{"id":9358,"date":"2019-03-27T10:30:05","date_gmt":"2019-03-27T09:30:05","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kitzig.com\/?post_type=dt_portfolio&p=9358"},"modified":"2024-01-29T15:14:48","modified_gmt":"2024-01-29T14:14:48","slug":"ahgz-portraet-olaf-kitzig","status":"publish","type":"dt_portfolio","link":"https:\/\/www.kitzig.com\/fr\/presse\/ahgz-portraet-olaf-kitzig\/","title":{"rendered":"AHGZ – Portr\u00e4t Olaf Kitzig"},"content":{"rendered":"

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[vc_column_text el_class=\u00a0\u00bbpressetext\u00a0\u00bb]In der Lobby des neuen Seven Pines Resorts an der Westk\u00fcste Ibizas kommen G\u00e4ste in einer Lounge-Landschaft an, zu der ein Velourledersofa sowie gigantische Ledersitzkissen geh\u00f6ren. Das neue Resort soll die Landschaft und die Natur Ibizas reflektieren. Fernab der Partystr\u00e4nde verk\u00f6rpert das Seven Pines am Rande eines Pinienwalds eine ruhigere Seite der spanischen Urlaubsinsel.<\/p>\n

Hinter dem 5-Sterne-Resort steht die D\u00fcsseldorfer 12.18. Unternehmensgruppe, die das Seven Pines zu einer internationalen Hotelmarke entwickeln will. Die Hotelvision\u00e4re verwandelten das bestehende All-Inclusive- Feriendorf in 186 moderne Luxussuiten. Die \u00f6ffentlichen Bereiche wurden neu gebaut. Kitzigs Unternehmen, Kitzig Interior Design, entwickelte die Lobby, das Pure Seven Spa mit Yoga- und Fitnessstudio sowie die Restaurants Cone Club und The View, unmittelbar an der Klippe. Kitzig, der bereits mehrere Projekte f\u00fcr 12.18. realisierte, entwarf auch die Au\u00dfenbereiche: \u201eWir haben die Innenarchitektur quasi nach au\u00dfen gedreht, weil das Leben auf Ibiza mehr drau\u00dfen als drinnen stattfindet.\u201c Dar\u00fcber hinaus lie\u00df Kitzig sich bei der Innengestaltung davon inspirieren, was die Region hergibt: die Felsinsel Es Vedr\u00e0, das Mittelmeer, Algen und Fische. So besteht die Wandt\u00e4felung hinter der Rezeption beispielsweise aus vielen kleinen Messingelementen: \u201eDie Wand mit dem Seven- Pines-Logo ist schlussendlich ein Fisch; modern interpretiert, sodass man erst auf den zweiten Blick merkt, dass das Schuppen sind.\u201c Statt plakativem Storytelling m\u00f6chte Kitzig mit seinem Design subtiler von der Insel erz\u00e4hlen. Kontraste und \u00fcberraschende Elemente haben sich als Kitzigs Handschrift etabliert. Dabei geht der Interiordesigner kreativ und analytisch vor.<\/p>\n

\u201eIch finde nichts unerotischer, als Filet zu braten.\u201c<\/em><\/p>\n

Urspr\u00fcnglich stammt Kitzig aus einer Gastronomen-Familie, sein Vater war Koch. In seiner Jugend verbrachte er viel Zeit in der K\u00fcche. Nach westf\u00e4lischer Familientradition sollte auch seine Zukunft am Herd liegen. \u201eIch finde aber nichts unerotischer, als Filet zu braten\u201c, so Kitzig. Stattdessen findet er heraus, dass es ihm Freude bereitet, die Teller zu garnieren. Au\u00dferdem entdeckt er bereits als Kind eine Leidenschaft f\u00fcr Textilien und Mode. Seine Gro\u00dfmutter brachte ihm das N\u00e4hen bei. Auch R\u00e4ume und Farben reizen ihn seit jeher. Mit 16 Jahren zog Kitzig aus und machte bei einem Restaurateur eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Hauptsache, er muss nicht Koch werden. Hat Kitzig Mut? \u201eIch glaube, das ist einer meiner gr\u00f6\u00dften Fehler. Ja. Ich habe Mut. Immer schon.\u201c<\/p>\n

