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MANAGEMENT-BLOG,
WAS TUT SICH HINTER DEN KULISSEN DER UNTERNEHMEN?

Fragebogen „Nahaufnahme“ mit Olaf Kitzig, der immer im Dunkeln duscht

Den Fragebogen „Nahaufnahme“ beantwortet Olaf Kitzig, der Inhaber der Kitzig Design Studios mit Kunden wie Hilton, Hyatt oder Marriott.

Erklären Sie in einem Satz, was Ihr Unternehmen tut.

Kitzig Interior Design realisiert Innenarchitektur- und Architekturprojekte im In- und Ausland mit Fokus auf Hotellerie, Gastronomie und Office und Retail.

Womit beginnt Ihr Tag?


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Mein Tag startet sieben Uhr. Als erstes schalte ich Musik an, trinke einen Kaffee, gehe duschen und bevor ich das Haus verlasse, halte ich noch einmal eine Minute Ruhe, eine Art persönliche Meditation, wobei ich versuche an nichts zu denken, Gedanken ziehen zu lassen, um dann in das Getümmel des Tages zu starten.

Welche sichtbaren Attitüden haben Sie, die Sie von anderen im Auftreten und im Behave im Job unterscheiden?

Von der Socke bis zum Einstecktuch muss es bei mir perfekt passen. Vom Gürtel bis zur Brille. Design ist eine Leidenschaft und meine Berufung. Ich liebe und lebe das sehr ganzheitlich.

… und was würden Ihre Mitarbeiter darauf antworten?

…dass ich penibel und chaotisch zugleich bin. Dass ich mich aufrege, wenn jemand eine Tasse mit dem Aufdruck „Guten Morgen, mein Schatz“ mit ins Büro bringt. Das Geschirr muss immer einheitlich sein. Gleichzeitig esse ich ein Croissant und verteile die Krümel überall auf dem schwarzen Teppich …

Tee oder Kaffee?

Grüner Tee und viel Espresso

Ihr Spitzname ist…?

In meinem näheren Umfeld bin ich O. Damit komme ich gut weg.

Verraten Sie eine Marotte.

Ich dusche im Dunkeln. Nicht, weil ich mich nicht ertrage. Das ist vor circa 25 Jahren auf Malta entstanden, wo öfter mal der Strom ausgefallen ist. Daraus hat sich eine Art Entspannungsritual entwickelt – auch wenn ich das Glück habe, dass meine Badezimmer immer mit Fenstern Richtung Garten ausgerichtet sind.

Was bringt Sie in Harnisch?

Unzuverlässigkeit und Ignoranz. Vor allem Ignoranz – in jeglicher Form – bringt mich auf Hochtouren.

… und was bringt andere an Ihnen in Harnisch?

Mein Hang zu Ordnung und geordnetem Chaos. Ich neige zu Perfektionismus.

Was möchten Sie gerne in Rente machen?

Ich spreche zwar nur Englisch, aber Sprachen sind meine Leidenschaft und ich habe mir vorgenommen, Französisch zu lernen und dann das Land intensiv zu bereisen. Für mich ist Sprache der Schlüssel, um ein Land wirklich zu verstehen.

Was schätzen Sie an anderen Menschen am meisten?

Ehrlichkeit und Offenheit. Vor einiger Zeit kam eine Kollegin zu mir, die einen niedergeschlagenen Eindruck machte. Sie erzählte mir, warum ein Projekt schleppend und anstrengend lief. Sie habe einen Fehler gemacht, gestand sie. Je länger wir dasaßen und redeten, umso besser wurde die Stimmung. Weil ich ihre Offenheit und Ehrlichkeit so sehr schätzte, rutschte das berufliche Problem in den Hintergrund, für das wir schließlich gemeinsam eine Lösung fanden. Heute gehört sie zum Führungskreis meines Unternehmens. Ein Unternehmen wie auch das Leben kann man nur mit Ehrlichkeit meistern.

Auf welche drei Dinge könnten Sie niemals verzichten?

Ohne mein Smartphone schaffe ich es maximal in den mir selbst auferlegten Detox-Phasen. Als zweites auf mein Auto – Mobilität ist für mich ein großes Zeichen von Freiheit und Selbstständigkeit. Und meine Kaffeemaschine, da man bei meinem etwas übersteigerten Genuss von koffeinhaltigen Getränken und dem immer wiederkehrenden Versuch, entkoffeinierten Kaffee zu trinken, durchaus von einer Sucht sprechen kann.

Was war Ihr peinlichster Moment?

Vor knapp zwei Jahren trug ich einen Zweireiher bei einer Präsentation im Headquarter der Hilton Hotels in London. Nachdem die 15 Projektbeteiligten Platz genommen hatten, schloss ich mein Laptop an den Beamer an, beugte mich nach vorne und in dem Moment sprang der sechste Knopf meines Zweireihers ab und schoss über den Konferenztisch. Die eine Hälfte der Runde amüsierte sich prächtig. Die andere schaute verschämt zur Seite. Ich auch. Schlussendlich war aber das Eis gebrochen und die Präsentation war erfolgreich.

Auf welches Erlebnis hätten Sie lieber verzichtet?

Bei einer Reise auf die Seychellen, immer ein Traumziel von mir, machte ich auf der Hauptinsel Mahé auf eine Rundfahrt mit einem Hovercraft. Nach einer Viertelstunde waren fast alle auf dem Boot grün und blau im Gesicht. Nach einer knappen Stunde endete die Tour frühzeitig wieder am Ausgangspunkt. Da stellte sich heraus, dass dieses Hovercraft-Boot erst am Vorabend geliefert worden war und die Crew mit uns ihre Jungfernfahrt absolviert hatte.

Wenn Sie für einen Tag den Job von jemand anderem übernehmen könnten – welcher wäre das?

Ein Job bei Ärzte ohne Grenzen in einem der extremen Einsatzgebiete, um einmal einen völligen Perspektivwechsel zu bekommen und das Leben anders zu fühlen und wahrzunehmen.

Mit dem Bonsai in seinem Büro will sich Olaf Kitzig immer wieder „daran erinnern, die kleinen Dinge zu sehen“, sagt er.

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Wirtschaftswoche – Management-Blog
Beitrag vom 22.8.2023
Ort Düsseldorf, Germany
Verlag Handelsblatt GmbH & Co. KG
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