{"id":20118,"date":"2021-02-12T17:42:31","date_gmt":"2021-02-12T16:42:31","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kitzig.com\/?post_type=dt_portfolio&p=20118"},"modified":"2021-11-24T13:06:23","modified_gmt":"2021-11-24T12:06:23","slug":"licht-gestalten-interview-mit-olaf-kitzig","status":"publish","type":"dt_portfolio","link":"https:\/\/www.kitzig.com\/fr\/presse\/licht-gestalten-interview-mit-olaf-kitzig\/","title":{"rendered":"LICHT GESTALTEN – Interview mit Olaf Kitzig"},"content":{"rendered":"
D\u00e9sol\u00e9, cet article est seulement disponible en Anglais Am\u00e9ricain<\/a> et Allemand<\/a>. Pour le confort de l\u2019utilisateur, le contenu est affich\u00e9 ci-dessous dans l\u2019une des autres langues disponibles. Vous pouvez cliquer l\u2019un des liens pour changer la langue du site en une autre langue disponible.<\/p> MORE\"data-newtitle=\"LESS\"data-icon=\"\"data-newicon=\"\"data-activeicon=\"#333333\"data-effect=\"slideToggle\"data-override=\"0\"data-activetitle=\"#333333\"data-activebg=\"#dbdbdb\"data-img=\"https:\/\/www.kitzig.com\/wp-content\/uploads\/plus-2.png\"data-newimg=\"https:\/\/www.kitzig.com\/wp-content\/uploads\/minus.png\"> Schlechtes Licht kann das beste Design ruinieren<\/strong><\/p>\n R\u00e4ume \u2013 auch mit Licht \u2013 zu gestalten, das ist seit \u00fcber 20 Jahren Olaf Kitzigs Leidenschaft und Profession. Mit Kitzig Design Studios gr\u00fcndete er 1998 eines der heute gr\u00f6\u00dften Unternehmen f\u00fcr Innenarchitektur und -design in ganz Europa, er stattet Hotels wie das Me And All, Hyatt und Marriott aus, designt f\u00fcr Restaurants von Sylt bis New York neben dem Interior auch gern gleich mal Logos und Mitarbeiter- Outfits mit, entwirft Flughafen-Lounges und S-Bahn-Stationen und richtet Privath\u00e4user ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass man schon einmal an einem von ihm gestalteten Ort war, ist also gro\u00df.<\/p>\n Heute hat er B\u00fcros in Lippstadt, D\u00fcsseldorf und M\u00fcnchen, ein eigener Interior- Onlineshop ist in Planung. Bei seiner Arbeit geht es um viel mehr als nur um Materialien, Stoffe, M\u00f6bel und Farben: \u201eLicht ist als Gestaltungselement nicht zu untersch\u00e4tzen\u201c, so der 49-J\u00e4hrige. Das beweist nicht nur der Effekt des rosa Neonlichts ziemlich einleuchtend. \u201eEine schlechte Innenarchitektur kann durch eine gute, intelligente Lichtgestaltung immerhin mittelm\u00e4\u00dfig werden. Aber eine sensationelle Innenarchitektur kann man mit schlechtem Licht richtig ruinieren.\u201c<\/p>\n Wer an so gro\u00dfen Projekten arbeitet wie Olaf Kitzig und sein Team, muss oft Jahre im Voraus ersp\u00fcren, wo und wie die Menschen sich wohlf\u00fchlen werden, wenn ein Restaurant oder Hotel er\u00f6ffnet.<\/p>\n Mit nur einer Lichtquelle ist der Drops nicht gelutscht<\/strong><\/p>\n So war es auch beim Me And All<\/a>. In der weitl\u00e4ufigen Lobby mit den hohen Fenstern empfangen Lichtspiele der besonders stylishen Art die G\u00e4ste. Neon-Installationen leuchten an den Backstein-W\u00e4nden und vor Pflanzen, indirektes Licht beleuchtet die Rezeption und die Bar, Edison-Gl\u00fchbirnen h\u00e4ngen in Pendelleuchten im Industrial-Stil, im Draht-Design und in kleinen, runden Retro-Fassungen auf unterschiedlichen H\u00f6hen.