W\u00e4hrend seiner Lehrjahre lernte Kitzig vieles, worauf er bis heute zur\u00fcckgreift; von Blattvergoldung bis zu Messedesign. W\u00e4hrend seiner Zeit auf Malta importierte und restaurierte er Antiquit\u00e4ten. Im Zivildienst inspirierte ihn die Herausforderung, Farben und Formen behindertengerecht zu gestalten. Er arbeitete als Schaugewerbegestalter auf der D\u00fcsseldorfer K\u00f6, anschlie\u00dfend war er im internationalen M\u00f6belhandel und sp\u00e4ter als Einrichtungsfachberater unter anderem in London, Canterbury und Georgia t\u00e4tig. Hauptsache, nicht Westfalen.<\/p>\n

Vor 20 Jahren kehrte er schlie\u00dflich zur\u00fcck und machte sich mit ein paar Tausend Mark als Interiordesigner selbstst\u00e4ndig. In einer alten Scheune in Lippstadt, mit gro\u00dfem Zeichenbrett, daf\u00fcr ohne Heizung. Mittlerweile steuert er von seinem B\u00fcro aus Innenarchitektur- und Architekturprojekte in aller Welt, am liebsten Hotels. Sein Unternehmen Kitzig Design Studios \u2013 dazu geh\u00f6ren Kitzig Interior Design, Kitzig Identities und Kitzig Details \u2013 besch\u00e4ftigt rund 80 Mitarbeiter an den vier Standorten Lippstadt, Bochum, M\u00fcnchen und seit neuestem D\u00fcsseldorf.<\/p>\n

Freiheit beim Entwerfen<\/strong><\/p>\n

Neunzig Prozent der Entw\u00fcrfe kommen noch immer aus seiner Feder. Materialien haben f\u00fcr ihn einen hohen Stellenwert, sodass Kitzig seit 2017 eigene Textilien, Teppiche, Tapeten und M\u00f6bel entwickelt. \u201eDie M\u00f6bel entwerfe zu hundert Prozent ich\u201c, sagt er. Was bereitet ihm die meiste Freude am M\u00f6belentwerfen? \u201eDie Freiheit\u201c, antwortet er und f\u00fcgt hinzu: \u201eMan kann noch mehr auf Details eingehen und das macht ein Konzept rund, gef\u00e4lliger und einzigartig.\u201c<\/p>\n

Ein richtungsweisender Schub auf dem Weg zum internationalen Designstudio kam f\u00fcr Kitzig, als er f\u00fcr Accorhotels ein Dutzend H\u00e4user in Russland entwarf. \u201eDer Wendepunkt f\u00fcr uns war, auf einmal intensiv im Ausland zu arbeiten\u201c, sagt er. \u201eZu verstehen, wie Menschen in anderen L\u00e4ndern bauen und auf Architektur reagieren, das ist anstrengend, aber das ist Leben pur. Und die Projekte in Russland waren erst der Anfang.\u201c<\/p>\n

