{"id":32484,"date":"2023-08-03T16:17:16","date_gmt":"2023-08-03T14:17:16","guid":{"rendered":"https:\/\/www.kitzig.com\/?post_type=dt_portfolio&p=32484"},"modified":"2023-08-03T16:22:12","modified_gmt":"2023-08-03T14:22:12","slug":"hotelbau-interview-olaf-kitzig","status":"publish","type":"dt_portfolio","link":"https:\/\/www.kitzig.com\/en\/presse\/hotelbau-interview-olaf-kitzig\/","title":{"rendered":"hotelbau \u2013 Interview Olaf Kitzig"},"content":{"rendered":"
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Welche wichtigen Interior-Design-Tendenzen sehen Sie derzeit in der Hotellerie? <\/strong><\/p>\n Aus meiner Sicht werden die Konzepte gerade wieder etwas reduzierter. Was nicht hei\u00dft, dass das Interior Design nicht warm und behaglich bleibt. Neben der Reduktion liegt f\u00fcr mich derzeit das Mischen von hochwertigen und eher ein- fachen Materialien im Trend, um auch damit den Anbruch einer neuen Zeit zu signalisieren.<\/p>\n Storytelling ist derzeit angesagt und wirkt sich unter anderem auf das Design aus \u2013 wie sehen Sie das, braucht wirklich jedes Haus eine Geschichte? <\/strong><\/p>\n Wir arbeiten schon immer mit architektonischen, gestalterischen Leitf\u00e4den. Diese kann man heute auch als Storytelling bezeichnen. Und ich denke, dass der Ansatz wichtiger denn je ist, um eine Abgrenzung und eine eigene DNA am Markt zu erzielen. Und ja, jedes Konzept braucht eine Idee, eine Story, die den Gast in eine andere Welt entf\u00fchrt.<\/p>\n N\u00e4hern sich beim Thema Gestaltung zunehmend das mittlere Preissegment und die Luxusklasse an, oder t\u00e4uscht der Eindruck? <\/strong><\/p>\n Ich sehe eine klare Abgrenzung zwischen Luxus und Midscale. Wir bezeichnen dieses als \u201ethe meaning of feeling good\u201c. Die Bereiche unterscheiden sich nicht unbedingt visuell, jedoch in Bezug auf Materialqualit\u00e4ten, Gr\u00f6\u00dfe und Service. Luxus ist immer noch zeitlos und weniger aktuellen Trends unterworfen. Besonders Materialechtheit und Detailtiefe unter- scheiden die Segmente.<\/p>\n Gab es markante Ver\u00e4nderungen beim Hotel-Interior-Design in den vergangenen Jahren und haben Sie ein Beispielprojekt aus Ihrem Studio, an dem sich das aufzeigen l\u00e4sst? <\/strong><\/p>\n Nachhaltigkeit und Upcycling werden heute wesentlich gr\u00f6\u00dfer geschrieben als vor einigen Jahren und wir sind mitten im Prozess des Umdenkens. Ressourcen- und umweltschonende Kriterien \u2013 vom Entwurf bis zum Ende des Lebenszyklus und der Entsorgung beziehungsweise Wiederverwertung \u2013 gewinnen an Bedeutung. Diese Themen sind ein absolutes Muss und f\u00fcr ein Umdenken wurde es h\u00f6chste Zeit. Sie setzen der Gestaltung keine Grenzen. Wir bearbeiten viele Revitalisierungs- und Renovierungsprojekte. Aktuell zum Bei- spiel das Hommage Hotel Grand Tirolia in Kitzb\u00fchel. Hier haben wir auf den Bestand aufgebaut, nicht alles komplett erneuert. Das Ziel war es, Gutes zu erhalten und mit nachhaltigen Materialien und Techniken zu erg\u00e4nzen. So haben wir einen v\u00f6llig neuen Look erschaffen und trotz allem ressourcenschonend gearbeitet.