur verpflichtet, ihr gebührt Respekt“, sagt Olaf Kitzig. „Historische Gebäude nicht nur zu erhalten und zu sanieren, sondern zu revitalisieren und für den privaten wie gewerblichen Sektor umzunutzen, das ist eines unserer wichtigsten Zukunftsthemen und einer unserer Leistungsschwerpunkte.“ Die Ästhetik der Vergangenheit mit der Funktionalität und Technologie der Gegenwart zu verschmelzen, diesen konzeptionellen Leitgedanken lebt der Interior Designer in seinem eigenen Unternehmen vor. Alle drei Offices von Kitzig Design Studios – in Lippstadt, Bochum und Düsseldorf – befinden sich in historischen Gebäuden, die respektvoll restauriert und modernisiert wurden.

Office Lippstadt
Die 2017 sanierte Villa aus dem Jahre 1880 ist das zweite Kitzig-Büro am Gründungsstandort Lippstadt. Bei der Modernisierung der Jugendstilvilla wurde der Charme der historischen Räumlichkeiten mit einer minimalistischen Interior-Gestaltung, einem Farbspektrum aus dezenten Pastelltönen und modernster Medientechnik in die Gegenwart geholt. Ein besonderer Fokus wurde dabei auf die Materialien gelegt: Natursteine, Textiltapeten und Echthölzer erzielen eine authentische Raumwirkung, akzentuiert mit ausgewählten Kunstwerken internationaler Street Art Künstler wie Amir H. Fallah und Niels Shoe Meulman.

Alles, was erhaltenswert und -fähig war, wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz aufwändig restauriert und saniert. Dabei kamen einige bauliche Überraschungen zum Vorschein: Zugemauerte Fenster wurden im Originalzustand hinter altem Gemäuer im Dachgeschoss vorgefunden, zwei Dachterrassen konnten freigelegt werden und dienen heute den Mitarbeitern als Aufenthaltsbereich. So ist eine Arbeitsstätte entstanden, in der Synergie-Effekte rund um die kreative Arbeit der interdisziplinären Teams aus Architektur und Interior Design, Kommunikationsdesign und Produktmanagement effektiv genutzt werden können.

Office Bochum
Das 1916 erbaute Wohnhaus des Bochumer Büros von Kitzig Design Studios wurde 2019 umgebaut. Mit seiner schwarzen Fassade ist es bereits von außen ein auffälliger Blickfang. Innen setzen knallige Details und farbige Elemente die lichtdurchfluteten Räume in Szene. Die Büros sind offen geschnitten und teilweise durch raumhohe Regale optisch getrennt. Das Fenster von der Küche in die angrenzenden Büroräume hebt die Grenzen auf und bewirkt so ein offenes, lockeres Ambiente. Hohe Decken, helle Möbel und reduzierte Farben schaffen Raum für Ideen und Kreativität.

Office Düsseldorf
Die dreigeschossige Stadtvilla aus den 1920er Jahren, direkt am Rhein gelegen, ist ein Spätwerk des rheinischen Kirchenbauers Josef Kleesattel. Mit viel Sorgfalt und Liebe zum Detail wurde das denkmalgeschützte Gebäude innerhalb von zwei Jahren restauriert, das ursprünglich für den Direktor des benachbarten Golzheimer Krankenhauses geplant wurde und später dem britischen Generalkonsul als Residenz diente. Bei der Restaurierung wurde bewusst darauf geachtet, Bestehendes zu bewahren und zugleich ins heutige Zeitalter zu transformieren. Denkmalgeschützte Elemente wie das mit Holzschnitzereien versehene Treppenhaus, historische Stuckdecken, Eichenparkett mit Fischgrätmuster sowie Kastenfenster und -türen harmonieren heute mit neuen Designelementen und umfänglicher technischer Ausstattung. Die Grundfarben Schwarz und Weiß ziehen sich als roter Faden vom Erd- bis ins Dachgeschoss. Im ersten Obergeschoss brechen kräftige Farbakzente als Wandfarben, Teppiche und Möbel die starken Schwarz-Weiß-Kontraste. Der Besprechungsraum mit Küche besticht durch seinen markant gefliesten Boden, ein ehemaliges Künstleratelier ist heute lichtdurchfluteter Arbeitsplatz, im Dachgeschoss bietet der große offene Raum Arbeitsplätze für Besprechungen und Teamarbeit, aber auch konzentrierte Einzelarbeit. Seit der Fertigstellung im April 2023 zeigt sich „The Flat“ – wie der
architekturblatt
Beitrag vom 1.11.2023
Ort Wees
Herausgeber: Friederike to Baben – von Trotha | https://www.architekturblatt.de/
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