Zurzeit arbeitet Kitzig wieder an einem Projekt im Ausland, wieder mit 12.18.: Die Modernisierung und Erweiterung des historischen Schloss Roxburghe Hotels in der schottischen Grafschaft Roxburghshire, an der Grenze zu England. \u201eSchottland ist traumhaft. Landschaftlich v\u00f6llig unber\u00fchrt, es ist irre\u201c, ist der Designer begeistert. \u201eDas Schloss ist von innen so sch\u00f6n, das m\u00fcssen wir nur auf einen aktuellen Stand bringen, um die Qualit\u00e4t zu erhalten\u201c, so Kitzig zu seinem Konzept f\u00fcr das Haupthaus. LED-Beleuchtung soll die Stuckarbeiten wie Kunstwerke in Szene setzen. Insgesamt 40 verschiedene Textilien unterstreichen den historischen Charme. In der n\u00e4chsten Phase entsteht noch ein Anbau mit 60 Zimmern, Spa und Tagungsr\u00e4umen. Und nach dem Bau von 60 weiteren luxuri\u00f6sen Cottages wird das Luxushotel mit Golfplatz ingesamt 312 Betten haben. \u201eIm Neubau wollen wir mit Emotion die Kombination aus klassisch und modern schaffen\u201c, sagt Kitzig. Die Sportangebote ringsum haben die Gestaltung des Hauses beeinflusst: \u201eIn der Gegend kann man Golfen, Jagen, Wandern, und abends in stilvollem Ambiente toll essen\u201c.<\/p>\n

Kitzig ist ein Kopfarbeiter. Er reist viel, er reflektiert viel. Besonders Mode inspiriert den Designer, der sich gern ausgefallen kleidet \u2013 manchmal im selbstentworfenen Sakko, meist im aufgekn\u00f6pften Hemd. Vor einem neuen Projekt schaut er sich lieber die neue franz\u00f6sische Mode an, als das Hoteldesign von Kollegen. \u201eMode bietet mir einen gr\u00f6\u00dferen Input.\u201c<\/p>\n

Design sei f\u00fcr ihn immer ein Spiegel der Zeit, der Kultur, der politischen Situation am Standort. Deshalb faszinieren ihn Gesellschaftsstudien: \u201eIch bin kein Philosoph, aber wie entwickeln wir uns? Wonach gel\u00fcstet es uns? Und warum wollen wir das im Moment? Dieser Wandel beeinflusst die Innenarchitektur. Die Gesellschaft macht das Design\u201c, so der Westfale.<\/p>\n

100 Hotels gestaltet<\/strong><\/p>\n

Zirka 100 Hotels hat Kitzig bis dato entworfen. Zu den Highlights geh\u00f6rt das Hotel Indigo Berlin, das die Hotelgruppe IHG Anfang des Jahres er\u00f6ffnete. Er gestaltete das 900 Quadratmeter gro\u00dfe Boutique-Hotel mit 118 individuell eingerichteten Zimmern und einer spektakul\u00e4ren Rooftop-Bar. Inspiriert von der Street-Art der East Side Gallery will Kitzig im Industrial-Style die Geschichte der Nachbarschaft erz\u00e4hlen \u2013 mit derben Materialien wie unverputzten Backsteinw\u00e4nden, Ledersesseln oder Dekoration aus Schwemmholz. An der Rezeption steht mitten im Raum ein St\u00fcck Berliner Mauer. In der Lobby schreiben \u00fcberdimensionale Letterskulpturen \u201eICKE\u201c. Hier ist man Berliner.<\/p>\n

Im Januar \u00f6ffnete au\u00dferdem das Hotel Indigo Dresden mit 132 Zimmern. Auch dort bestimmen Gegens\u00e4tze Kitzigs Design: Barockelemente treffen auf Industrie-Charme. Das Muster des Fischgr\u00e4tparketts in dem geschichtstr\u00e4chtigen Altbau zieht sich durch das gesamte Design des Boutique- Hotels. Es geht zum Beispiel im Restaurant an den W\u00e4nden weiter. Au\u00dferdem spielen die unverputzten Ziegelw\u00e4nde auf die raue Seite des Dresdner Industriegel\u00e4ndes an.<\/p>\n