<\/p>\n Dass hier so viele verschiedene Leuchten, Lampen und Lichtfarben zusammenwirken, ist kein Zufall. Olaf Kitzig h\u00e4lt zwar ziemlich wenig von Regeln, in Sachen Beleuchtung hat er dann aber doch eine: sich niemals auf nur eine Lichtquelle verlassen. \u201eViele Menschen meinen, mit einer Lampe sei der Drops gelutscht. Das mag im K\u00fchlhaus funktionieren und seinen Zweck erf\u00fcllen, aber nicht zu Hause. Denn so kann sich das Licht gar nicht verschiedenen Stimmungen und Situationen anpassen. Die Lichtfarbe aus dem Badezimmer macht das Wohnzimmer nicht gerade gem\u00fctlich\u201c, bringt es der Designer auf den Punkt.<\/p>\n Was die einen noch gem\u00fctlich finden, ist f\u00fcr die anderen schon trutschig. Einrichtung ist Geschmackssache \u2013 genau wie Licht. Olaf Kitzig nennt das wohl aktuellste Beispiel \u00fcberhaupt: das Homeoffice. \u201eManche Menschen werden am liebsten nur vom Monitor bestrahlt, andere stellen sich eine Schreibtischleuchte dazu, wieder andere arbeiten besonders gern in einem komplett hell beleuchteten Zimmer.\u201c Seine Empfehlung, nicht nur auf eine einzige Lichtquelle zu setzen, ist aber nicht nur seinem pers\u00f6nlichen Geschmack geschuldet: \u201eDas Auge stellt sich auf die jeweiligen Lichtverh\u00e4ltnisse ein. Wenn ich nur auf den Monitor schaue, muss das Auge die ganze Zeit fokussieren. Das strengt wahnsinnig an.\u201c Die Beleuchtungsst\u00e4rke von 500 Lux, die in der offiziellen \u201eArbeitsst\u00e4ttenverordnung\u201c festgelegt ist, muss es dann aber zu Hause nicht unbedingt sein.<\/p>\n K\u00fchlhaus-Charme statt Wohlf\u00fchl-Atmosph\u00e4re?<\/strong><\/p>\n Auch im Badezimmer spricht einiges daf\u00fcr, mehrere Lichtquellen zu verwenden \u2013 denn nur so kann man sehen, was genau man da eigentlich vor dem Spiegel macht. Kommt das Licht nur von oben, wirft jede Wimper lange Schatten und man hat Augenringe, angesichts derer jeder Panda vor Neid erblasst. Am besten, so Olaf Kitzig, sollte das Licht von oben, hinten und vorn kommen und unabh\u00e4ngig voneinander steuerbar sein. Gerade kleine R\u00e4ume profitieren vom Licht-Plural, wei\u00df der passionierte \u00c4sthet: \u201eDamit kann man spielen, Tiefe und Schatten erzeugen, den Raum wesentlich gr\u00f6\u00dfer erscheinen lassen.\u201c<\/p>\n Beim Spiel mit Licht und Schatten hat es ihm ein Element besonders angetan, n\u00e4mlich die Reflexion. Nicht nur im technischen Sinne: \u201eEs gibt nichts Sch\u00f6neres, als durchs Fenster zu blicken, wenn es drau\u00dfen schneit und der Schnee gegen Lichtschein f\u00e4llt. Wie das reflektiert!\u201c Nun l\u00e4sst sich dieser Effekt nat\u00fcrlich nicht so einfach nach Hause holen, aber bei der Suche nach dem perfekten Platz f\u00fcr eine Lampe sollte immer beachtet werden, auf was f\u00fcr eine Fl\u00e4che deren Licht strahlt: uneben oder glatt, hell oder dunkel, gl\u00e4nzend oder matt?<\/p>\n Das gilt f\u00fcr W\u00e4nde, aber auch f\u00fcr die M\u00f6bel, auf die das Licht f\u00e4llt. Dunkle Fl\u00e4chen absorbieren und lassen Licht weniger hell wirken, helle Fl\u00e4chen werfen es zur\u00fcck in den Raum. Gerade bei wei\u00dfen W\u00e4nden wirkt ein 4.200-Kelvin-Licht also extrem hell. Das l\u00e4sst sich durch Farbe an den W\u00e4nden kompensieren oder durch einen innen farbigen Lampenschirm.<\/p>\n Kunstbeleuchtung f\u00fcr Kinderbilder \u2013 warum nicht?<\/strong><\/p>\n Mit Reflexionen spielt Olaf Kitzig \u00fcbrigens auch gern, indem er Lampen vor Fenstern platziert. Statt abends in ein dunkles Loch zu schauen, ergeben sich so n\u00e4mlich Spiegelungen \u2013 und die fallen umso spannender aus, wenn man mehrere Lichtquellen im Raum hat.