<\/p>\n Ebenso sind Zertifizierungen wichtig geworden. Hier wird auch klar, dass nicht nur Materialien und ihre Herkunft, sondern auch der soziale Gedanke sowie das Angebot f\u00fcr G\u00e4ste und Mitarbeiter eine Rolle bei der Bewertung spielen.<\/p>\n Fr\u00fcher sorgten im F\u00fcnf-Sterne-Segment Gold, Marmorb\u00e4der und Kristalll\u00fcster f\u00fcr sichtbare Opulenz. Das scheint nicht mehr \u201estate of the art\u201c. Wird Luxus heute anders definiert und wenn ja, wie?<\/strong><\/p>\n Luxus obliegt nat\u00fcrlich auch einem Wandel. Zur\u00fcckhaltung, Ruhe und das Eingehen auf die individuellen W\u00fcnsche des Gastes ist purer Luxus. Seine Bed\u00fcrfnisse stehen absolut im Fokus und nat\u00fcrlich auch die gestalterische Story, die das \u201eFeeling Good\u201c-Emp\ufb01nden stark mit beeinflusst.<\/p>\n Die Kitzig Design Studios sind vielseitig aufgestellt. Werden Hotelinterieurs gestalterisch auch von Str\u00f6mungen aus anderen Branchen inspiriert? <\/strong><\/p>\n Absolut \u2013 wir lassen uns inspirieren von Kunst, Mode und Musik. Aber auch die Zusammenarbeit zum Beispiel mit dem Medizinsegment oder der Textilbranche im Retailbereich befruchtet unsere Designkonzepte f\u00fcr Food & Beverage. Branchen\u00fcbergreifendes Arbeiten f\u00f6rdert und erweitert den Horizont und bringt neue Perspektiven.<\/p>\n Was sind aktuell die Herausforderungen f\u00fcr Sie als Planer und Gestalter? <\/strong><\/p>\n Wir leben in einem globalen Markt. Das erfordert von uns, andere Welten und Konzepte mit im Fokus zu haben und ebenfalls durch die starke Pr\u00e4senz der sozialen Medien nicht beliebig und \u201eMainstream\u201c zu werden.<\/p>\n Gef\u00fchlt h\u00e4ngt die Messlatte bei Interieurs mittlerweile sehr hoch, uniforme Konzepte sieht man kaum noch. Wird es da nicht zunehmend schwieriger, neue Hotelwelten zu gestalten, die sich von vorhandenen Projekten und Konzepten abheben? <\/strong><\/p>\n Das ist eine Herausforderung, die es f\u00fcr uns immer schon immer gab, da wir in unseren Studios einen Fokus auf die Designentwicklung legen. F\u00fcr mich pers\u00f6nlich ist es auch nach 25 Jahren immer noch spannend, f\u00fcr Hotellerie, Gastronomie und Retail individualisierte Projekte mit einer eigenen DNA zu konzeptionieren.<\/p>\n Wir haben uns nie die Frage gestellt, ob wir am Ende der Fahnenstange arbeiten. Wir spiegeln und reflektieren unsere Umwelt. Durch die stattfindenden starken Ver\u00e4nderungen entstehen neue Chancen und M\u00f6glichkeiten, Design immer wie- der anders zu interpretieren und Innovatives zu entwickeln.<\/p>\n Heute wird viel fotografiert und gepostet \u2013 f\u00fcr Hotels eine willkommene Werbung. Schaffen Sie bewusst kleine Instagram-Hotspots in den \u00f6ffentlichen Bereichen oder \u00fcberlassen Sie das dem Zufall? <\/strong><\/p>\n Viele unserer Auftraggeber w\u00fcnschen sich \u201eInstagramable Moments\u201c. Aus meiner Sicht sollte es aber nicht den einen besonderen Spot geben, sondern eine allumfassende Atmosph\u00e4re, die den ein oder anderen dazu verleitet, das Erlebnis \u00fcber die sozialen Netzwerke zu teilen. Ganz generell mag ich keine zu offensichtlichen Storys.<\/p>\n <\/p>\n Moxy, Den Haag, Niederlande: Schloss Roxburghe, part of Destination by Hyatt, Kelso, Schottland: [\/vc_column_text]<\/div><\/div>\n\n\t\t\t<\/div>[\/vc_column][\/vc_row][vc_row][vc_column el_class=”pressepdfausgabec”][vc_column_text el_class=”pdfpresse”]<\/p>\n PDF<\/a><\/p>\n [\/vc_column_text][vc_column_text el_class=”presseausgabe” bb_tab_container=””]<\/p>\n \nhotelbau<\/em> \u2013 FACHZEITSCHRIFT F\u00dcR HOTELIMMOBILIEN \u2013 ENTWICKLUNG Mehr zu den Projekt: [\/vc_column_text][\/vc_column][\/vc_row]<\/p>\n <\/p>\n<\/div>","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