F\u00fcr Hampton by Hilton wurde Kitzig Interior Design j\u00fcngst mit der Markenneuentwicklung f\u00fcr Hampton by Hilton beauftragt. Daf\u00fcr schuf das B\u00fcro gerade ein Konzept f\u00fcr Hotels in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. \u201eNeu ist dabei, dass die \u00f6ffentlichen Bereiche verschmelzen\u201c, so Kitzig. Ohne T\u00fcren gehen Co-Working-Pl\u00e4tze, Lounge, Bar und Meeting-Spaces offen ineinander \u00fcber. Die Zonierung erfolgt nur \u00fcber Tapeten, Stoffe und Teppiche, die bestimmte Fl\u00e4chen bewu\u00dft hervorheben. Das Farbkonzept \u2013 Kitzig nennt es Feel-Good-Farben \u2013 und das Zoning werden dann k\u00fcnftig lokal auf die H\u00e4user abgestimmt.<\/p>\n

Er ist st\u00e4ndig \u201eon\u201c<\/strong><\/p>\n

Und wie sieht es bei den vielen Projekten mit der Work-Life-Balance aus? Das sei so eine Sache, gibt Kitzig zu. \u201eIch bin ein gro\u00dfer Freund von Life, das muss nicht unbedingt in Balance sein.\u201c Allerdings gesteht der Designer: Da sich sein Werdegang aus seinen Leidenschaften zusammengekn\u00fcpft habe, mache er nichts, ohne \u201eon\u201c zu sein, und ohne zu arbeiten. Er sei immer der eine Mensch, allerdings mit vielen Facetten. \u201eIch entwerfe im Kopf, das ist Fluch und Segen zugleich. Als kreativer Mensch setze ich mich nicht einfach hin und entwerfe. Die Ideen sprudeln oftmals aus mir heraus, w\u00e4hrend ich mit Alltag besch\u00e4ftigt bin.\u201c Bringt er ein Design zu Papier, so zeichnet der 47-J\u00e4hrige nur mit dem Stift, nicht am Computer. Trotz vieler Projekte steht Kitzig gern selbst auf der Baustelle: \u201eStaub, Dreck, finde ich super.\u201c<\/p>\n

Privat geht Kitzig als Vater mit derselben Kompromisslosigkeit vor wie als Designer. Er ist pr\u00e4sent und stets \u201eon\u201c. Seine S\u00f6hne (6 und 12) h\u00e4tten ihm ein neues Gef\u00fchl daf\u00fcr gegeben, was wichtig und was unwichtig ist. \u201eF\u00fcr meinen 6-j\u00e4hrigen Sohn geht die Welt unter, wenn bei seinem Playmobilm\u00e4nnchen der Kopf abbricht. Das zeigt so sch\u00f6n, wie relativ alles ist.\u201c<\/p>\n

Zur Person <\/strong><\/p>\n

Olaf Kitzig ist 1971 in Lippstadt geboren. Mit 17 begann Kitzig eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Er absolvierte zus\u00e4tzlich eine Ausbildung zum Schauwerbegestalter. Im Anschluss war Kitzig als Einrichtungsfachberater im internationalen M\u00f6belhandel sowie anschlie\u00dfend in der Einrichtungsberatung unter anderem in London, Malta und Georgia\/USA t\u00e4tig. 1998 machte er sich mit der eigenen Firma Kitzig Interior Design \u2013 Architecture Group in seiner Heimatstadt Lippstadt selbstst\u00e4ndig. Ende 2017 folgte eine Neustrukturierung: Kitzig gr\u00fcndetet die Management Holding Kitzig, Design Studios, die drei B\u00fcros b\u00fcndelt.<\/p>\n

TEXT: SANDRA HENDERSON<\/em>[\/vc_column_text]<\/div><\/div>\n\n\t\t\t<\/div>[\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column el_class=\u00a0\u00bbpressepdfausgabec\u00a0\u00bb][vc_column_text el_class=\u00a0\u00bbpdfpresse\u00a0\u00bb]PDF<\/a>[\/vc_column_text][vc_column_text el_class=\u00a0\u00bbpresseausgabe\u00a0\u00bb]<\/p>\n