<\/p>\n Aber, betont der Designer, Steh- und Tischlampen k\u00f6nnen nur Highlights setzen, wenn die Deckenleuchte nicht zu hoch h\u00e4ngt. \u201eSonst \u00fcberstrahlt das eine Licht das andere und nichts kann wirken.\u201c Apropos Wirkung: Die haben seiner Meinung nach auch Wandleuchten, die aber oft untersch\u00e4tzt werden. Genau wie Kunstbeleuchtung, wie man sie aus Museen kennt. Daf\u00fcr braucht es auch gar kein Meisterwerk: \u201eEin von Kindern gemaltes Bild kann in einem Rahmen und mit Beleuchtung eine ganz andere Aussage und Wirkung bekommen.\u201c Bei Wand und Kunstbeleuchtung k\u00f6nne man auch ruhig mutig sein und das Kabel an der Wand herunterh\u00e4ngen lassen, findet Olaf Kitzig: \u201eWer sagt denn, das Kabel immer hinter Putz verlaufen m\u00fcssen?\u201c<\/p>\n Und dann ist da noch seine gro\u00dfe Liebe, das indirekte Licht. Dessen Wirkung erkl\u00e4rt er am Bartresen in der Lobby des Hotels. Durch LED-Streifen unterhalb der Tresenplatte wirkt der ganze Thekenblock leichter. Der Profitipp f\u00fcr zu Hause: den Leuchtstreifen so anbringen, dass man nicht direkt hineinblickt, dann blendet nichts, aber der Effekt ist trotzdem da. Das gilt auch f\u00fcr die so beliebten Deckenspots. F\u00fcr sie hat Olaf Kitzig seine eigene Regel aufgestellt und bringt sie immer etwa 35 Zentimeter von der Wand entfernt an. So blenden sie nicht, spenden aber Licht und akzentuieren den Raum.<\/p>\n Eigener Stil statt Trends und Fast Interior<\/strong><\/p>\n Olaf Kitzigs wichtigster Tipp in Sachen Licht: \u201eEinfach ausprobieren! Die Lampe durch die Wohnung tragen und schauen, wo sie am besten wirkt. Das muss man lernen, ich selbst habe bei meinen allerersten Projekten auch Anf\u00e4ngerfehler gemacht.\u201c Und wie steht er, der einerseits den Geschmack der Masse Jahre im Voraus erahnt und andererseits eigene Akzente setzt, zu schnelllebigen Trends? Das Fast-Fashion- Ph\u00e4nomen hat schlie\u00dflich l\u00e4ngst auch den Interior-Bereich erobert. Gerade waren noch Lampengestelle aus Kupferdraht angesagt, da stehen schon Schirme aus Rattan ganz hoch im Kurs. Handarbeit sch\u00e4tze er sehr, so Olaf Kitzig, zumindest wenn sie unter menschenw\u00fcrdigen Bedingungen hergestellt und nicht zu Schleuderpreisen verkauft wird. Aber: \u201eIndividualisierung entsteht nicht dadurch, dass ich jeden Trend mitmache. Das Erbst\u00fcck, das mir vielleicht altmodisch vorkommt, kann ich mit einem anderen, modernen Lampenschirm zu einem echten Einzelst\u00fcck machen.\u201c Sein Fazit ist unpathetisch, aber pr\u00e4gnant und im wahrsten Sinne des Wortes einleuchtend: \u201eLampen k\u00f6nnen so viel mehr sein als ein reines Leuchtmittel.\u201c<\/p>\n Text Katharina Pfannkuch [\/vc_column_text]<\/div><\/div>\n\n\t\t\t<\/div>[\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column el_class=\u00a0\u00bbpressepdfausgabec\u00a0\u00bb][vc_column_text el_class=\u00a0\u00bbpdfpresse\u00a0\u00bb]<\/p>\n PDF<\/a><\/p>\n [\/vc_column_text][vc_column_text el_class=\u00a0\u00bbpresseausgabe\u00a0\u00bb bb_tab_container=\u00a0\u00bb\u00a0\u00bb]<\/p>\n \nMaxi [\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row]<\/p>\n <\/p>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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Fotos Gino Giove<\/small><\/p>\n
Ausgabe M\u00e4rz 2021
Ort Kiel
Verlag OCEAN.GLOBAL Gmbh & Co.KG https:\/\/www.ocean.global\/media\/magazine\/<\/a><\/em>
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