\nImmer individueller, immer origineller \u2026 auch die G\u00e4ste haben aufgrund ihrer vielf\u00e4ltigen Erfahrungen eine hohe Erwartungshaltung. Ist da irgendwann das \u201ekreative Ende der Fahnenstange\u201c erreicht oder gibt es unendliche M\u00f6glichkeiten, optisch zu \u00fcberraschen? <\/strong><\/p>\n
\nHommage Hotel Grand Tirolia, Kitzb\u00fchel, \u00d6sterreich:
\nBeispiel f\u00fcr eine schrittweise Renovierung und Erweiterung<\/strong>
\nGem\u00fctlicher, luxuri\u00f6ser, komfortabler \u2013 so lautet das Leitmotiv f\u00fcr den Umbau des Refugiums, das Teil der Hommage Luxury Hotels Collection ist. Von den bereits vorhandenen Holzdecken und -vert\u00e4felungen wurden einige beibehalten und mit neuen Oberfl\u00e4chen kombiniert: mit rauem Naturstein, weichen Textiltapeten und schimmernden Glasfl\u00e4chen. Holz bleibt das dominierende Material, wird aber in seiner Vielfalt an Farbigkeit, Struktur und Form eingesetzt. Typische Muster und Formen der Tiroler Alpenregion wurden modern umgesetzt und pr\u00e4gen den Charakter der R\u00e4ume. Dazu erzeugen weiche Polsterstoffe, Erdt\u00f6ne und die themenbezogenen Dekorationen Gem\u00fctlichkeit und W\u00e4rme.<\/p>\n
\nBeispiel f\u00fcr eine Geb\u00e4udeumnutzung und Storytelling <\/strong>
\nEin ehemaliges B\u00fcrogeb\u00e4ude wurde f\u00fcr die beiden Hotel-Brands Moxy und Residence Inn by Marriott (ebenfalls Kitzig Design Studios) umgestaltet. Im Interior Design verbinden sich die Inspiration der k\u00f6niglichen Residenz und jener von M.C. Eschers Kunst zu einem einzigartigen Konzept. Die weitl\u00e4ufigen Dimensionen der gro\u00dfz\u00fcgigen R\u00e4ume und die gediegenen Farben des Mobiliars spielen mit der Idee des Palastes. Neue Interpretationen klassischer Dekorelemente setzen eigene Akzente und bilden eine Hommage an den niederl\u00e4ndischen K\u00fcnstler.<\/p>\n
\nBeispiel f\u00fcr eine Revitalisierung eines historischen Geb\u00e4udes<\/strong>
\nDer erste Bauabschnitt war 2019 abgeschlossen, bis Anfang 2023 wurden Spa, Restaurant-Brasserie und Zimmer im neuen Estate House sowie den Cottages fertiggestellt. Die Modernisierung und Erweiterung von Schloss Roxburghe umfasste zun\u00e4chst s\u00e4mtliche Bereiche des historischen Anwesens, darunter das Hauptgeb\u00e4ude mit Bar, Restaurant, Zimmern und Suiten sowie dem \u201eCourtyard\u201c-Trakt. Das Design orientiert sich an der schottischen Kultur und Landschaft in Form von Holzeinbauten, indirekter Beleuchtung und eindrucksvollem Deckenstuck.<\/p>\n
Ausgabe Jahrbuch 2023
Ort Merching, Germany
Verlag https:\/\/www.hotelbau.de\/<\/a><\/p>\n
\n
Grand Tirolia \u2014 Kitzb\u00fchel, AT<\/a>
Moxy \u2014 The Hague, NL<\/a>
SCHLOSS Roxburghe, Destination by Hyatt \u2014 Kelso, GB<\/a><\/p>\n