AHGZ – Das Magazin f\u00fcr Bau, Design & Technik<\/em>
Ausgabe 01 | 19
Ort Stuttgart
Verlag
https:\/\/www.ahgz.de\/hoteldesign\/<\/a><\/p>\n

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D\u00e9sol\u00e9, cet article est seulement disponible en Allemand<\/a>. Pour le confort de l\u2019utilisateur, le contenu est affich\u00e9 ci-dessous dans une autre langue. Vous pouvez cliquer le lien pour changer de langue active.<\/p>\n

DER MUTIGE<\/p>\n

Seven Pines Resort auf Ibiza, Schloss Roxburghe Hotel in Schottland, Indigo Berlin und Dresden oder die Hamptons by Hilton: Olaf Kitzig sitzt in der Provinz \u2013 und gestaltet R\u00e4ume in aller Welt.<\/p>\n

Ich versuche, G\u00e4ste mit meinem Interiordesign an der T\u00fcr abzuholen, ihnen das Gef\u00fchl zu geben, hier bist du willkommen\u201c, sagt Olaf Kitzig. In der Lobby des neuen Seven Pines Resorts an der Westk\u00fcste Ibizas kommen G\u00e4ste in einer Lounge-Landschaft an, zu der ein Velourledersofa sowie gigantische Ledersitzkissen geh\u00f6ren. Das neue Resort soll die Landschaft und die Natur Ibizas reflektieren. Fernab der Partystr\u00e4nde verk\u00f6rpert das Seven Pines am Rande eines Pinienwalds eine ruhigere Seite der spanischen Urlaubsinsel.<\/p>\n

Hinter dem 5-Sterne-Resort steht die D\u00fcsseldorfer 12.18. Unternehmensgruppe, die das Seven Pines zu einer internationalen Hotelmarke entwickeln will. Die Hotelvision\u00e4re verwandelten das bestehende All-Inclusive- Feriendorf in 186 moderne Luxussuiten. Die \u00f6ffentlichen Bereiche wurden neu gebaut. Kitzigs Unternehmen, Kitzig Interior Design, entwickelte die Lobby, das Pure Seven Spa mit Yoga- und Fitnessstudio sowie die Restaurants Cone Club und The View, unmittelbar an der Klippe. Kitzig, der bereits mehrere Projekte f\u00fcr 12.18. realisierte, entwarf auch die Au\u00dfenbereiche: \u201eWir haben die Innenarchitektur quasi nach au\u00dfen gedreht, weil das Leben auf Ibiza mehr drau\u00dfen als drinnen stattfindet.\u201c Dar\u00fcber hinaus lie\u00df Kitzig sich bei der Innengestaltung davon inspirieren, was die Region hergibt: die Felsinsel Es Vedr\u00e0, das Mittelmeer, Algen und Fische. So besteht die Wandt\u00e4felung hinter der Rezeption beispielsweise aus vielen kleinen Messingelementen: \u201eDie Wand mit dem Seven- Pines-Logo ist schlussendlich ein Fisch; modern interpretiert, sodass man erst auf den zweiten Blick merkt, dass das Schuppen sind.\u201c Statt plakativem Storytelling m\u00f6chte Kitzig mit seinem Design subtiler von der Insel erz\u00e4hlen. Kontraste und \u00fcberraschende Elemente haben sich als Kitzigs Handschrift etabliert. Dabei geht der Interiordesigner kreativ und analytisch vor.<\/p>\n

\u201eIch finde nichts unerotischer, als Filet zu braten.\u201c<\/p>\n

Urspr\u00fcnglich stammt Kitzig aus einer Gastronomen-Familie, sein Vater war Koch. In seiner Jugend verbrachte er viel Zeit in der K\u00fcche. Nach westf\u00e4lischer Familientradition sollte auch seine Zukunft am Herd liegen. \u201eIch finde aber nichts unerotischer, als Filet zu braten\u201c, so Kitzig. Stattdessen findet er heraus, dass es ihm Freude bereitet, die Teller zu garnieren. Au\u00dferdem entdeckt er bereits als Kind eine Leidenschaft f\u00fcr Textilien und Mode. Seine Gro\u00dfmutter brachte ihm das N\u00e4hen bei. Auch R\u00e4ume und Farben reizen ihn seit jeher. Mit 16 Jahren zog Kitzig aus und machte bei einem Restaurateur eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Hauptsache, er muss nicht Koch werden. Hat Kitzig Mut? \u201eIch glaube, das ist einer meiner gr\u00f6\u00dften Fehler. Ja. Ich habe Mut. Immer schon.\u201c<\/p>\n

W\u00e4hrend seiner Lehrjahre lernte Kitzig vieles, worauf er bis heute zur\u00fcckgreift; von Blattvergoldung bis zu Messedesign. W\u00e4hrend seiner Zeit auf Malta importierte und restaurierte er Antiquit\u00e4ten. Im Zivildienst inspirierte ihn die Herausforderung, Farben und Formen behindertengerecht zu gestalten. Er arbeitete als Schaugewerbegestalter auf der D\u00fcsseldorfer K\u00f6, anschlie\u00dfend war er im internationalen M\u00f6belhandel und sp\u00e4ter als Einrichtungsfachberater unter anderem in London, Canterbury und Georgia t\u00e4tig. Hauptsache, nicht Westfalen.<\/p>\n

Vor 20 Jahren kehrte er schlie\u00dflich zur\u00fcck und machte sich mit ein paar Tausend Mark als Interiordesigner selbstst\u00e4ndig. In einer alten Scheune in Lippstadt, mit gro\u00dfem Zeichenbrett, daf\u00fcr ohne Heizung. Mittlerweile steuert er von seinem B\u00fcro aus Innenarchitektur- und Architekturprojekte in aller Welt, am liebsten Hotels. Sein Unternehmen Kitzig Design Studios \u2013 dazu geh\u00f6ren Kitzig Interior Design, Kitzig Identities und Kitzig Details \u2013 besch\u00e4ftigt rund 80 Mitarbeiter an den vier Standorten Lippstadt, Bochum, M\u00fcnchen und seit neuestem D\u00fcsseldorf.<\/p>\n

Freiheit beim Entwerfen<\/p>\n

Neunzig Prozent der Entw\u00fcrfe kommen noch immer aus seiner Feder. Materialien haben f\u00fcr ihn einen hohen Stellenwert, sodass Kitzig seit 2017 eigene Textilien, Teppiche, Tapeten und M\u00f6bel entwickelt. \u201eDie M\u00f6bel entwerfe zu hundert Prozent ich\u201c, sagt er. Was bereitet ihm die meiste Freude am M\u00f6belentwerfen? \u201eDie Freiheit\u201c, antwortet er und f\u00fcgt hinzu: \u201eMan kann noch mehr auf Details eingehen und das macht ein Konzept rund, gef\u00e4lliger und einzigartig.\u201c<\/p>\n

Ein richtungsweisender Schub auf dem Weg zum internationalen Designstudio kam f\u00fcr Kitzig, als er f\u00fcr Accorhotels ein Dutzend H\u00e4user in Russland entwarf. \u201eDer Wendepunkt f\u00fcr uns war, auf einmal intensiv im Ausland zu arbeiten\u201c, sagt er. \u201eZu verstehen, wie Menschen in anderen L\u00e4ndern bauen und auf Architektur reagieren, das ist anstrengend, aber das ist Leben pur. Und die Projekte in Russland waren erst der Anfang.\u201c<\/p>\n

Zurzeit arbeitet Kitzig wieder an einem Projekt im Ausland, wieder mit 12.18.: Die Modernisierung und Erweiterung des historischen Schloss Roxburghe Hotels in der schottischen Grafschaft Roxburghshire, an der Grenze zu England. \u201eSchottland ist traumhaft. Landschaftlich v\u00f6llig unber\u00fchrt, es ist irre\u201c, ist der Designer begeistert. \u201eDas Schloss ist von innen so sch\u00f6n, das m\u00fcssen wir nur auf einen aktuellen Stand bringen, um die Qualit\u00e4t zu erhalten\u201c, so Kitzig zu seinem Konzept f\u00fcr das Haupthaus. LED-Beleuchtung soll die Stuckarbeiten wie Kunstwerke in Szene setzen. Insgesamt 40 verschiedene Textilien unterstreichen den historischen Charme. In der n\u00e4chsten Phase entsteht noch ein Anbau mit 60 Zimmern, Spa und Tagungsr\u00e4umen. Und nach dem Bau von 60 weiteren luxuri\u00f6sen Cottages wird das Luxushotel mit Golfplatz ingesamt 312 Betten haben. \u201eIm Neubau wollen wir mit Emotion die Kombination aus klassisch und modern schaffen\u201c, sagt Kitzig. Die Sportangebote ringsum haben die Gestaltung des Hauses beeinflusst: \u201eIn der Gegend kann man Golfen, Jagen, Wandern, und abends in stilvollem Ambiente toll essen\u201c.<\/p>\n

Kitzig ist ein Kopfarbeiter. Er reist viel, er reflektiert viel. Besonders Mode inspiriert den Designer, der sich gern ausgefallen kleidet \u2013 manchmal im selbstentworfenen Sakko, meist im aufgekn\u00f6pften Hemd. Vor einem neuen Projekt schaut er sich lieber die neue franz\u00f6sische Mode an, als das Hoteldesign von Kollegen. \u201eMode bietet mir einen gr\u00f6\u00dferen Input.\u201c<\/p>\n

Design sei f\u00fcr ihn immer ein Spiegel der Zeit, der Kultur, der politischen Situation am Standort. Deshalb faszinieren ihn Gesellschaftsstudien: \u201eIch bin kein Philosoph, aber wie entwickeln wir uns? Wonach gel\u00fcstet es uns? Und warum wollen wir das im Moment? Dieser Wandel beeinflusst die Innenarchitektur. Die Gesellschaft macht das Design\u201c, so der Westfale.<\/p>\n

100 Hotels gestaltet<\/p>\n

Zirka 100 Hotels hat Kitzig bis dato entworfen. Zu den Highlights geh\u00f6rt das Hotel Indigo Berlin, das die Hotelgruppe IHG Anfang des Jahres er\u00f6ffnete. Er gestaltete das 900 Quadratmeter gro\u00dfe Boutique-Hotel mit 118 individuell eingerichteten Zimmern und einer spektakul\u00e4ren Rooftop-Bar. Inspiriert von der Street-Art der East Side Gallery will Kitzig im Industrial-Style die Geschichte der Nachbarschaft erz\u00e4hlen \u2013 mit derben Materialien wie unverputzten Backsteinw\u00e4nden, Ledersesseln oder Dekoration aus Schwemmholz. An der Rezeption steht mitten im Raum ein St\u00fcck Berliner Mauer. In der Lobby schreiben \u00fcberdimensionale Letterskulpturen \u201eICKE\u201c. Hier ist man Berliner.<\/p>\n

Im Januar \u00f6ffnete au\u00dferdem das Hotel Indigo Dresden mit 132 Zimmern. Auch dort bestimmen Gegens\u00e4tze Kitzigs Design: Barockelemente treffen auf Industrie-Charme. Das Muster des Fischgr\u00e4tparketts in dem geschichtstr\u00e4chtigen Altbau zieht sich durch das gesamte Design des Boutique- Hotels. Es geht zum Beispiel im Restaurant an den W\u00e4nden weiter. Au\u00dferdem spielen die unverputzten Ziegelw\u00e4nde auf die raue Seite des Dresdner Industriegel\u00e4ndes an.<\/p>\n

F\u00fcr Hampton by Hilton wurde Kitzig Interior Design j\u00fcngst mit der Markenneuentwicklung f\u00fcr Hampton by Hilton beauftragt. Daf\u00fcr schuf das B\u00fcro gerade ein Konzept f\u00fcr Hotels in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika. \u201eNeu ist dabei, dass die \u00f6ffentlichen Bereiche verschmelzen\u201c, so Kitzig. Ohne T\u00fcren gehen Co-Working-Pl\u00e4tze, Lounge, Bar und Meeting-Spaces offen ineinander \u00fcber. Die Zonierung erfolgt nur \u00fcber Tapeten, Stoffe und Teppiche, die bestimmte Fl\u00e4chen bewu\u00dft hervorheben. Das Farbkonzept \u2013 Kitzig nennt es Feel-Good-Farben \u2013 und das Zoning werden dann k\u00fcnftig lokal auf die H\u00e4user abgestimmt.<\/p>\n

Er ist st\u00e4ndig \u201eon\u201c<\/p>\n

Und wie sieht es bei den vielen Projekten mit der Work-Life-Balance aus? Das sei so eine Sache, gibt Kitzig zu. \u201eIch bin ein gro\u00dfer Freund von Life, das muss nicht unbedingt in Balance sein.\u201c Allerdings gesteht der Designer: Da sich sein Werdegang aus seinen Leidenschaften zusammengekn\u00fcpft habe, mache er nichts, ohne \u201eon\u201c zu sein, und ohne zu arbeiten. Er sei immer der eine Mensch, allerdings mit vielen Facetten. \u201eIch entwerfe im Kopf, das ist Fluch und Segen zugleich. Als kreativer Mensch setze ich mich nicht einfach hin und entwerfe. Die Ideen sprudeln oftmals aus mir heraus, w\u00e4hrend ich mit Alltag besch\u00e4ftigt bin.\u201c Bringt er ein Design zu Papier, so zeichnet der 47-J\u00e4hrige nur mit dem Stift, nicht am Computer. Trotz vieler Projekte steht Kitzig gern selbst auf der Baustelle: \u201eStaub, Dreck, finde ich super.\u201c<\/p>\n

Privat geht Kitzig als Vater mit derselben Kompromisslosigkeit vor wie als Designer. Er ist pr\u00e4sent und stets \u201eon\u201c. Seine S\u00f6hne (6 und 12) h\u00e4tten ihm ein neues Gef\u00fchl daf\u00fcr gegeben, was wichtig und was unwichtig ist. \u201eF\u00fcr meinen 6-j\u00e4hrigen Sohn geht die Welt unter, wenn bei seinem Playmobilm\u00e4nnchen der Kopf abbricht. Das zeigt so sch\u00f6n, wie relativ alles ist.\u201c<\/p>\n

Zur Person<\/p>\n

Olaf Kitzig ist 1971 in Lippstadt geboren. Mit 17 begann Kitzig eine Ausbildung zum Maler und Lackierer. Er absolvierte zus\u00e4tzlich eine Ausbildung zum Schauwerbegestalter. Im Anschluss war Kitzig als Einrichtungsfachberater im internationalen M\u00f6belhandel sowie anschlie\u00dfend in der Einrichtungsberatung unter anderem in London, Malta und Georgia\/USA t\u00e4tig. 1998 machte er sich mit der eigenen Firma Kitzig Interior Design \u2013 Architecture Group in seiner Heimatstadt Lippstadt selbstst\u00e4ndig. Ende 2017 folgte eine Neustrukturierung: Kitzig gr\u00fcndetet die Management Holding Kitzig, Design Studios, die drei B\u00fcros b\u00fcndelt.<\/p>\n

TEXT: SANDRA HENDERSON<\/p>\n

AHGZ \u2013 Das Magazin f\u00fcr Bau, Design & Technik
\nAusgabe 01 | 19
\nOrt Stuttgart
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